Am 36. und letzten Bundesliga-Spieltag gewinnt Meister Red Bull Salzburg daheim gegen SCR Altach 1:0.
Die Gastgeber sind über 90 Minuten klar spielbestimmend: Radosevic trifft vor 9.517 Zuschauern per Freistoß die Latte (3.), Altachs Joker Zivotic lenkt eine Berisha-Hereingabe ins eigene Tor (38.).
Damit beendet der Meister die Saison mit 81 Punkten - Klubrekord. Auf den nationalen Rekord der Wiener Austria fehlt nur ein Zähler.
Zudem bekommen die "Bullen" so wenige Gegentreffer wie noch nie (24).
Die Salzburger bejubelten ihren vierten Meistertitel in Serie. Der Vorsprung auf den Vizemeister Austria betrug am Ende 18 Punkte. Ligarekord sind weiter die 19 Zähler, die Sturm Graz 1998 bzw. Salzburg 2007 vorne lagen.
Cup-Finale in Sicht
Salzburg-Trainer Oscar Garcia setzte im Hinblick auf das Cupfinale am Donnerstag gegen Rapid auf Rotation.
Im Vergleich zum 3:2 zuletzt bei der Austria rückten gleich neun neue Spieler in die Startformation, darunter erstmals die vom FC Liefering hochgezogenen Youth-League-Gewinner Hannes Wolf und Igor. Neben dem gesperrten Wanderson erhielten auch Paulo Miranda, Andreas Ulmer, Konrad Laimer oder Valentino Lazaro eine Pause. Die Kapitänsschleife trug zum Abschied Rechtsverteidiger Christian Schwegler.
Die Salzburger starteten engagiert. Einen Freistoß von Josip Radosevic lenkte Altach-Keeper Martin Kobras an die Querlatte (3.), den folgenden Kopfball setzte Andre Wisdom knapp daneben (4.). Bei einem Seitfallzieher von Valon Berisha (7.) war Kobras ebenso auf dem Posten wie bei einem Kopfball des völlig frei stehenden ÖFB-Teamspielers Stefan Stangl (15.).
Just nach einer Phase, in der Salzburgs Reservisten etwas nachgelassen hatten, fiel der einzige Treffer: Eine Freistoßflanke von Berisha verfehlte Igor per Kopf, der kurz zuvor für den angeschlagenen Hannes Aigner eingewechselte Zivotic bugsierte den Ball aber ins eigene Netz. Einzige Altach-Chance war ein Freistoß von Nikola Dovedan neben das Tor (45.+2).
Nach Seitenwechsel gab Salzburg-Stürmer Dimitri Oberlin sein Comeback nach über zwei Monaten Pause wegen eines Muskelbündelrisses - ausgerechnet gegen den Club, den er im Herbst zur Tabellenführung geschossen hatte. Ohne den Schweizer holte Altach im Frühjahr in 16 Spielen nur zwei Siege. In den abschließenden zehn Runden blieb der Ligavierte ohne vollen Erfolg.
Am Freitag musste der glücklose Trainer Martin Scherb gehen. Unter dem erneut zum Interimscoach aufgestiegenen Werner Grabher setzte Altach aber auch in Rückstand kaum Akzente nach vorne.
Die Vorarlberger standen tief und machten Salzburg dadurch das Leben schwer. Die beste Szene nach der Pause verstolperte Oberlin, der den Ball nach Zuspiel von Takumi Minamino nicht an Kobras vorbeibrachte (83.).
Salzburg blieb dennoch auch im zehnten Liga-Heimspiel in Folge ungeschlagen. Die 47 Zähler, die die Bullen in der Rückrunde geholt haben, sind Ligarekord.
Gegen Altach sind die Bullen nun sechs Partien ohne Niederlage. Die Altacher müssen den Salzburgern zudem am Donnerstag in Klagenfurt die Daumen drücken: Nur bei einem Cupsieg der Bullen ist auch der Ligavierte in der Europa-League-Qualifikation vertreten.
Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): "Am meisten stolz macht mich die Art und Weise, wie die Mannschaft spielt - und die Entwicklung der meisten Spieler. Beeindruckend ist auch, wie sie dafür arbeiten. Sie kämpfen bis zur letzten Minute. Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft weiter diese Qualität hält. Wir wollen auch den Cup holen. Das Ziel ist das Double."
Alexander Walke (Salzburg-Kapitän): "Wir werden jetzt mit Maß und Ziel feiern, aber schon mit einem Auge auf Donnerstag. Denn wir wollen die Spannung hochhalten und das Double gewinnen. Das Frühjahr war herausragend. Es war eine harte und geile Saison."
Konrad Laimer (Salzburg-Mittelfeldspieler/Bundesliga-Spieler der Saison): "Trotz Neun-Punkte-Rückstand im Herbst haben wir das souverän hinbekommen. Da gibt es fast nichts zu beschreiben. Es war ein beeindruckendes Frühjahr. Dass ich zum Spieler der Saison gewählt wurde, ist für mich eine großartige Anerkennung meiner Leistung. Mit dem Cupfinale wartet noch ein richtig geiles Spiel auf uns. Wir werden sicher mehr als 100 Prozent geben."
Christian Schwegler (Salzburg-Verteidiger/wurde verabschiedet): "Es war ein sehr schöner und emotionaler Moment für mich. Viermal hintereinander die Meisterschaft, das ist einzigartig. Aber für Red Bull als besten Verein in Österreich wird der Meistertitel immer als Ziel vorausgesetzt."
Stefan Lainer (Salzburg-Außenspieler): "Die 81 Punkte sind unglaublich. Die können uns schon sehr zufriedenstellen."