Die SV Ried holt den ersten Auswärtssieg in der Bundesliga-Saison 2016/17. Die Innviertler gewinnen in St. Pölten 3:2 (2:1).
Schon in der dritten Minute verwertet Walch nach einem Honsak-Schuss zur Führung. Er erhöht kurz darauf sogar auf 2:0 (10.), womit die St. Pöltner Anfangsoffensive gebrochen ist.
Dober bringt den SKN mit einem tollen Volley (29.) zurück in die hart geführte Partie.
Neuzugang Ademi (57.) stellt nach einem Solo auf 3:1. Segovia (88.) macht es zu spät spannend.
Ried, das den leichten Aufwärtstrend vor der Länderspielpause fortsetzt, hat mit sieben Zählern nun drei Punkte Vorsprung auf das neue Schlusslicht aus Niederösterreich und überholt auch Mattersburg (4) und die Admira, die erst gegen Salzburg spielt.
St. Pölten, das sich offensiv einfallslos und defensiv zahnlos präsentiert, kassiert bereits die fünfte Niederlage. Ried beendet seinen Auswärtsfluch, geht erstmals nach zwölf Partien in der Fremde wieder als Sieger vom Platz.
Der Beginn vor 2.573 Zuschauern in der NV-Arena gehört in allen Belangen den Gästen, die präsenter, zweikampfstärker und vor dem Tor abgeklärter agieren. Die Belohnung, begünstigt auch durch schludrige Defensivarbeit St. Pöltens: Ein Walch-Doppelpack innerhalb von acht Minuten, der die Marschroute der Partie vorgibt.
Erst war Walch nach einer mittelprächtigen Abwehr von Christoph Riegler per Abstauber zur Stelle, dann hat der Offensivmann infolge eines geblockten Schusses aus wenigen Metern erneut freie Bahn.
St. Pölten wacht nur langsam auf
Die St. Pöltner finden im Spiel nach vorne vorerst kein Rezept, erst ein einstudierter Standard bringt die Gastgeber nach einer halben Stunde wieder zurück. Der schussgewaltige Dober donnert Segovias Freistoß volley aus 25 Metern zum Anschlusstreffer ins Rieder Tor.
Die Oberösterreicher haben nur eine Minute später zudem großes Glück, aus einem Getümmel im Fünfer nicht sofort den Ausgleich zu kassieren.
Das neue Selbstvertrauen scheint St. Pölten auch in die zweite Hälfte mitzunehmen, die Partie wird ruppiger.
Ried kann heißes Finish nicht verhindern
Doch die Hausherren berauben sich nach einer Stunde einmal mehr mit fahrlässig zahnloser Verteidigung ihrer Chancen. Bei seinem Österreich-Comeback kombiniert bzw. stolpert sich der ehemalige Altacher Ademi nach einem Konter gegen drei St. Pöltner bis zur Strafraumgrenze und setzt dort einen nicht scharfen, aber platzierten Schuss zum 3:1 ins Netz.
Während Ried in der Folge das 4:1 sucht und durch Mathias Honsak auch noch eine Großchance vorfindet (71.), bleibt das große Aufbäumen der Elf von Karl Daxbacher aus - zumindest bis zum Finish.
Da klatscht erst ein abgefälschter Ball an die Stange der Rieder (87.), die zwar in der Folge eine tolle Konterchance vorfanden, im Gegenzug aber noch den Anschlusstreffer durch den völlig allein gelassenen Segovia kassieren.
Stimmen zum Spiel:
Karl Daxbacher (Trainer St. Pölten): "Ich bin von unserer Leistung sehr enttäuscht, Ried hat verdient gewonnen. Positiv ist, dass wir immer bis zum Schluss alles versuchen, das ist aber auch so ziemlich das einzig Positive. Wir müssen cleverer und nicht so naiv agieren. Wir machen im Moment einfach zu viele Fehler."
Christian Benbennek (Trainer Ried): "Es war ein verdienter Sieg, wir haben uns vorgenommen, von Anfang an Druck zu machen. Nach der richtig guten Anfangsphase sind wir etwas schlampig geworden. Wir freuen uns, dass wir auswärts endlich wieder gewonnen haben. Wir müssen uns Woche für Woche alles hart erarbeiten."