Rapid gelingt die Pflichtspiel-Premiere im Allianz-Stadion in beeindruckender Manier: Die Hütteldorfer zerlegen Ried zum Saison-Auftakt 5:0.
Neuzugang Schößwendter eröffnet den Torreigen nach einer Murg-Freistoßflanke per Kopf vom Fünfer (13.). Schaub erhöht erneut per Kopf (29.). Die Entscheidung fällt vor der Halbzeit: Murg trifft (42.), Rieds Egho sieht zudem Gelb-Rot (45.).
Wieder Murg (55.) und Joelinton (56.) machen das Debakel beim Liga-Debüt von Ried-Coach Christian Benbennek perfekt.
Bereits vor dem Spiel war die Ausgangslage klar. 38-mal gastierten die Rieder in der Meisterschaft bei Rapid und mussten bei keinem Sieg dabei gleich 30 Niederlagen einstecken - zuletzt neunmal in Serie.
Bei Nummer zehn ließ Rapid dann von Beginn an keine Zweifel aufkommen.
23.600 Zuschauer sahen stürmende Hausherren, in der ersten halben Stunde hatte Rapid fast 80 Prozent Ballbesitz - und bereits zwei Tore auf der Habenseite.
Schößwendter war nach einem Murg-Freistoß aus sechs Metern erfolgreich, dem ehemaligen Admira-Kapitän gelang damit das Pflichtspiel-Premierentor in der neuen grünweißen Heimstätte
Schaub legte dann via Innenstange nach Schrammel-Flanke nach, auch in dieser Szene war die Rieder Abwehr mit dem Tempo der Rapidler überfordert. Diese agierten zu Beginn noch ohne ihre Millioneneinkäufe Arnor Ingvi Traustason und Ivan Mocinic. Das Duo ging jedoch nicht ab.
Vor allem der ehemalige Rieder Murg rechts und Philipp Schobesberger links außen wirbelten die Abwehr der Oberösterreicher nach Belieben auseinander.
Ried erzeugte nur einmal Torgefahr, Clemens Walch schoss in der 22. Minute aber direkt auf Rapid-Torhüter Jan Novota.
Noch dazu fingen sich die Gäste bei einem Angriffsversuch einen folgenschweren Konter ein: Murg vollendete nach Vorarbeit von Schaub und Schobesberger im zweiten Versuch (42.).
Der bereits verwarnte Egho - neben Özgür Özdemir, Ronny Marcos und Peter Zulj einer von vier Neuen in der Rieder Start-Elf - musste dann nach Foul an Christopher Dibon vom Feld. Rapids Innenverteidiger verletzte sich dabei an der Schulter und wurde von Maximilian Hofmann ersetzt.
Die grünweiße Spielfreude brachte nach Seitenwechsel binnen weniger Minuten dann noch weitere Tore durch Murg nach kluger Schobesberger-Vorarbeit und Joelinton per Kopf.
Ried drohte ein Debakel, bei Rapid nutzte man den klaren Vorsprung aber, Kräfte zu schonen.
Mocinic wurde ebenso wie Traustason noch eingewechselt. Der Kroate deutete dabei sein Potenzial an, der isländische EM-Teilnehmer hatte sogar Chancen auf den sechsten Treffer.
Dem nahe war auch Schaub bei einem Kopfball an die Latte (77.).
Den Riedern blieb der Ehrentreffer verwehrt, auch weil der eingewechselte Thomas Fröschl alleine vor Novota knapp am langen Eck vorbeischoss (72.).
Stimmen zum Spiel:
Mike Büskens (Rapid-Trainer): "Wir haben uns viel vorgenommen und wollten von Beginn an den Druck auf Ried hochhalten. Das ist uns gelungen mit dem frühen Tor. Dann kam eine Phase, in der wir unsauber geworden sind. Das haben wir aber schnell abstellen können und dann das 2:0 und 3:0 folgen lassen. Die Devise für die zweite Halbzeit war, auf das vierte und fünfte zu spielen. Danach ist es ruhiger geworden, da waren wir dann nicht mehr so zwingend in der gegnerischen Box. Das war aber auch den Auswechslungen geschuldet. Dibon hat sich an der Schulter verletzt, Schößwendter hatte Achillessehnenprobleme, Murg einen Schlag auf den Knöchel bekommen und ist dann auch noch umgeknickt. Da ist es verständlich, dass die Mannschaft einen Gang zurückgeschaltet, von da her lasse ich eine gewisse Nachsicht walten."
Christian Benbennek (Ried-Trainer): "Wir waren nicht der Partyschreck, sondern das Gastgeschenk. Wir haben uns natürlich mehr vorgenommen. Im Vorfeld war immer die Rede von unserer schlechten Statistik, die wir hier in Wien haben. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die gut gearbeitet hat in der Vorbereitung, konnten das aber nicht mit in das Spiel reinnehmen. Rapid hat so gespielt, wie wir es erwartet haben. Wir sind nicht gut in die Zweikämpfe reingekommen, die Abstände haben nicht gepasst. Wir wollten lange die Null halten und Nadelstiche setzen - doch dann kam der frühe Rückstand. Die Mannschaft war auch nervös. Nach dem 0:3 waren wir dann auch nur noch zu zehnt und haben dann gleich noch zwei serviert bekommen. Es hätten locker sieben oder acht werden können. Da muss man sich die Kritik gefallen lassen, nicht bundestauglich zu sein. Ich weiß, dass die Mannschaft viel, viel besser ist, als sie es hier gezeigt hat. Wichtig ist, dass wir nun unser Heimspiel (am kommenden Samstag gegen Sturm Graz, Anm.) gewinnen, dann können wir dieses Spiel abhaken."
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