Sehnsüchtig warten die Fans des GAK weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg nach dem Zwangsabstieg 2007. Auch gegen Altach sollte es für den Aufsteiger nicht soweit sein.
Am Ende holen die "Rotjacken" im wetterbedingt einzigen Bundesliga-Spiel des Sonntags vor den eigenen Fans gegen Altach nur ein 1:1.
Nur, weil die Mannschaft von Gernot Messner an jenem Nachmittag in Graz-Liebenau dem Sieg deutlich näher war. 18 zu 9 Schüsse, davon 7 zu 3 aufs Tor, die Statistik spricht eindeutig für die Hausherren, die nach einem denkbar schlechten Start richtig gut in die Partie fanden.
Gustavo Santos sorgte nämlich nach vier Minuten für die frühe Führung der Gäste. Der GAK ließ sich aber nicht beirren, glich nach einem Traumtor von Christian Lichtenberger (20.) wenig später aus.
Zahlreiche Chancen auf die Führung fanden aber nicht den Weg ins Altacher Gehäuse, so hadern die Grazer nach der Partie mit zwei verlorenen Punkten.
GAK nach der Partie "sehr enttäuscht"
"Wenn wir die Torchancen anschauen, war sehr viel mehr drinnen", macht Torschütze Lichtenberger gegenüber "Sky" klar. Trotz seines ersten Bundesliga-Treffers, der ihm ein "unbeschreibliches Gefühl" verleiht, zeigt sich der GAK-Kicker nach der Partie "sehr enttäuscht".
Sein Trainer Gernot Messner meint: "Es ist schon brutal bitter. Wir haben richtig gut gespielt." In der ersten Halbzeit kamen die Grazer über die spielerische Komponente, zeigten ihre Dominanz im zweiten Durchgang durch geradlinigeres Spiel.
Woran hat es am Ende aber gelegen, dass man das Ganze nicht in drei Punkte ummünzen konnte? Messner findet im fehlenden Quäntchen Glück und dem fehlenden Quäntchen Entschlossenheit zwei mögliche Gründe.
Das fehlende "Ugly-Goal"
"Uns fehlt ein bisschen das Ugly-Goal", meint er angesprochen auf die meist schöneren GAK-Tore. Dennoch: Sein Matchplan ist aufgegangen. "Es ist schon cool, wenn man sich im Vorfeld was erarbeitet und das richtig gut funktioniert", so der Trainer der Grazer.
Die Partie stimme den Aufstiegstrainer optimistisch. "Ich bin guter Dinge", so Messner. Mit LASK, Klagenfurt, Austria, Sturm, Rapid und Salzburg warten jetzt aber deutlich schwerere Kaliber als in den vergangenen Wochen.
"Wir müssen an uns glauben. Wenn es einmal flutscht, wird es mit den Toren leichter werden. Wir werden Waffen haben, um den Großen Paroli zu bieten", gibt sich Messner optimistisch.
Mit Remis gegen die WSG Tirol, Blau-Weiß Linz, Hartberg und nun Altach konnten die Grazer in vier Partien zeigen, dass sie tauglich für die Liga sind. Dennoch könnte die Ausbeute aufgrund des fehlenden Sieges besser sein.
"Es ist schön, dass wir sehr viele Chancen kreieren, aber es bringt leider nichts. Mit dem Punkt kommen wir auch nicht viel weiter in der Tabelle", meint Lichtenberger. Aktuell rangieren die Grazer auf Platz neun der Bundesliga-Tabelle.
Standfest verärgert über Altach-Leistung
Weniger glücklich über das Auftreten seiner Mannschaft zeigt sich Altach-Cheftrainer Joachim Standfest. Dieser meint: "Das war absolut zu wenig heute."
Die Altacher wurden im tiefen Block oft zu passiv, ließen die Grazer gewähren. "Das ist immer eine Gefahr, wenn du so spielst. Das habe ich ihnen klar mitgeteilt, dass ich das nicht mehr sehen will", so der Altach-Coach.
In eine ähnliche Kerbe schlägt sein Schützling Sandro Ingolitsch. "Die Leistung war überhaupt nicht in Ordnung. Wir nehmen den Punkt liebend gerne mit", meint der Salzburger. Gewisse Dinge sollten angesprochen werden.
Helac zeigte auf
Diesen Zähler haben die Altacher aber nicht nur der Fahrlässigkeit der Grazer zu verdanken. Ersatzgoalie Ammar Helac zeigte sich in Liebenau von seiner besten Seite.
Ingolitsch bezeichnet das Ganze als überragend und beschreibt den Zweier-Goalie als "Super-Typ". "Heute habe ich es anscheinend recht gut gemacht. Dafür bin ich da", so Helac. Er selbst spüre volles Vertrauen vom Trainerteam. Gecoacht wird er vom Ex-ÖFB-Goalie Ramazan Özcan.
Klar für Standfest und seine Mannschaft ist aber: "Es müssen alle mitziehen. Ab morgen ist wieder Rambazamba im Training." Dann soll kommende Woche gegen Blau-Weiß Linz eine verbesserte Leistung her. Die bisher gute Ausbeute von acht Punkten soll ihre Fortsetzung finden.