Drei Tage nach dem Sieg in Salzburg überrascht die Admira auch in Graz. Die Südstädter gewinnen bei Sturm 2:0 (0:0).
Nach einer chancenarmen ersten Halbzeit, in der Alar mit Verdacht auf Mittelfußknochenbruch ausscheidet, vergibt Edomwonyi zwei Chancen (51.). Auf der Gegenseite hat Gratzei gegen Knasmüllner (62.) und Toth (66.) Probleme.
Nach einem Jeggo-Fehler trifft Monschein im vierten Spiel in Folge (78.), Joker Sax sorgt mit einem Schlenzer ins lange Eck für die Entscheidung (88.).
Zwei Minuten nach seinem Treffer geht Monschein aber ohne Fremdeinwirkung zu Boden und zieht sich eine Oberschenkelverletzung zu. Schon zehn Minuten nach Spielbeginn verliert die Admira auch Pavic auf ähnliche Weise.
Damit ist Sturm Graz nach der 17. Runde nicht mehr Spitzenreiter der Bundesliga. Die Steirer liegen nun drei Punkte hinter dem SCR Altach, der bereits am Dienstagabend einen 1:0-Heimsieg über die SV Ried feierte.
Seit der 5. Runde (20./21. August) hatten die Grazer, die zuletzt am Sonntag einen 2:1-Sieg bei Rapid gefeiert hatten, die Tabellenführung inne. Altach lag schon nach der dritten und vierten Runde an der Spitze, jedoch noch nie in der Club-Geschichte zu so einem fortgeschrittenen Zeitpunkt der Meisterschaft. Am Samstag kann nun in Altach der Herbstmeistertitel perfekt gemacht werden.
Die Admira verbessert sich indes mit dem dritten Liga-Sieg en suite einen Punkt vor Rapid an die sechste Stelle.
Frühe Verletzungen bei beiden Mannschaften
Nach einer Schweigeminute für die Opfer des Flugzeugabsturzes in Kolumbien, bei dem am Montagabend auch 19 Spieler des brasilianischen Fußball-Clubs Chapecoense ums Leben kamen, übernimmt Sturm zu Beginn das Kommando.
Die erste Chance findet Deni Alar nach einer Schmerböck-Flanke vor, doch sein Kopfball fällt zu zentral aus und wird zur Beute von Admira-Tormann Andreas Leitner (6. Minute). Dieser ist auch bei einem Drehschuss von Bright Edomwonyi auf dem Posten (12.).
Nach dieser Anfangsoffensive agieren die Grazer gegen die sehr zweikampfstarken und früh attackierenden Admiraner zu einfallslos. Die einzig nennenswerte Admira-Chance in Hälfte eins resultiert unmittelbar vor der Pause aus einem Fernschuss von Christoph Knasmüllner, den Sturm-Tormann Christian Gratzei zur Ecke klärt (45.+4).
Beide Teams müssen früh wechseln: Admiras Linksverteidiger Markus Pavic wird wegen einer Oberschenkelzerrung bereits in der elften Minute durch Patrick Wessely ersetzt.
Und Alar, der weiter mit elf Treffern die Torschützenliste anführt, scheidet mit Verdacht auf einen Mittelfußknochenbruch aus, weshalb Roman Kienast in der 23. Minute aufs Feld kommt . Der 26-jährige Ex-Rapidler hatte sich schon im August 2014 eine solche Verletzung im selben Fuß zugezogen und war danach zwei Monate ausgefallen.
Gratzei zweimal als Retter, dann machtlos
Nach dem Wechsel hat die Admira die erste Topchance, doch Lukas Spendlhofer lenkt den Schuss von Eldis Bajrami gerade noch ins Out (48.).
Auf der Gegenseite hat Edomwonyi gleich zwei Mal das 1:0 auf dem Fuß: Zunächst setzt sich der 22-jährige Nigerianer gegen die beiden Admira-Innenverteidiger Markus Wostry und Fabio Strauss durch, sein Abschluss zischt jedoch knapp am langen Eck vorbei (50.). Nur eine Minute später scheitert er an Leitner.
In Minute 62 ist dann wieder Gratzei gefordert. Nach Bajrami-Querpass pariert er zunächst den Schuss von Knasmüllner und hält dann jenen von Wessely. Und bei einem Fernversuch von Daniel Toth hat der Sturm-Schlussmann große Probleme (66.).
Bei beiden Gegentoren ist Gratzei aber machtlos. Nachdem Jeggo im Mittelfeld den Ball an Ebner verliert, schickt dieser Monschein, der eiskalt abschließt und damit im vierten Match in Folge traf.
Der Torschütze muss verletzt runter
Der Admira-Torschütze verspürt wenig später einen Stich im hinteren Oberschenkel und muss ausgetauscht werden.
Doch davon lassen sich die Gäste nicht beirren und haben bereits in der 87. Minute die erste Chance aufs 2:0: Nach Knasmüllner-Vorlage scheitert Sax, der erst in der 76. Minute eingewechselt wurde und viel Schwung brachte, aus rund zehn Metern an Gratzei.
Kurz darauf spielt Ebner auf Sax, der den Ball perfekt ins lange Eck zirkelt, wo der Ball via Innenstange im Netz landet und die Partie damit endgültig entschieden ist.
Unmittelbar nach diesem Tor verließen Hundertschaften der 8.351 Fans vorzeitig die Merkur Arena.
Stimmen zum Spiel:
Franco Foda (Sturm-Trainer): "Wir sind enttäuscht. Wir haben in der ersten Halbzeit nichts zugelassen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hat Edomwonyi zwei Riesensitzer vergeben. Danach war es ein offenes Spiel, in dem wir durch einen individuellen Fehler in Rückstand geraten sind. Nach dem 0:1 haben wir die Kontrolle verloren und hatten zu einfache Ballverluste. Wir haben im Spiel nach vorne zu viele einfache Fehler gemacht. Gegen eine solche Mannschaft muss man in Führung gehen."
Oliver Lederer (Admira-Trainer): "Sturm war zu Beginn dominant, danach sind wir besser ins Spiel gekommen, haben mit Leidenschaft agiert und gegen Ende eine Pressing-Situation sehr gut ausgenützt. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Wir waren heute aber nicht die unglücklichere Mannschaft."