Der Erfolgslauf des SK Sturm geht in der 10. Runde weiter. Die Grazer setzen sich bei RB Salzburg 1:0 durch.
Die Bullen dominieren die erste Halbzeit, doch Ulmer, Miranda und Lazaro vergeben die Chancen.
Laimers Gelb-Rot (38./gegen Matic) bringt Sturm ins Spiel. Alar (66.) trifft nach perfekter Jeggo-Flanke per Kopf.
Nach Rot für Radosevic (69., Foul gegen Jeggo) vergeben Hwang vom Fünfer (74.) und Berisha per Lattenkracher (91.) den Ausgleich. Dobras (90.) und Kienast (92.) vergeben 2:0.
Die Grazer führen die Tabelle nun mit sechs Punkten Vorsprung auf Altach an. Salzburg liegt schon sieben Zähler zurück, Rapid neun.
Matchwinner für die Steirer war Stürmer Deni Alar. Einen Tag nach seiner erstmaligen Einberufung ins österreichische Nationalteam stellte er einmal mehr seine Torjägerqualitäten unter Beweis. Es war das zehnte Saisontor im zehnten Liga-Saisonspiel für Alar.
Laimer bricht Rhythmus
Salzburg-Trainer Oscar ließ dieselbe Startelf wie beim 1:3 am Donnerstag gegen Schalke einlaufen, auch Sturm-Coach Franco Foda nahm keine Änderungen vor. Seine mit viel Selbstvertrauen ausgestattete Mannschaft versteckte sich in den ersten Minuten nicht, doch rasch bekam Salzburg das Spiel in den Griff und war auch die weitaus gefährlichere Mannschaft.
Andreas Ulmer versuchte es erfolglos mit zwei Weitschüssen (7., 17.). Ein Miranda-Kopfball (25.), eine ungenaue Lainer-Hereingabe (33.) und ein unplatzierter Lazaro-Schuss (37.) brachten ebenfalls viel Gefahr, ehe sich die Salzburger selbst schwächten.
Laimer, der schon in der 20. Minute für ein Foul Gelb gesehen hatte, wurde nach einer ungeschickten Aktion gegen Uros Matic mit Gelb-Rot ausgeschlossen (38.). Erst danach gab Sturm den ersten Schuss auf das Salzburger Tor ab (39.).
Sturm zittert bis Schlusspfiff
Auch in Unterzahl hielten die Salzburger die Partie offen, Sturm tat sich schwer, Chancen herauszuspielen. Bis zur 66. Minute, als Miranda bei einer Jeggo-Flanke Alar aus den Augen verlor, der zur Grazer Führung einköpfelte.
Wenig später musste auch Radosevic in die Kabine, dennoch kam Sturm noch unter Druck, hatte allerdings Glück. Salzburg-Trainer Oscar wurde in der Schlussphase auf die Tribüne verbannt.
Der SK Sturm baute mit dem Sieg, dem ersten von Graz-Trainer Foda in Salzburg, die Erfolgsserien aus. 25 Punkte aus den ersten zehn Runden bedeuten Club-Rekord, aus den jüngsten acht Spielen holten die Grazer sieben Siege und ein Remis.
Für Salzburg endete dagegen eine lange Erfolgsserie. Es war die erste Niederlage der Roten Bullen in der heimischen Arena seit 1. August 2015 bzw. zuletzt 21 Heimspielen ohne
Stimmen zum Spiel
Oscar Garcia (Trainer Salzburg): "Ich beglückwünsche Sturm Graz, aber ich beglückwünsche auch meine Mannschaft zu dieser Charakterleistung. Wir hätten uns heute mehr verdient. Ich kann die Chancen nicht verwerten, und auch von Soriano kann man nicht erwarten, dass er immer Tore macht."
Jochen Sauer (Geschäftsführer Salzburg): "Es waren Fouls, wenn er das so sieht, ist das seine Sache. Es gab aber genug Szenen, wo er nicht so konsequent gepfiffen hat. Es war keine Linie drinnen, aber das ist das wichtigste bei einem Schiedsrichter. Wir waren zu elft, zu zehnt und zu neunt die klar bessere Mannschaft und hatten hochkarätige Torchancen, umso bitterer ist diese Niederlage. Es sind erst 10 Runden gespielt, für mich ist wenig passiert."
Franco Foda (Trainer Sturm): "Mit dem Ergebnis, mit den drei Punkten bin ich zufrieden. Salzburg war von Beginn weg etwas besser, meine Mannschaft hat gut gegen den Ball gearbeitet, den Ball aber auch wieder zu schnell verloren. Salzburg hat das gnadenlos ausgenutzt und schnell nach vorne gespielt. Gegen zehn Mann haben wir kaum eine Chance zugelassen, ich bin aber extrem verärgert über die letzten 20 Minuten, denn da haben wir Glück gehabt, dass wir den Ausgleich nicht kassiert haben. Salzburg hat immer die Qualität, auch mit einem oder zwei Mann weniger, ein Spiel zu entscheiden."
Es war sein erster Sieg in Salzburg: "Schön und gut, aber das wichtigste ist, das endlich diese Diskussion aufhört. Denn das ist mir, wenn man das so sagen darf, auf die Eier gegangen."
Deni Alar (Torschütze Sturm): "Es war unterm Strich kein gutes Spiel von uns, nach dem Tor war es teilweise sogar schlecht. Wir haben Salzburg viel zu viele Räume gelassen. Wir sind ein eingeschworener Haufen. Jeder gibt auf jedem Zentimeter auf dem Platz alles für den anderen. Vor Beginn der Saison hat uns keiner etwas zugetraut, jetzt sind wir die Gejagten. Wir müssen weiter hart arbeiten, es wird uns sicher nichts geschenkt."