Auf Robert Zulj ist Verlass!
Der Ex-Kapitän des LASK machte beim 2:1-Sieg über die WSG Tirol das, was er am besten kann: Ein Tor schießen. Als Joker köpfte der 33-jährige Routinier die Athletiker zum Last-Minute-Erfolg (Spielbericht >>>).
Dabei verlangte die WSG Tirol dem LASK alles ab, ging sogar in Führung. Aber die Linzer steckten nicht zurück, kämpften bis zum Schluss und belohnten sich. Trainer und Mitspieler freuten sich für Robert Zulj, der in jüngster Vergangenheit keinen leichten Stand hatte.
LASK dominierte das Spiel
"Natürlich ist es emotional, er war Kapitän. Robert ist ein riesen Spieler und hat unglaubliche Qualitäten. Er hat mit dem entscheidenden Tor was Gutes gemacht. Das freut mich für ihn", sagte Valon Berisha bei "Sky".
Trainer Markus Schopp betrachtete hingegen das Thema etwas nüchtern: "Es ist seine Aufgabe, uns mit seiner Qualität zu bereichern. Robert hat dem Verein Großartiges geleistet. Am Anfang war er leider Gottes zweimal verletzt, deswegen hat er nicht gespielt. Die anderen Einsätze hat er ja gehabt."
Dabei hätte es nicht so spannend werden müssen. LASK war über weite Strecken dominant, besonders in der ersten Halbzeit. "Wir waren überlegen in der ersten Halbzeit, in der wir zwei, drei Dinger reinmachen müssen", stellte Berisha fest.
WSG Tirol: Nicht schon wieder die Nachspielzeit
Nach dem Seitenwechsel verloren die Athletiker etwas den Schwung. Philipp Ziereis sprach sogar von der "schlechtesten Halbzeit seit dem Winter". Letztendlich zählte der Wille, und Zulj erzielte in der Nachspielzeit den Siegtreffer.
Für die WSG Tirol ein Deja-Vu-Erlebnis, bereits zum dritten Mal in Serie kassierte die Semlic-Elf ein Tor in der Nachspielzeit.
"Das gehört zum Fußball dazu, diese leidenschaftliche Verteidigungsleistung in den letzten Minuten zu bringen. Leider ist uns wieder einer durchgerutscht. Es tut mir Leid für die Jungs, weil sie eine couragierte Leistung gezeigt haben", so der WSG-Coach.
Ein Lernprozess
Von einer Enttäuschung war aber keine Spur - im Gegenteil. Philipp Semlic sieht darin einen Lernprozess, immerhin hat die WSG den drittjüngsten Kader der ADMIRAL Bundesliga.
"Dieser Grunddurchgang ist da, um Fehler machen zu dürfen. Ohne Fehler werden sie sich nicht entwickeln", so Semlic, der aber gleichzeitig betonte, dass in der Qualifikationsgruppe es anders rennen muss.
"Wenn es um die Wurst im unteren Playoff geht, dann dürfen wir uns solche Fehler nicht mehr erlauben. Und dann rede ich von Entwicklung, deswegen ist es gut, dass die Jungs jetzt diese Erfahrungen machen", meinte der 41-Jährige.
LASK hat es in der eigenen Hand
Mit der Qualifikationsgruppe will der LASK nichts zu tun haben. Zuljs Treffer hat sich als sehr wertvoll festgestellt. Im Kampf um die Meisterschaftsgruppe hat der LASK nun alles in seiner eigenen Hand. Aktuell liegen die Oberösterreicher auf Platz fünf, nur ein Punkt beträgt der Vorsprung auf die Qualifikationsgruppe.
Zum Abschluss geht es den amtierenden Meister Sturm. Mit einem Sieg ist ein Platz in den Top 6 sicher, und genau auf Sieg wollen die Linzer in Graz-Liebenau spielen. Jedoch müssen die Athletiker auf zwei Akteure verzichten, Branko Jovicic und Kapitän Ziereis fehlen gelbgesperrt.
Trotz der Abwesenheit des Duos hat Schopp vollstes Vertrauen in den Kader. "Das ist für mich null Thema. Mittlerweile haben wir auf allen Positionen gute Alternativen. In Graz geht es darum ein gutes Spiel zu machen", sprach der LASK-Trainer Klartext.
Ivan Ljubic, der mit einem traumhaften Volley sein erstes Tor für den LASK erzielte, meinte: "Ich finde es cool, dass wir das letzte Spiel auch gewinnen müssen. Für das Gefühl ist es besser, wenn wir offensiv spielen müssen statt auf null."