Ein letztes Mal in seiner Karriere jubelt Christian Gratzei im Tor des SK Sturm Graz über einen Sieg.
Der Vizemeister bezwingt Admira am 35. Spieltag mit 2:0, Gratzei kommt dabei in der 86. Minute für Jörg Siebenhandl in die Partie.
Für die Entscheidung sorgen Deni Alar (49.) und Thorsten Röcher (76.). Beide treffen, nachdem eine Flanke von rechts per Kopf verlängert wird.
Alar (20 Saisontore) hätte in diesem Spiel in der Schützenliste auf Dabbur (22) aufschließen können, vergibt jedoch drei weitere Top-Chancen.
Die Südstädter, die stark ersatzgeschwächt antreten, halten tapfer dagegen, können aus ihren wenigen Offensivaktionen aber kein Kapital schlagen.
Tabellarisch war für den Vizemeister aus Graz und die fünftplatzierten Admiraner schon vor dem Spiel alles in Stein gemeißelt.
Flotte Anfangsphase
Bei den Grazern fehlte der als bester Spieler der Saison ausgezeichnete Peter Zulj wegen seiner Knöchelprobleme. Auch den Südstädtern gingen einige Stützen verletzungsbedingt ab, darunter der nach Saisonende zu Sturm wechselnde Markus Lackner.
Auf das Spiel wirkte sich das aber nicht negativ aus, beide Teams sorgten für eine flotte Anfangsphase.
Jörg Siebenhandl musste schon in der dritten Minute bei einem Toth-Schuss erstmals eingreifen. Fünf Minuten später kam Dominik Starkl mit der Hand zum Abschluss, wieder war der Sturm-Goalie auf dem Posten.
Schiedsrichter Gerhard Grobelnik hatte die Aktion übersehen, ein Tor hätte also gezählt. Während die Admiraner vor allem versuchten, spielerisch in den Strafraum zu kommen, setzten die Grazer überwiegend auf weite Pässe. Gefährlich wurden sie einige Male. Ein Edomwonyi-Kopfball ging drüber (10.) und auch ein Volley vom sonst so treffsicheren Deni Alar vom Fünfer verfehlte das Tor (23.).
Zwei idente Szenen
Nach dem Seitenwechsel kam im Abschluss auch die zuvor fehlende Präzision dazu. Gleich die erste Möglichkeit der Grazer brachte die Führung.
Nach Jantscher-Ecke und Röcher-Kopfball bugsierte Alar den Ball aus kurzer Distanz per Kopf in die Maschen (49.). Der Stürmer rückte damit bis auf zwei Tore an den Schützenlisten-Führenden Munas Dabbur von Salzburg heran.
Ein Doppelpack blieb ihm verwehrt, da er den Ball aus guter Position über das Tor schoss (58.) und einen Kopfball neben das Gehäuse setzte (69.). Das 2:0 fiel aber trotzdem noch. Nach Edomwonyi-Flanke und Jantscher-Kopf-Weiterleitung nahm sich Röcher den Ball gekonnt herunter und schob ihn ohne große Mühe ins Tor (76.).
Schlussphase im Zeichen eines Mannes
Von der fünftplatzierten Admira war nichts mehr zu sehen, sie verlor nach drei Partien ohne Niederlage wieder einmal.
In der Schlussphase wurde bei den Grazern noch der seit 2002 für Sturm spielende Tormann Christian Gratzei eingewechselt. Seine 318. Partie für Sturm, die zweite in der laufenden Saison, war zugleich die letzte.
Der 36-jährige Ex-ÖFB-Teamtormann war schon vor dem Spiel genauso wie seine Kollegen Patrick Puchegger, Christian Schoissengeyr, Christian Schulz und Marc Andre Schmerböck offiziell verabschiedet worden. Auszeichnen musste er sich nicht mehr, der fünfte Sturm-Sieg in den jüngsten sechs Heimspielen war ziemlich ungefährdet.