Die WSG gibt im Duell gegen Hartberg in letzter Sekunde den Sieg her. Das 1:1-Unentschieden hilft tabellarisch keiner der beiden Mannschaften wirklich weiter.
Die Steirer behalten ihren vierten Platz, der Abstand zu den fünftplatzierten Altachern und Ried bleibt aufgrund der identischen Punkteausbeute unverändert.
Die Frage, ob Wattens oder Hartberg mit dem Ausgang besser leben kann, lässt sich aber wohl dennoch leicht beantworten.
Die WSG Tirol lässt nach einem starken Start, bei dem man durch einen Handelfmeter verdient in Führung ging, deutlich nach und überlässt den Hartbergern die Kontrolle über das Spiel.
Die WSG geht trotz des Punktgewinns als gefühlter Verlierer dieser Partie vom Platz. Trainer Thomas Silberberger reagierte am Sky-Mikrofon fassungslos: "Mir fehlen komplett die Worte, ich habe jetzt keine Idee, was ich in dem Interview sagen soll. Furchtbar."
Tiroler "Spiel mit den Nerven"
Nach der besagten sehr aktiven Anfangsphase seiner Mannschaft kehrt sich das Kräfteverhältnis immer mehr in Richtung Hartberg um. In der zweiten Hälfte waren die Tiroler praktisch nur noch damit beschäftigt, die Hartberger Angriffe abzuwehren.
Silberberger führt den Leistungsabfall auf die Drucksituation zurück: "Es ist dann auch ein Spiel mit den Nerven in so einer Qualirunde. Jeder weiß, was auf dem Spiel steht, es ist mental eine schwere Kost."
Kapitän Ferdinand Oswald, der sein Team mit der einen oder anderen Parade vor einem früheren Gegentor bewahrte, erklärte: "Es ist jetzt mehr Wut und Enttäuschung als Verzweiflung."
Obwohl die Tiroler Rang zwei an den WAC verloren haben, macht er sich keine Sorgen, dass man noch absteigen könnte: "Ich denke, wir haben noch genügend Puffer nach hinten."
Schopp: "Das bringt dich nicht weiter"
Die Hartberger sind dagegen froh, sich für ihre Leistungssteigerung nach dem Gegentreffer doch noch belohnt zu haben. In der fünften und letzten Minute der Nachspielzeit schlagen die Hartberger tatsächlich durch Avdijaj zu.
Dieser meinte am Sky-Mikrofon auf die Frage, warum es so lange gedauert, bis der erlösende Treffer fiel: „Wir hatten viele Chancen vor allem aus dem Spiel heraus. Was uns in den letzten Spielen immer wieder begleitet hat, war die Chancenauswertung und die 15 bis 20 Miunten, die wir pro Spiel haben, wo wir nicht ins Spiel finden und immer ein Tor kassieren."
Darüber, dass es am Ende dennoch mit dem Treffer geklappt hat, zeigt sich auch sein Trainer Markus Schopp erleichtert: "Wenn man so viele Torchancen nicht nützt, geht dann irgendwann die Hoffnung verloren, dass man irgendwann trifft. Dass es doch noch gelungen ist, freut mich."
Dieser kann mit dem Punkt zwar leben, findet aber auch kritische Worte: "Am Ende nimmt man den Punkt dankend mit. Wir haben in der ersten und zweiten Halbzeit die ersten Minuten verschlafen. In der ersten sind wir bestraft worden, in der zweiten nicht. Dadurch waren wir noch am Leben."
Die jüngste Serie mit drei Remis in Serie wurmt Schopp ein wenig: "Wir haben bei einer extrem starken Mannschaft einen Punkt gemacht, aber jetzt dreimal in Folge unentschieden gespielt. Das bringt dich nicht weiter."
Am kommenden Samstag treffen sich Hartberg und Hartberg erneut, diesmal in der Steiermark.