FC Red Bull Salzburg ist zum vierten Mal in Folge österreichischer Meister!
Die Mozartstädter gewinnen zum Auftakt der 33. Runde daheim gegen den SK Rapid verdient mit 1:0 (0:0) und sind nach zwei verpassten Anläufen gegen Ried und den WAC nun rechnerisch nicht mehr einholbar.
Salzburg gibt von Beginn den Ton an, Wanderson und Laimer lassen gute Chancen ungenützt. Rapid findet offensiv nicht statt. Dasselbe Bild in Durchgang 2: Rapid hat nur zwei Chancen, Lazaro erzielt das RBS-Goldtor (73.).
Damit stellt RB Salzburg den Uralt-Rekord der Wiener Austria ein, die von 1978 bis 1981 vier Mal hintereinander österreichischer Meister wurde. Statistik: Alle Österreichischen Fußball-Meister>>>
Die Gefahr einer neuerlichen Verschiebung der achten Meisterschaft in der Red-Bull-Ära bestand vor 15.892 Zuschauern in Wals-Siezenheim nicht wirklich. Angesichts der noch nicht gebannten Abstiegsgefahr konzentrierte sich Rapid vor allem aufs Verteidigen und ließ im Spiel nach vorne nur zaghafte Bemühungen erkennen.
Salzburg dominiert
Das reichte aber, um Salzburgs Offensive zumindest vorerst zu bändigen. Die Gastgeber verzeichneten zunächst nur Halbchancen durch Konrad Laimer, der einen Kopfball aus guter Position nicht richtig traf (10.), sowie bei Fehlschüssen von Wanderson (11.) und Lazaro (12.). Am gefährlichsten wurde es noch bei einem von Rapid-Goalie Tobias Knoflach parierten Wanderson-Schuss (37.).
Nach dem Seitenwechsel schien es kurzzeitig, als würde Rapid mehr für einen Torerfolg investieren - Beleg dafür war ein abgeblockter Schuss von Tamas Szanto (60.). Es sollte aber nur ein kurzes Aufflackern bleiben, denn auch nach der Einwechslung von Louis Schaub nach fast zweimonatiger Verletzungspause befand sich Rapid zumeist in der Defensive.
Rapid ohne zwingender Chance
In der 73. Minute wurde schließlich Rapids Abwehrriegel geknackt. Nach einer Standard-Situation brachten die Gäste den Ball nicht aus der Gefahrenzone und der Ball landete vor den Füßen von Lazaro, der über den Kopf von Knoflach hinweg ins lange Eck einnetzte.
In der Folge riskierte Rapid etwas mehr, die Räume für Salzburg wurden größer, doch Hwang Hee-chan scheiterte nach Fehler von Mario Sonnleitner bei einer Topchance an Knoflach. Rapid hingegen fand bis zum Schlusspfiff keine zwingende Ausgleichs-Möglichkeit mehr vor.
Damit lagen die Hütteldorfer zumindest für wenige Stunden weiterhin sechs Punkte vor Schlusslicht SV Ried und warten schon seit sieben Partien auf einen Sieg über Salzburg.
Chance auf Double
Die Mozartstädter wiederum feierten nach zuletzt zwei sieglosen Matches wieder einen vollen Erfolg und jubelten daher über eine gelungene Generalprobe für das Cupfinale gegen Rapid am 1. Juni in Klagenfurt.
Mit einem Erfolg in diesem Spiel würde die Truppe von Coach Oscar Garcia als erster österreichischer Verein viermal in Folge das Double holen.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): "Eigentlich wollten wir es schon letzte Woche finalisieren, aber vor den eigenen Fans ist es noch einmal schöner. Wir waren heute das dominantere Team. Ich möchte allen zu diesem Titel gratulieren, egal, ob einer drei Spiele gemacht hat oder 40. Alle haben ihren Teil dazu beigetragen. Der Titel ist für mich sehr viel Wert, auch weil wir im Herbst schon neun Punkte Rückstand hatten und fünf Schlüsselspieler verloren haben. Wir mussten wieder eine Mannschaft aufbauen, und ich denke, das ist uns gut gelungen."
Christoph Freund (Sportlicher Leiter Salzburg): "Ich bin stolz auf die Mannschaft und das Trainerteam, vor allem auf die Art und Weise, wie dieser Meistertitel zustande gekommen ist. Wieder einmal war es nach dem Ausscheiden in der Champions-League-Quali sehr schwierig. Die Mannschaft ist erst im September und Oktober besser in die Spur gekommen, hat eine super Serie hingelegt und ein unglaubliches Frühjahr gespielt."
Valentino Lazaro (Salzburg-Schütze des 1:0): "Es war nicht einfach heute. Rapid hat vor allem defensiv sehr gut dagegengehalten. Wir sind froh, dass wir vor unseren Fans den Titel holen konnten, gegen Rapid ist es noch einmal etwas Besonderes. Beim Tor habe ich den Ball sehr gut getroffen, es ist eines der geilsten Tore meiner bisherigen Karriere. Für uns ist es kein selbstverständlicher Titel. Wir wissen, wie viel Arbeit dahinter steckt. Uns ist jetzt schon ein Stein vom Herzen gefallen. Um 22.30 Uhr wird keiner daheim sein und Schach spielen, es wird sicher sehr lustig werden. Heute wird gefeiert, aber dann gibt es wieder den Fußball-Alltag für uns. Es wäre auch respektlos gegenüber den anderen Vereinen, wenn wir schon zu sehr an die nächste Saison denken würden."
Goran Djuricin (Rapid-Trainer): "Das heutige Match hat gezeigt, dass Salzburg zurecht Meister ist. Meine Jungs haben sich gut verkauft, alles gegeben. Nur war es ein bisschen zu wenig. Meine Mannschaft hat taktisch das eingehalten, was wir ihr vorgegeben haben. Wir können erhobenen Hauptes rausgehen. Wenn wir in den nächsten Spielen so auftreten wie heute, mache ich mir keine Sorgen. Die eine oder andere Sache können wir sicher für das Cupfinale mitnehmen. In dem einen Spiel ist sicher alles möglich."
Mario Sonnleitner (Rapid-Verteidiger): "Wir haben defensiv gut gearbeitet, darauf können wir für die nächsten Spiele aufbauen. Bitter ist nur, dass wir durch einen Standard das Gegentor kassiert haben. Aber unterm Strich fehlt einfach im Moment einiges auf Salzburg. Jetzt ist es wichtig, Kräfte zu sammeln, dieses Spiel zu analysieren und dann gegen Sturm Graz alles zu geben."
Fredy Bickel (Sport-Geschäftsführer Rapid): "Die Mannschaft hat heute alles gegeben, mehr geht derzeit nicht, vor allem speziell hier in Salzburg. Salzburg hat eine wunderbare Saison gespielt, wir das Gegenteil."
Bundesliga-Präsident Hans Rinner (via Aussendung): "Gratulation an den FC Red Bull Salzburg. Mit dem vierten Meistertitel in Folge ist den Salzburgern der Eintrag in alle Geschichtsbücher sicher. Mich freut besonders, dass dieser Erfolg auf der hervorragenden Ausbildung der eigenen Talente aufbaut. Mit ihrer Nachwuchsarbeit setzen die Salzburger neue Maßstäbe in Österreich und mittlerweile auch in ganz Europa."