RB Salzburg gewinnt den Schlager der 8. Runde gegen die Austria 4:1 (1:0). Mann des Spiels ist RBS-Kapitän Soriano mit einem Triple-Pack.
Der Spanier nützt in der 16. Minute einen Hadzikic-Patzer zur Führung und erhöht nach der Pause auf 2:0 (49.). Grünwald kann per Kopf verkürzen (56.), der Kärntner profitiert dabei ebenfalls von einem Tormann-Schnitzer von Walke.
Soriano stellt per Freistoß aus 25 Metern auf 3:1 (60.), Wanderson fixiert Endstand (86.). Hadzikic sieht beide Male nicht gut aus.
Soriano legte vor 7.842 Zuschauern seinen "Austria-Fluch" ab. Der 30-Jährige traf am Sonntag gegen die Wiener öfter als in 15 Partien zuvor, in denen er nur zwei Tore erzielt hatte. Zudem erhöhte er sein Saisonkonto auf fünf Tore.
Den Schlusspunkt setzte Wanderson mit seinem ersten Liga-Treffer (86.). Salzburg ist in der Meisterschaft seit sieben Spielen ungeschlagen, holte in dieser Phase fünf Dreipunkter.
FAK enttäuschte auf ganzer Linie
Die Austria, die nach fünf Siegen in sechs Pflichtspielen en suite die erste Niederlage seit 14. August kassierte, enttäuschte hingegen auf ganzer Linie und liegt bereits sechs Zähler hinter der Spitze. Die "Veilchen", die auch wesentlich höher verlieren hätten können, drohten nach dem abschließenden Spiel der achten Runde zwischen Rapid und Mattersburg am (heutigen) Sonntag auf Rang fünf abzurutschen.
Gemäß seiner Aussage vom Freitag, man habe in der heimischen Liga mehr Siegchancen als auf europäischer Bühne, bot Salzburg-Trainer Oscar Garcia am Sonntag die vermeintlich beste Startformation auf: Der defensive Mittelfeldmann Konrad Laimer kehrte ebenso zurück wie Flügelstürmer Wanderson. Beide waren zentrale Figuren einer engagierten Salzburger Vorstellung, die von vielen schnellen Offensivaktionen ebenso geprägt war wie von Ineffizienz.
Hadzikic-Patzer
Die Austria wiederum musste im Vergleich zum Sieg über Giurgiu den angeschlagenen Torschützen Kevin Friesenbichler (Knie) vorgeben, er wurde von Larry Kayode ersetzt. Fink nahm drei weitere Umstellungen vor: Jens Larsen und Christoph Martschinko (anstelle von De Paula und Salamon) bildeten das defensive Flügelduo, in der rechten Offensive bekam Lucas Venuto den Vorzug vor Ismael Tajouri.
Die Hausherren hätten nach 45 Minuten jedenfalls schon höher führen müssen. Berisha aus 14 Metern (14.), Lazaro mit einer "Hundertprozentigen" am Rande des Fünfers (15.) und einem gefährlichen Kopfball (29.), aber auch Stefan Lainer (23.) und Laimer, der nach Solo wohl nicht zu Unrecht aber umsonst Elfmeter reklamierte (34.), hätten treffen können bzw. müssen.
So aber war ein Patzer von Austria-Goalie Osman Hadzikic vonnöten: Der Ersatzmann des verletzten Robert Almer bekam einen eher harmlosen Wanderson-Weitschuss nicht unter Kontrolle, Soriano bedankte sich per Abstauber.
Dankbarer Gegner
Eine passive Austria, die selbst durch das 0:1 nicht wach wurde, war freilich auch ein dankbarer Gegner. Der bot Salzburg viel Raum zur Entfaltung, in der Offensive konnte man kaum Nadelstiche setzen. Einmal legte sich der enteilte Kayode den Ball zu weit vor (24.), die einzige echte Torchance vor der Pause neuerlich durch Kayode machte der herauslaufende Salzburg-Goalie Alexander Walke zunichte (29.).
Die Austria zeigte nach dem Seitenwechsel zwar mehr Engagement, musste vorerst aber das 0:2 durch Soriano hinnehmen (49.). Diesmal war es Raphael Holzhauser, der mit einem verschenkten Ball im Mittelfeld zum "Sargnagel" wurde.
Auch Walke unterläuft Schnitzer
Doch Venuto und Alexander Grünwald sorgten wenig später zumindest für ein bisschen Spannung. Den Schuss des Ersten konnte Walke nicht bändigen, der zweite netzte im Nachsetzen ein (56.). Zuvor hatte Walke bei einem Schuss von Tarkan Serbest eingreifen müssen (54.).
Mit einem seiner gefürchteten Freistöße machte Soriano eine halbe Stunde vor Schluss alles klar - Hadzikic gab dabei neuerlich keine gute Figur ab (60.). Im Finish musste Soriano nach einer harten und durchaus elferwürdigen Grünwald-Attacke mit angeschlagenem Knie vom Feld (80.), wenig später setzte Wanderson den Schlusspunkt. Im Finish brandete neuerlich Jubel auf, das lange verletzte Salzburger Urgestein Christoph Leitgeb kam zu seinem ersten Einsatz seit 20. August 2015.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): "Wir wollten dieses Spiel heute stark beginnen und dominant auftreten. Das ist meiner Mannschaft gelungen. Leider haben wir unsere vielen Chancen in der ersten Hälfte nicht verwertet. Denn das 1:0 war ein sehr gefährliches Ergebnis. Deswegen bin ich froh, dass wir in der zweiten Hälfte unsere Chancen genützt haben."
Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Es war ein verdienter Sieg von Salzburg, das ein sehr gutes Pressing gespielt hat. Damit sind wir überhaupt nicht zurecht gekommen. Salzburg war frischer, vor allem Laimer, der war überall. Sie waren auch ballsicherer und in allen Statistiken vorne. Insgesamt ist es für mich enttäuschend, weil wir besser spielen können. Es war eine geschlossen schlechte Leistung."