Der FC Red Bull Salzburg ist erneut österreichischer Fußball-Meister!
Die "Bullen" fixieren die Titelverteidigung standesgemäß im Gipfel gegen Verfolger SK Sturm Graz, gegen den zum Abschluss der 33. Bundesliga-Runde ein 4:1-Heimsieg gelingt. Der Vorsprung drei Runden vor Schluss beträgt 14 Punkte.
Die Steirer gehen in einer an Highlights armen ersten Halbzeit zwar durch Peter Zulj (40.) in Führung, doch Hee-chan Hwang (45+3) gleicht unmittelbar vor dem Pausenpfiff aus.
Nach dem Seitenwechsel ist die von Trainer Marco Rose nominierte Salzburger B-Elf besser. Duje Caleta-Car (54.), einziges Überbleibsel der Startelf gegen Olympique Marseille, und Jerome Onguene (65.) erhöhen, ehe Munas Dabbur (83.) nach schwerem Spendlhofer-Fehler den Endstand bestellt.
Der fünfte Meistertitel in Folge bedeutet neuen Bundesliga-Rekord. Bislang lag RBS (2014-2017) in dieser Wertung gleichauf mit Austria Wien (1978-1981).
Rose rotiert auf zehn Positionen
Die Salzburger jubelten über ihren siebenten Liga-Heimsieg in Folge, ungeschlagen sind sie im eigenen Stadion nun schon 27 Partien. Auch in der Saison 2016/17 hatten sie bereits nach der 33. Runde den Titel in der Tasche gehabt.
Bereits am Mittwoch (20.30 Uhr) können die Salzburger das neuerliche Double perfekt machen - da ist in Klagenfurt wieder Sturm, das den zweiten Platz in der Liga so gut wie sicher hat, der Gegner. Die Rollen könnten nach dem Sonntagspiel klarer nicht verteilt sein.
Rose ließ im Vergleich zum Donnerstag nur Innenverteidiger Caleta-Car in der Mannschaft, die mit einer 3-5-2-Formation startete.
Bei den Grazern gab es drei Änderungen. Aufgrund des Wadenbeinbruchs von Emeka Eze waren sie zu einem Tausch gezwungen, Thorsten Röcher und Marvin Potzmann, die beim 4:2-Erfolg gegen Rapid noch begonnen hatten, saßen zu Beginn nur auf der Bank.
Turbulente Schlussphase der ersten Halbzeit
Vor der Pause war die Partie nur auf dem Papier ein Schlagerspiel, beide Teams neutralisierten einander. Chance Nummer eins hatten die Hausherren. Einen Kopfball-Aufsetzer nach Yabo-Freistoßflanke lenkte Sturm-Tormann Jörg Siebenhandl zur Ecke ab (18.).
Die Grazer mussten bis zum Finish der ersten Hälfte auf ihre erste Möglichkeit warten und waren hocheffizient. Deni Alar nahm sich den Ball am Sechzehner nach Hierländer-Flanke herunter, spielte ideal auf Zulj, der im Strafraum wuchtig einschoss (40.).
Salzburg schlug aber noch vor der Pause zurück. Nach einem weiten Außenrist-Pass von Enock Mwepu über die Abwehr verwertete Hwang.
Salzburg dominiert nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel waren die Salzburger nicht wiederzuerkennen, sie zeigten eine Machtdemonstration. Sturm war völlig chancenlos. Siebenhandl konnte sich bei einem Minamino-Abschluss noch auszeichnen, war gegen den Abstauber von Caleta-Car aber chancenlos (54.).
Nach Yabo-Eckball und Hwang-Kopf-Weiterleitung legte Onguene per Kopf das 3:1 (65.) nach. Dem noch nicht genug erhöhte "Joker" Dabbur mit einem Volleyschuss von knapp außerhalb des Strafraums noch auf 4:1 (84.). Im Endeffekt wäre noch ein höherer Sieg möglich gewesen, auch wenn die letzte Chance die Grazer hatten und Zulj an der Stange scheiterte (91.).
Die Partie zeigte, dass die Salzburger auch bei Abgängen sorgenfrei in die Zukunft blicken können. Die Spieler aus der zweiten Reihe konnten vor allem nach dem Wechsel richtig überzeugen.
Salzburg behielt damit wie beim 5:0 im November im eigenen Stadion gegen Sturm deutlich die Oberhand und besiegte die Grazer zum dritten Mal nacheinander. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass der Grazer Alar nicht getroffen hat. Bei einem Alar-Tor im Sturm-Dress gab es bisher immer (dreimal) einen Sieg der Grazer, im anderen Fall (fünfmal) setzte sich immer Salzburg durch.