Zumindest bis Sonntag gibt der SV Mattersburg dank eines 2:0-Heimsiegs über die Admira in der 19. Runde die Rote Laterne an den SKN St. Pölten ab.
Entgegen dem Spielverlauf gehen die Burgenländer durch Fran in Führung (24.). Kurz nach Seitenwechsel gelingt Templ nach einem kuriosen Missverständnis zwischen Admira-Goalie Leitner und Verteidiger Strauss die Vorentscheidung (47.).
Die Admira überholt damit dank der besseren Tordifferenz St. Pölten und ist Neunter. Admira bleibt auf Rang sieben.
Obwohl die Admira mehr vom Spiel hatte, erzielte Fran in der 24. Minute die Mattersburger Führung, die Florian Templ nach einer Slapstick-Einlage der Admira-Defensive in der 48. Minute ausbaute. Danach kamen die Gäste nicht mehr auf.
Für Mattersburg war es der erste Sieg nach vier Partien en suite ohne vollen Erfolg und insgesamt erst das dritte Mal, dass man in der laufenden Saison eine Führung über die Zeit gebracht hat. Einen Zu-Null-Sieg hatten sie in den 18 Runden zuvor noch nicht geschafft.
Die Admira rangiert nach der zweiten Niederlage in Folge auf dem siebenten Tabellenplatz. Der Vorsprung auf Mattersburg bzw. St. Pölten beträgt acht Punkte.
Das Match wogte zu Beginn auf bescheidenem Niveau hin und her, beide Teams verzeichneten zumindest Halbchancen. Die Aktivposten hießen Fran und - auf Admira-Seite - Maximilian Sax, beide waren an mehreren Aktionen beteiligt. Für ein Rufzeichen sorgte Christoph Knasmüllner in der 14. Minute: Der 24-Jährige nahm den Ball in der Luft an, "gaberlte" sich selbst einmal auf und zielte aufs kurze Eck. Mattersburg-Schlussmann Markus Kuster war allerdings zur Stelle.
Die Niederösterreicher kontrollierten dann mehr oder weniger die Partie. Etwas überraschend fiel daher das 1:0, dem ein strittiges Duell von Patrick Bürger mit Fabio Strauss bei einem hohen Ball von Nedeljko Malic vorausging. Anschließend rutschte Stephan Zwierschitz im Strafraum aus, weshalb die Bahn frei war für Fran. Der Spanier zog humorlos ins lange Eck ab, Andreas Leitner konnte nichts mehr ausrichten. Die beste Chance der Südstädter vor der Pause ließ Sax aus: In der 43. Minute traf der Rechtsaußen per Kopf die linke Stange.
Weil Strauss nach dem Seitenwechsel in seinen Torhüter lief, der den Ball schon in der Hand hatte, lag das Spielgerät plötzlich einschussbereit vor Templ. Der Mattersburger vollendete mühelos. Danach schienen bei den Gästen Kraft und Wille zu schwinden, die Partie noch zu drehen. So bestimmte die nun aggressiv auftretende Heimmannschaft immer mehr das Geschehen. Patrick Farkas nach Fran-Stanglpass (69.) und Templ (72.) waren nahe am dritten Tor. Als es gegen Ende das eine oder andere Mal auch auf der Gegenseite noch brenzlig wurde, war auf Kuster Verlass.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Ivica Vastic (Mattersburg-Trainer): "Wir haben heute mehr zugelassen, als mir lieb war. Die Admira war heute die spielerisch bessere Mannschaft. Wir haben aus unseren Möglichkeiten das Beste gemacht. Das Glück war heute auf unserer Seite, plus unsere Leidenschaft. Wir hatten aber auch einige Möglichkeiten für ein weiteres Tor in der zweiten Halbzeit. Es war heute ein Arbeitssieg. Unser Konzept war heute, mit langen Bällen nach vorne zu spielen, das haben wir gut umgesetzt."
Oliver Lederer (Admira-Trainer): "Mattersburg hat heute sehr viel Leidenschaft gezeigt. Sie waren sehr effizient. Sie hatten einen agilen Bürger, der hat uns vor Probleme gestellt. Wir haben heute ein kurioses Gegentor bekommen, trotzdem hatten wir einige Konter und hätten gewinnen können. Das war ein Sieg der Leidenschaft - schade, dass es auf unsere Kosten war. Wir waren die klar bessere Mannschaft."
Nedeljko Malic (Mattersburg-Verteidiger): "Es war ein großer Befreiungsschlag. Die Admira hatte heute mehr Spielanteile. Wir haben es heute mit hohen Bällen versucht, dadurch sind auch die beiden Tore entstanden. Wir haben heute endlich ein bisschen Glück gehabt. Die Admira hat heute auch gut gespielt. Es war ein wichtiger Arbeitssieg."