Der SK Sturm Graz fährt am Samstag den erwarteten Sieg beim SCR Altach ein - müht sich im Ländle aber gewaltig.
Die Vorarlberger sind in der 6. Runde der Admiral Bundesliga nämlich drauf und dran, den Grazern zumindest einen Punkt abzuluchsen. Ein später Lucky-Punch von Joker Mohammed Fuseini in der Nachspielzeit sichert Sturm aber noch den 2:1-Sieg (Spielbericht >>>).
"Es ist sehr schön, nach so einer Partie gewonnen zu haben. Es war ein extrem schwieriges Spiel für uns", erklärt Sturm-Cheftrainer Christian Ilzer nach dem Spiel bei "Sky".
Zufrieden zeigt man sich bei Sturm aber hauptsächlich über den Endstand, über die Leistung nicht so sehr.
Individuelle Klasse siegt
"Natürlich waren wir lange Zeit nicht zufrieden mit dem Auftritt, aber das hat natürlich mit Altach zu tun gehabt. Altach war uns in den Duellen einfach immer einen Schritt voraus, da waren sie viel präsenter", sagt Ilzer. "Deshalb ist es am Ende ein glücklicher Sieg."
"Es war kein leichtes Spiel. Wir haben es nicht geschafft, unser Spiel so aufzuziehen, wie wir wollten", pflichtet Alexander Prass seinem Trainer bei.
Am Ende habe sich jedoch die individuelle Klasse durchgesetzt. "Es hat mich schon gefreut, dass wir in so einem Spiel, wo wir den Ausgleich kassieren, wo im Stadion energetisch was passiert, noch zurückkommen können", findet Ilzer.
Ilzer kontert Standfest: "Das haben wir verhindert"
Der Dank gilt letztlich Torschütze Fuseini. Diesen einzuwechseln, war für den Trainer keine schwere Entscheidung. "Das Spiel hat sich so entwickelt, dass die Räume für uns größer geworden sind. Wenn es Räume gibt, gibt es keinen idealeren Spieler. Er war bereit für diese Aufgabe."
Sturm erhöht sein Punktekonto damit auf 16 Zähler und verdrängt Salzburg zumindest für eine Nacht von der Tabellenspitze. Altach-Trainer Joachim Standfest nannte Sturm vor dem Spiel die zurzeit beste Mannschaft Österreichs.
Ilzer kann darüber nur schmunzeln nach Schlusspfiff: "Das drückt das hervorragende rhetorisches Geschick von Joachim Standfest aus. Weil er hätte danach sagen können, er hat heute die beste Mannschaft Österreichs besiegt. Das haben wir heute aber verhindert."
Sturm im VAR-Glück
Am Ende muss sich Sturm aber auch eingestehen, das Glück auf seiner Seite gehabt zu haben. Gleich einige Male war der VAR aufseiten der Grazer. Neben einem Tor wurde Altach unter anderem auch ein Elfmeter vom Video-Schiedsrichter verwehrt.
"Wir haben heute Glück gehabt mit den Entscheidungen", findet Prass, der trotz fortgeschrittener Verhandlungen mit Lorient in Graz verweilt. Die letzten Wochen seien nicht einfach gewesen, umso erleichterter sei er nun, sich wieder voll und ganz auf Sturm konzentrieren zu können.
"Die letzte Woche war nicht ganz so leicht, weil viel im Raum herumschwirrt und es schwer ist, den Fokus zu einhundert Prozent zu halten. Ich glaube, dass es mir trotzdem gut gelungen ist in den letzten Spielen, fokussiert zu bleiben. Heute war es aber berfreiter, weil die Entscheidung gefallen ist", so Prass.
Ilzer: "Man muss auch den Mensch hinter dem Spieler sehen"
Ilzer freut sich neben Prass auch weiter auf Gregory Wüthrich zurückgreifen zu können. Auch sein Transfer fiel kurz vor Transfer-Schluss ins Wasser.
"Für jeden, der Sturm Graz die Daumen drückt, ist es schön, dass die beiden geblieben sind. Man muss auch den Mensch hinter dem Spieler sehen. Dass das keine einfache Situation für die beiden war, ist auch klar", so der Coach.
So schön es ist, den Großteil der Mannschaft über den Deadline-Day hinaus gehalten zu haben, muss der Fokus nun aber wieder auf den Fußballplatz gerichtet werden - und hier hat Altach den "Blackies" einige Probleme aufgezeigt.
Ilzer weiß, dass man sich nicht ausruhen dürfe: "Wir haben einiges mitbekommen, an was es zu arbeiten gilt."