Der Auftakt in den proklamierten Neustart bei der Wiener Austria ist schiefgegangen.
Die "Veilchen", die erstmals in der Bundesliga unter dem neuen Führungsduo bestehend aus Sportchef Manuel Ortlechner und Coach Manfred Schmid antraten, verloren den Meisterschaftsauftakt mit 1:2 bei der SV Ried (Spielbericht>>>).
Daran, den Kopf deshalb in den Sand zu stecken, denkt bei der Austria aber niemand. Nachdem die Wiener beim Europacup-Auftakt gegen Breidablik spielerisch auf ganzer Linie enttäuschten, lief es zumindest auf dieser Ebene gegen Ried besser.
"Man muss das Ergebnis von der Leistung trennen. Es ist sehr ärgerlich, wie das zustande gekommen ist", sagt deshalb Ortlechner bei "Sky". Die Art und Weise, wie die Mannschaft aufgetreten sei, stimme ihn zuversichtlich, so der Oberösterreicher nach der Pleite an seinem Geburtsort.
"Hat nach Austria-Fußball ausgesehen"
Auch Manfred Schmid will sich von der Niederlage gegen heimstarke Rieder nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen lassen: "Wir sind in der Entwicklung, wir werden unseren Weg weitergehen. Die erste Halbzeit stimmt mich zuversichtlich."
Konkret analysiert der FAK-Rückkehrer: "Wir haben in der ersten Halbzeit hervorragend gespielt, das Spiel dominiert, hätten aber im letzten Drittel ein wenig konkreter agieren können. Dann sind wir leider durch ein dummes Tor in Rückstand geraten und dann kam auch noch der super Freistoß. Wir haben das Spiel eigentlich dominiert und uns nicht belohnt." Einen Schritt weiter geht sogar noch Ortlechner. Der 41-Jährige findet: "In den ersten 60 Minuten war das Fußball, wie wir es uns vorstellen. Für mich hat das nach Austria-Fußball ausgesehen."
Mit Spielende konnte die Austria 68 Prozent Ballbesitz vorweisen und über 90 Minuten ein dominantes Spiel aufziehen, Torchancen waren gegen tiefstehende Rieder aber lange Zeit Mangelware.
Neuer Stürmer von RB Leipzig?
Auch deshalb fordert Schmid: "Im letzten Drittel müssen wir uns noch verbessern und die Torchancen besser rausspielen, sonst wird es schwer. Ried verteidigt ja ganz gut. Man muss sie sich zurechtlegen und die Räume bespielen und anlaufen, das haben wir gemacht. Wir haben viele Bälle ins Zentrum gespielt, aber wir sind leider nicht zum Abschluss gekommen, weil die Positionen nicht gut besetzt waren."
Indirekt verlangt der Austria-Trainer damit externe Verstärkung im Angriff, die auch bald kommen soll. Noah Ohio von RB Leipzig soll ausgeliehen werden, Ortlechner bestätigt das Interesse am 18-jährigen Sturm-Talent aus Holland (Alle Infos>>>).
Auch der Sportchef bemängelt die Gefährlichkeit im Angriff: "Wir haben gegen einen sehr tiefstehenden Gegner das Spiel kontrolliert. Vielleicht hat die Durchschlagskraft nicht so gepasst, wie wir uns es vorgestellt hätten. Aber man hat gesehen, dass sich der Erfolg von alleine einstellt, wenn wir ins Rollen kommen und cool bleiben."
(Text wird unterhalb vom VIDEO fortgesetzt)
Ortlechner will Insignia-Forderungen nicht kommentieren
Grundsätzlich darf man bei der Austria nicht vergessen, dass sich der Verein in der schwersten Krise der über 110-jährigen Klubgeschichte befindet und noch vor wenigen Wochen um die Bundesliga-Lizenz zittern musste. Nicht umsonst sprach Schmid bei seiner Einstandspressekonferenz von möglichen "ein, zwei Scheißjahren". Umso überraschender kam es, als Insignia-Vertreter Lukas Sur am Sonntag eine Platzierung zwischen den Rängen zwei und vier als Saisonziel ausgab (Alle Infos>>>).
"Ich weiß nicht, warum wir auf ein Sponsoren-Posting eingehen. Es steht jedem Sponsoren zu, Wünsche oder Ziele auf Social Media zu posten. Ich würde das auch gerne nehmen", will Ortlechner keinen Kommentar zu dieser Thematik abgeben. Viel mehr fordert der FAK-Sportchef Geduld.
Das tut auch Kapitän Markus Suttner, der nach dem Spiel sagt: "Wir haben einen Neustart. Wir können nicht glauben, dass von null auf hundert alles funktioniert und wir jeden Gegner wegschießen. Auf den Ballbesitzphasen heute können wir aufbauen. Das ist Fußball, den wir uns in der Vorbereitung vorgestellt haben. Wenn wir so weiterspielen, werden die Punkte auch wieder kommen."