Schlusslicht Grödig feiert gegen die Austria einen 2:0-Sieg und holt damit den ersten vollen Erfolg im Frühjahr.
Die Austria dominiert die Partie in Hälfte eins und erarbeitet sich Chancen im Minutentakt. Die Wiener scheitern aber an der eigenen Effizienz und an einem überragenden Rene Swete im Grödig-Tor.
In der 58. Minute nutzt Grödig dann einen Fehler von Holzhauser, der sich den Ball im Fünfer abluchsen lässt. Sulimani kann völlig frei einnetzen. Ofosu sorgt nach einem Rotpuller-Schnitzer für das 2:0 (89.).
Die Austria, bei der erstmals in dieser Saison Toptorschütze Alexander Gorgon grippebedingt nicht in der Startformation stand, bestimmte von Beginn weg eine knappe Stunde das Duell der beiden bisher schlechtesten Teams der Rückrunde. Doch trotz klarer Überlegenheit und zahlreicher hochkarätiger Möglichkeiten wollte sich erneut kein Torerfolg einstellen.
Holzhauser an die Latte
So landete ein Holzhauser-Freistoß aus 18 Metern an der Lattenoberkante (5.). Und Meilinger (18./nach Kayode-Fersler), Grünwald (19./von der Strafraumgrenze), der Ex-Grödiger Venuto (24./nach Alleingang), Sikov (30./Kopfball nach Eckball) sowie abermals Holzhauser per Freistoß (31./aus rund 30 Metern) scheiterten allesamt an Tormann Swete.
Dazu schlugen noch ein von Grödig-Verteidiger Strauss abgefälschter Koch-Schuss (38.) und eine Grünwald-"Granate" (43.) knapp neben der Stange ein.
Sechs Umstellungen bei Grödig
Die von Grödig-Trainer Peter Schöttel im Vergleich zur jüngsten 1:3-Heimniederlage gegen Sturm Graz gleich an sechs Positionen veränderte Startelf kam dagegen mit ihrer ganz auf Konter ausgerichteten Taktik nur zu einer Torchance in Hälfte eins. Kurz vor dem Pausenpfiff stürmte Ofosu nach gewonnenem Zweikampf gegen Sikov über links aufs Austria-Tor, schoss den Ball aber knapp am langen Eck vorbei (45.).
| Austria | Grödig |
---|---|---|
Ballbesitz | 73,9% | 26,1% |
Zweikämpfe | 51,28% | 48,72% |
Torschüsse | 20 | 8 |
Torschüsse außerhalb Strafraum | 10 | 1 |
Torschüsse innerhalb Strafraum | 10 | 7 |
Kopfballchancen | 4 | 0 |
Eckbälle | 14 | 3 |
Abseits | 3 | 1 |
Fouls | 14 | 15 |
Die zweite Hälfte begann so wie die erste - mit einer Riesenchance der Austria. Swete zeichnete sich aber auch bei einem Kehat-Kopfball nach Corner aus (47.). Doch ein schwerer Abwehr-Schnitzer von Raphael Holzhauser, der am Fünfer den Ball an Rasner verlor, leitete die überraschende Gäste-Führung in der 58. Minute ein. Dabei landete Sikovs Rettungsversuch genau bei Sulimani, der aus kurzer Distanz einnetzte.
Elfer-Alarm im Grödig-Strafraum
Danach war die Austria kurzzeitig vollkommen von der Rolle, denn nur eine Minute später hatte Ofosu das 2:0 auf dem Fuß, das Austria-Schlussmann Almer verhinderte (59.). Und in Minute 61 gab es Elferreklamationen der Grödiger, die ein Handspiel von Martschinko im Strafraum gesehen haben wollten.
Danach erfingen sich die Gastgeber zwar, ohne aber in der Folge weitere zwingende Torchancen herauszuspielen. Im Finish schlugen dann die Grödiger erneut zu: Nach Vorarbeit von "Joker" Wallner, der sich gegen den orientierungslos wirkenden Austira-Verteidiger Rotpuller durchsetzte, traf Ofosu zum Endstand und seinem ersten Bundesligator.
Tabellen-Situation unverändert
In der Tabelle liegen die Salzburger aber auch nach dem zweiten Auswärtssieg der Saison weiter sechs Punkte hinter dem Vorletzten Ried, der einen 1:0-Heimsieg gegen Mattersburg feierte. Die Austria geht nun mit schon drei torlosen Meisterschaftsspielen ins Wiener Derby am kommenden Sonntag gegen den Erzrivalen SK Rapid.
Danach wartet am 20. April mit dem Cup-Halbfinale beim Titelverteidiger Red Bull Salzburg gleich das nächste schwere Match auf das Team von Thorsten Fink.
Stimmen zum Spiel:
Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Nach der ersten Halbzeit hätte es 4:1 stehen können. Ich wüsste nicht, was ich der Mannschaft in den ersten 60 Minuten vorwerfen soll, was Einsatz, Wille und das Spielerische angeht. Den Fehler darf Raphael (Holzhauser) natürlich nicht machen. Danach haben wir aufgehört, Fußball zu spielen. Das war ein Schock. Aber gegen den Tabellenletzten muss man gewinnen, das ist einfach so. Wir müssen jetzt aber nach vorne schauen."
Peter Schöttel (Grödig-Trainer): "Bis zu unserem Tor war die Austria überlegen, mit vielen Torchancen. Rene Swette hat uns mit großartigen Aktionen im Spiel gehalten. Nach unserem Tor war die Austria auch überlegen, aber ohne Chancen. Wir sind froh, dass unsere Unserie zu Ende gegangen ist. Wie die anderen Mannschaften spielen, können wir nicht beeinflussen. Für uns ist der Sieg Gold wert. Wir sollten jetzt wieder mehr Selbstvertrauen haben. Das war ein Signal an die Konkurrenz."
Benjamin Sulimani (Grödig-Torschütze): "Es war wichtig, dass wir gewonnen haben. Der Trainer hat uns gut eingestellt, wir haben die richtige Taktik gefunden. Auch wenn ein wenig Glück dabei war, dass wir in der ersten Hälfte ohne Gegentor geblieben sind."