Die WSG Tirol hat bei der 0:1-Niederlage beim TSV Hartberg im Nachtragsspiel der 16. Bundesliga-Runde einen wichtigen Schritt Richtung Meistergruppe verpasst. Bei einem Sieg hätten die Tiroler mit vier auszutragenden Spielen sechs Punkte Vorsprung auf die Wiener Austria aufgebaut.
Die Realität ist aber, dass sich Hartberg an der Austria vorbeigeschoben hat und nur zwei Punkte hinter der sechstplatzierten WSG liegt. Mit Blick auf die Tabelle also eine ärgliche Niederlage, das weiß auch WSG-Trainer Thomas Silberberger.
"Mit einem Sieg sind wir mit eineinhalb Füßen in der Meistergruppe", so Silberberger nach dem Spiel bei "Sky". "Mit einem X verbessern wir uns marginal und wenn wir verlieren, dann kann jeder rechnen und sieht die Tabelle - dann sind wir noch leicht in der Poleposition, aber dann brennt es lichterloh."
Kein Problem mit Auftreten
Das große Manko der Tiroler beim Gastspiel in der Oststeiermark war eindeutig die Chancenverwertung. Die WSG ließ einige gute Chancen liegen, was auch Silberberger an den Rand der Verzweiflung bringt: "Wahnsinn, da sollst du als Trainer nicht durchdrehen. Ist ja unglaublich."
Spielerisch macht der Cheftrainer der WSG seiner Mannschaft aber keinen Vorwurf. "Die Wahrheit ist, dass wir hier als klarer Sieger vom Platz gehen müssen. Dann bekommst du ein Tor aus dem Nichts heraus und wir verpulvern Chance um Chance. Dann wird der Spielverlauf durch einen Distanzschuss auf den Kopf gestellt. Es ist extrem bitter. Heute haben wir eine große Chance vergeben. Bitter, bitter, bitter. Recht viel besser kannst du auswärts nicht auftreten", resümiert Silberberger.
Verteidiger Rafael Behounek schlägt in die selbe Kerbe wie sein Trainer: "Wir haben aus relativ viel sehr wenig gemacht und Hartberg hat aus sehr wenig viel gemacht. So verliert man halt. Der Ball hat heute nicht rein wollen. Beim Gegentor ist es viel zu einfach gegangen. Ich weiß nicht, wie wir da verlieren haben können. Wenn sie das Tor schießen, dann haben sie unterm Strich wahrscheinlich auch verdient gewonnen."
Schopp: "Müssen uns nicht für die drei Punkte entschuldigen"
Hartberg-Trainer Markus Schopp kann mit dem Ergebnis jedenfalls zufrieden sein, seine Mannschaft ist wieder mitten im Rennen um die Meistergruppe.
"Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der sehr viel Selbstverständnis ausstrahlt, wo sehr viel harmonisch ausgeschaut hat. Erste Halbzeit waren wir gegen den Ball einfach nicht gut. Und in der zweiten Halbzeit war es dann um eine Spur offener", so Schopp.
"Ich glaube, wir müssen uns nicht für die drei Punkte entschuldigen. Die drei Punkte sind für uns enorm wichtig. Ich bin zuversichtlich, dass wir da jetzt einen draufsetzen werden", sagt der Hartberg-Trainer.
Goldtorschütze Rajko Rep will gegen den LASK gleich an den etwas glücklichen Sieg anschließen: "Wichtiger Sieg und wichtige 3 Punkte. Es war auch ein bisschen Glück dabei, aber wichtig war der Sieg. Wir sind jetzt zwei Punkte hinter Wattens und so müssen wir auch im nächsten Spiel spielen und ein positives Ergebnis aus Linz holen. Wir müssen weiterkämpfen."
Die WSG Tirol kämpft am Samstag bei der Admira um Wiedergutmachung, während Hartberg zur selben Zeit beim LASK gastiert.