Die Wiener Austria verabschiedet sich von Präsident Wolfgang Katzian mit einer bitteren Heimniederlage: In der 13. Bundesliga-Runde setzt es in der Generali-Arena ein enttäuschendes 2:3 gegen den Wolfsberger AC.
Nach 26 Sekunden klingelt es zum ersten Mal: Der WAC attackiert zu zögerlich, Matic trifft nach zwei abgefälschten Schüssen. Die Gäste erfangen sich aber, Leitgeb erzielt nach Freistoß-Hereingabe aus Abseitsposition den Ausgleich (14.).
Er hat aber nur zwei Minuten Bestand, dann verlängert Monschein einen hohen Ball am überraschten Torhüter Kofler vorbei (16.).
Danach spielt nur mehr Wolfsberg: Wernitznig ist alleine vor Pentz zu lässig (40.), Schmerböck scheitert am Schlussmann (75.). Im Finish dürfen die Gäste aber doch noch jubeln: Leitgeb trifft im Finish noch zweimal per Kopf (84., 92.) und dreht die Partie.
Die Austria (18 Punkte) verpasst damit den Sprung auf den vierten Platz und hat als Sechster fünf Punkte Rückstand auf den LASK sowie vier auf St. Pölten. Der WAC liegt auf Rang vier.
Aus den vergangenen vier Liga-Spielen hat die Austria nur zwei Punkte geholt. Der WAC fährt den dritten Sieg gegen die Veilchen in Serie ein. Sein Rückstand auf den zweitplatzierten LASK beträgt zwei Zähler, der Vorsprung auf die Austria deren drei.
Bei der Austria spielt erstmals Maximilian Sax von Beginn an. Der Ex-Admiraner, der den Saisonstart wegen eines Knochenmarksödems verpasst hat und hinter dem Sturm-Duo Monschein und Kevin Friesenbichler agiert, ist noch der beste Offensivmann der Violetten.
Der WAC, bei dem Stürmer Dever Orgill wegen einer Sperre und Gehirnerschütterung fehlt, kehrt nach der Cup-Heimniederlage gegen Rapid (0:3) zu seiner defensiven Viererkette zurück, wird aber nach nicht einmal einer halben Minute kalt erwischt: Einen von Christopher Wernitznig bereits abgefälschten Halbvolley von Matic von knapp außerhalb des Strafraumes lenkt Nemanja Rnic ins eigene Netz.
Die Austria hat anfangs mehr vom Spiel, ist vor allem in der Anfangs-Viertelstunde deutlich präsenter. Erst danach kämpfen sich die Kärntner in die Partie. Den ersten WAC-Torschuss gibt Marcel Ritzmaier ab (10.), eine Minute später vergibt Bernd Gschweidl eine Großchance. Der Orgill-Ersatz schießt Austria-Torhüter Patrick Pentz nach Pass von Michael Liendl auf den Fuß (11.).
Monschein-Tor doch nur kurzes Aufflackern
Leitgeb gelingt der Ausgleich. Der Mittelfeldmann ist bei einer zum Tor gedrehten Freistoßflanke von Wernitznig allerdings aus knapper Abseitsposition gestartet.
Keine drei Minuten später ist die Austria wieder voran. Monschein, der zuletzt schon im Cup gegen den Zweitligisten FAC (3:1) zweimal getroffen hat, versenkt einen Freistoß von Matic aus dem Halbfeld mit einem Kopfball-Heber sehenswert im rechten Eck.
Wolfsberg blieb gefährlich, hat ab der 30. Minute die zwingenderen Szenen. Wernitznig setzt den Ball nach guter Kombination aber am langen Eck vorbei (40.).
Die Wiener, die in den fünf Liga-Spielen davor nur zwei Tore erzielt hatten, sind nach Seitenwechsel völlig harmlos. Der WAC hat phasenweise deutlich mehr Ballbesitz, Marc Andre Schmerböck scheitert nach einer Flanke von Michael Novak aber noch völlig alleine an Pentz (75.).
Die Minuten des Leitgeb
Die Belohnung für den couragierten Auftritt der Wolfsberger folgt erst im Finish. Leitgeb setzt sich nach einem Eckball (84.) und einer Freistoß-Flanke (92.) von Liendl jeweils gegen James Jeggo durch und trifft per Kopf.
Der 30-Jährige, von 2014 bis 2016 eineinhalb Jahre bei der Austria unter Vertrag, sorgt für den dritten Dreierpack eines Spielers in dieser Bundesliga-Saison. Die beiden weiteren erzielten mit Liendl und Schmerböck beim 6:0 im August in Mattersburg ebenfalls WAC-Spieler.
Die Kärntner setzen ihren Vormarsch mit sieben Punkten aus den jüngsten drei Liga-Spielen fort. Die Wiener dagegen bleiben zum dritten Mal in Serie in der Liga zu Hause sieglos - und werden dafür vom Publikum mit Pfiffen verabschiedet.
Die Bilanz von Thomas Letsch ist nach 25 Bundesliga-Spielen als Austria-Trainer dadurch negativ: Zehn Liga-Siegen unter dem Deutschen stehen vier Unentschieden und nun elf Niederlagen gegenüber.