0:2 gegen Schlusslicht Austria Lustenau, 1:4 beim WAC - der Start ins Bundesliga-Frühjahr ging für die WSG Tirol gründlich in die Hose.
Im Lavanttal standen die Wattener früh auf verlorenem Posten, schon in der achten Spielminute stellte Thierno Ballo auf 0:1 - der frühe Führungstreffer hätte aber nicht zählen dürfen.
Denn nach einem Foul auf Höhe des Mittelkreises spielt der Torschütze den Freistoß rund zehn Meter weiter vorne schnell aus. Weder Schiedsrichter Achim Untergasser, der sein fünftes Bundesliga-Spiel leitete, noch VAR Harald Lechner fiel dies auf. Kurz darauf netzt der Ex-Rapidler nach Doppelpass mit Augustine Boakye ein.
WSG-Trainer Thomas Silberberger, der den Referee nach Spielende zum Rapport bat, sich aber nur eine Rote Karte einfing, redete sich im "Sky"-Interview in Rage. "Ich habe zum Schiedsrichter dreimal gesagt, dass er sich das bitte anschauen soll. Das waren mindestens zehn Meter. Dann hat er gesagt: 'Jetzt geb' ich dir die Rote Karte."
Kapitän Bacher: "Vogelwild"
Der Langzeit-Coach hatte nach Spielende einen Wunsch: "Dass der Schiedsrichter kommt und dieses Tor bewertet. Wenn er es dann noch für regulär erklärt, dann mache vielleicht ich eine Schiedsrichter-Schulung mit meinem Onkel. Vielleicht gibt er zu, dass es ein Fehler war, aber ich glaube es nicht." Doch Untergasser kam gar nicht erst zum Interview.
Stattdessen hagelte es auch von Felix Bacher Kritik. "Der Schiedsrichter hatte generell ein schwieriges Spiel, aber das weiß er, glaube ich, selbst." Der WSG-Kapitän wurde in der 87. Spielminute nach einem Foul gegen Thomas Sabitzer mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.
Anfangs sah Bacher jedoch nur Gelb, erst als Untergasser die Markierungen für Ball sowie Mauer zog und eine gefühlte Ewigkeit vergangen war, zeigte er dem 23-Jährigen zusätzlich den roten Karton. "Er hatte es (die Gelbe Karte aus der 18. Spielminute, Anm.) nicht mehr am Schirm. Vogelwild", war Bacher fassungslos.
"Nützt nichts, in Schockstarre zu verharren"
Letztendlich nur eine Randnotiz an einem "gebrauchten und bitteren Abend für die WSG."
Zu viele Fehler in der Defensive machten dem WAC das Toreschießen leicht, erst nach dem 1:3-Treffer von Osarenren Okungbowa (75.) wurden die Tiroler aktiv und drückten auf das Anschlusstor. Daher tut sich Silberberger mit der Höhe der Niederlage "schwer, weil wir speziell nach dem 1:3 doch Phasen hatten".
Man habe sich nicht aufgegeben, "da war das 2:3 in der Luft." Aber es hätte ohnehin "mit einem völlig irregulären WAC-Treffer angefangen. Das stößt mir sauer auf. Dass wir uns die anderen drei Treffer selbst gemacht haben, wissen wir auch. Aber das 1:0 hat die Dose komplett geöffnet und es war aus meiner Sicht nicht korrekt", stellt er nochmal klar.
Es nütze aber nichts, "in Schockstarre zu verharren", meint der Coach. "Jetzt heißt es, weiterzumachen." Am nächsten Sonntag gastiert Sturm Graz am Innsbrucker Tivoli (14:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>).