Ausgerechnet im Westderby gegen Wacker Innsbruck endet die Siegesserie des Meisters. Gegen die Tiroler kommt Red Bull Salzburg in der 11. Bundesliga-Runde nicht über ein 1:1 hinaus.
Lange ist Salzburg überlegen, aber nicht zwingend genug. Nach 71 Minuten die Erlösung durch Junuzovic, der die Hausherren in Führung bringt. Doch überraschend kommen die Innsbrucker im direkten Gegenzug zum Ausgleich durch Dieng.
Die "Bullen" sind seit nunmehr 50 Pflichtspielen bzw. seit 3. Dezember 2016 vor eigenem Publikum ohne Niederlage.
Wackers nächstes Erfolgserlebnis
Zlatko Junuzovic brachte die klar dominanten Salzburger (rund 70 Prozent Ballbesitz) in der 71. Minute in Führung, Cheikhou Dieng belohnte eine mutige Vorstellung der Gäste aber postwendend mit dem Ausgleich (73.) und dem nächsten Erfolgserlebnis.
Zwei Wochen nach dem 1:0 über den LASK holte der Aufsteiger neuerlich Punkte und verbesserte sich mit zehn Zählern vorerst auf Platz neun. Salzburg hat nach der ersten Hälfte des Grunddurchgangs 31 Zähler, St. Pölten könnte am Sonntag bis auf neun Punkte herankommen.
Die Einweihungspartie für den neuen Rasen in Wals-Siezenheim nahm den erwarteten Verlauf. Salzburg, wieder mit dem Sturmduo Munas Dabbur/Fredrik Gulbrandsen vor einem Mittelfeld aus Xaver Schlager, Diadie Samassekou, Junuzovic und Reinhold Yabo, gab den Ton an, sah sich aber vor allem zu Beginn einem durchaus mutigen Kontrahenten gegenüber. Der kam in der zehnten Minute zu einer tollen Konterchance, der Abschluss von Michael Schimpelsberger ging aber am langen Eck vorbei.
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Salzburger Überlegenheit nicht belohnt
Der Eindruck des Einbahnstraßenfußballs erhärtete sich freilich schnell, nach fast einer Viertelstunde prüfte Dabbur bei der ersten "Bullen"-Chance Wacker-Goalie und Bundesliga-Debütant Hidajet Hankic, der den verletzten Christopher Knett ersetzte (14.).
Weiterhin scheiterte Salzburg in den finalen Momenten: Nach einer Hankic-Abwehr rettete Lukas Hupfauf vor Gulbrandsen (18.), ein Schuss von Andreas Ulmer wurde zur Ecke geblockt (24.), Schlager verfehlte aus wenigen Metern volley das Tor (27.). Kurz vor der Pause profitierte Yabo von einem Abwehrpatzer, fand aber in Hankic seinen Meister (40.).
Der Druck der Hausherren blieb auch nach dem Seitenwechsel hoch, noch hielt aber die Fünferkette der weiterhin beherzt agierenden Gäste.
Ein harmloser Gulbrandsen-Schuss, den Hankic hielt (52.), sowie ein brandgefährlicher Junuzovic-Stangplass, den der bestens postierte Dabbur wohl irrtümlich vorbeiließ (57.), waren vorerst die besten Salzburger Aktionen. Und hätte Cican Stankovic beim ausgefuchsten Heber Zlatko Dedics aus gut 40 Metern nicht in höchster Not gerettet, wäre der Meister nach einer Stunde sogar in Rückstand geraten.
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— FC Red Bull Salzburg (@RedBullSalzburg) 20. Oktober 2018
Daka vergibt Matchball
Doch es kam wie erwartet, anders: Nach einem Energieanfall Stefan Lainers gelangte dessen Hereingabe in Billard-Manier zu Junuzovic, der mithilfe des Fußes von Matthias Maak zum 1:0 einschoss.
Die Antwort Wackers fiel aber ebenso beeindruckend wie prompt aus - unter Mithilfe der übertölpelten Salzburger: Keine zwei Minuten später schloss Dieng einen Konter mit dem Ausgleich ab - schon zuletzt hatte er den LASK im Gegenstoß kaltgestellt.
Während Innsbruck im Finish noch mehrere Konter lancierte, drückte Salzburg weiter auf den Sieg. Belohnt wurden die Bemühungen aber nicht mehr: Maak wehrte einen Dabbur-Schuss knapp vor der Linie ab (74.), im Finish war Hankic bei einem Verzweiflungs-Hammer Andre Ramalhos aus der Ferne zur Stelle (94.), Patson Daka klopfte noch an der Querlatte an (95.).
Stolzer "Sir" Karl
Für Salzburg-Trainer Marco Rose sei es insgesamt eine ordentliche Leistung seines Teams gewesen, das sehr dominat aufgetreten sei. In der Freude über das Tor hätten die "Bullen" aber vergessen, auf die Verteidigung zu achten. Rose weiter: "Ich finde, dass sich Innsbruck den Punkt aufgrund der kämpferischen Leistung verdient hat."
Roses Gegenüber, Wacker-Coach "Sir" Karl Daxbacher, zeigte sich zwar zufrieden, sah aber trotzdem Verbesserungspotential. "Es war ein Dauerdruck von Salzburg. Wir wussten aber auch, dass wir zwei, drei Torchancen haben werden, und eine haben wir mit einem Geniestreich genützt. Spielerisch müssen wir in Zukunft viel besser werden."