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Derby: Referee Harkam erklärt, Austrianer ärgern sich

Jede Menge heiße Szenen haben das Duell Austria-Rapid geprägt. Warum hat der Schiedsrichter so entschieden? Was sagen die Spieler und Trainer dazu?

Derby: Referee Harkam erklärt, Austrianer ärgern sich Foto: © GEPA

Alexander Harkam stand beim 341. Wiener Derby im Mittelpunkt. Der Schiedsrichter prägte mit seinen Entscheidungen das 0:0 zwischen dem FK Austria Wien und dem SK Rapid.

Ein aberkanntes Tor in der ersten Minute, zwei Ausschlüsse und eine Gelbe, die auch eine Rote sein hätte können. Viel zu tun für den Unparteiischen.

Hinzu kommt, dass alle strittigen Entscheidungen letztlich gegen die Austria getroffen wurden. Zumindest drei von vier aber korrekterweise.

Harkam sagt bei "Sky": "Es war aus Schiedsrichter-Sicht leider so, dass die ganzen großen Entscheidungen gegen die Austria waren. Das ist ganz schwierig, über die 90 Minuten mental zu verarbeiten, weil du dann immer auf der Suche bist, wieder in ruhigere Gewässer zu kommen. Das war leider überhaupt nicht möglich."

Das aberkannte Tor

Angefangen hat alles mit dem vermeintlichen Führungstreffer von Muharem Huskovic in der ersten Minute. Der Austrianer beförderte eine Freistoßflanke von Dominik Fitz ins Tor, allerdings hatte Andreas Gruber den Ball per Kopf verlängert, dadurch entstand eine Abseitsposition von Huskovic.

"Ich habe einen Luftzug gespürt, ob ich ihn berührt habe, weiß ich nicht", sagt Gruber dazu.

Vier Minuten lang dauerte der VAR-Check, ehe das Tor aberkannt wurde. Ranftl stöhnt: "Ich weiß nicht, warum es bei uns in Österreich immer so lange dauert. Es ist echt mühsam, wenn du eine Minute spielst und dann vier Minuten stehst."

Referee Harkam erklärt: "Nach dem Tor kam Niklas Hedl zu mir und hat gesagt, dass noch eine Berührung war. Ich habe dem VAR gesagt, er soll das checken. Sie waren dann auf der Suche nach der richtigen Kameraperspektive, um diese Berührung zu finden. Das hat natürlich alles länger gedauert. Von mir kam aber auch der Appell: Lasst euch bitte Zeit! So eine Entscheidung muss korrekt abgearbeitet werden. Lieber das dauert eine Minute länger und wir haben die richtige Entscheidung als schnell, schnell."

Die beiden Ausschlüsse

Die nächsten großen Szenen waren die Gelb-Rote gegen James Holland nach einem viel zu hohen Bein in der 52. Minute und die Rote gegen Matthias Braunöder nach einem Foul von hinten an Marco Grüll in der 54. Minute.

"Zwei unglückliche Rote Karten, die man aber beide geben muss", gibt Ranftl zu. FAK-Coach Wimmer spricht von "berechtigten Ausschlüssen".

Hofmanns umstrittene Gelbe

In der 65. Minute dann der nächste Aufreger. Maximilian Hofmann legt Dominik Fitz als letzter Mann. Harkam gibt ihm Gelb. SCR-Coach Zoran Barisic befürwortet das, sah "glatt Gelb".

Fitz sieht das ganz anders: "Ich habe den Ball weggespitzelt. Dann hat er mich voll erwischt. Nicht böse sein. Der springt da halbhoch, ich sag da gar nichts dazu. Das ist für mich ein Wahnsinn."

Austria-Coach Wimmer folgt dieser Argumentation: "Egal, ob letzter Mann oder nicht – das Tackling auf Kniehöhe gegen Fitz ware eine klare Rote Karte!"

Harkam meint: "Da kann man so oder so entscheiden. Mir hat einfach dieses gewisse Etwas gefehlt, dass es eine Torchancenverhinderung war. Da waren für mich so viele Fragezeichen."

Der Schiedsrichter selbst ist jedenfalls zufrieden: "Die Resonanz nach Spielende war von den Spielern der Austria und den Funktionären durchwegs positiv. Wir wurden trotzdem als berechenbare Partner akzeptiert. Das ist das Schönste, das du nach dem Spiel erreichen kannst."

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