Das Kapitel Ferdinand Feldhofer beim SK Rapid Wien ist zu Ende.
Das 0:1 in Ried gab seiner Amtszeit den Rest, nachdem schon die ganze bisherige Saison von mehr Tiefen als Höhen geprägt war. Nun sah sich die Vereinsführung zum Handeln gezwungen (Alle Details>>>).
Zoran Barisic wird die Geschicke bis auf weiteres selbst leiten und damit sein zweites Comeback als Rapid-Trainer feiern. Seit Ende 2018 war der mittlerweile 52-Jährige überhaupt nicht mehr als Coach tätig.
Zwar seien die Ergebnisse ausschlaggebend für das Vorgehen gewesen, Feldhofer und sein Co-Trainer Matthias Urlesberger seien aber "sehr gute Trainer und tolle Menschen", wie Barisic im "Sky"-Interview betont.
Viele Spiele seien knapp ausgegangen, zahlreiche Niederlagen seien der mangelnden Chancenverwertung und frühen Rückständen entsprungen: "Das Glück war im Laufe der Saison nicht auf unserer Seite. Und wir wissen, wie es in unserem Verein zur Zeit zugeht. Das nagt an allen und man versucht, es von den Spielern fernzuhalten, aber um den Klub herum ist nicht viel positive Energie dabei."
Spieler gut genug geschult für schnelle Inputs
Barisic hat nicht viel Zeit, das Ruder herumzureißen. Schon am Dienstag wartet mit dem Cup-Spiel bei der WSG Tirol ein K.o.-Spiel als nächste Aufgabe.
Er werde so gut es in dieser kurzen Spanne geht, andere Ansätze wählen, um die Erfolgsspur wiederzufinden. Die Spieler seien heutzutage gut genug geschult, andere Inputs schnell umzusetzen.
Das Problem sei viel mehr das "Gewicht" des Rapid-Trikots. "Es wiegt schwerer als andere, in unserer Situation noch mehr. Ich versuche, diese Last von den Schultern der Spieler zu nehmen, damit sie befreiter aufspielen und sich gegenseitig vertrauen. Das ist das Wichtigste für einen Sportler: Dass man an sich glaubt und weiß, dass man gut ist und erfolgreich Fußball spielen kann."
Verschwiegenheit über weitere Vorgehensweise
"Zoki" betont aber die Schwierigkeit, seine neue Doppelrolle zu vereinen. "Aber wir haben gute Kollegen und ein gutes Team hinter dem Team, dem ich extrem vertraue. Wir werden die Kräfte bündeln und an einem Strang ziehen, um wieder den Spaß zu haben, den du im Fußball brauchst. Denn es geht immer noch um ein Spiel.
Wie lange er die Trainer-Rolle zusätzlich ausfüllen wird, lässt Barisic auch auf mehrfache Nachfrage offen. Rapid wählt Ende November ein neues Präsidium, inoffiziell erscheint es unwahrscheinlich, dass es vor der Aufnahme der Arbeit durch die neuen Verantwortlichen langfristige Weichenstellungen geben wird.
"Wir werden uns auf das konzentrieren, was wir beeinflussen können. Die tägliche Arbeit mit der Mannschaft. Was die Zukunft bringt, sieht man dann eh. Es wird ein neues Präsidium bestellt, die besetzen Positionen, wie sie es für richtig halten. Bis dahin gilt es, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren", bekräftigt der Interimstrainer.