Rapid Wien feiert im Schlager der 19. Bundesliga-Runde einen überraschenden 2:0-Heimsieg gegen Red Bull Salzburg.
Eine flotte, von vielen Kontern geprägte, erste Halbzeit bringt einige Chancen auf beiden Seiten, jedoch nichts absolut Zwingendes.
Der Knackpunkt der Partie ist die Gelb-Rote Karte für Andre Ramalho, der den Platz verlassen muss, nachdem er dem Referee "den Vogel" zeigt (54.).
Daraufhin findet Rapid mehr Räume vor. Veton Berisha nützt eine der sich ergebenden Chancen, als er den Ball völlig freistehend im Sechzehner per Kopf vesenken kann (65.). In der 81. Minute macht Kapitän Stefan Schwab mit einem Weitschuss, der via Innenstange ins Tor geht, alles klar.
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Für Titelverteidiger Salzburg ist es somit die erste Niederlage in der laufenden Meisterschaft. Der Vorsprung auf den ersten Verfolger LASK beträgt allerdings immer noch elf Punkte. Rapid pirscht sich indes an die Meister-Runde heran, liegt als Achter nur noch vier Punkte hinter der Wiener Austria.
Kühbauer nimmt Änderungen vor
Bei den Rapidlern fehlte der erkrankte Außenverteidiger Marvin Potzmann, für ihn begann Stephan Auer auf der rechten Seite. Im Gegensatz zur 0:4-Niederlage bei Inter Mailand am Donnerstag stand Kapitän Schwab wieder in der Startformation, Thomas Murg saß dagegen auf der Bank. Insgesamt nahm Trainer Dietmar Kühbauer fünf Änderungen im Vergleich zum Europa-League-Spiel vor.
Bei Salzburg fiel Marin Pongracic wegen einer schweren Muskelverletzung aus. Der Verteidiger werde "mehrere Wochen" nicht zur Verfügung stehen, hieß es zumindest vom Club, und wurde von Jerome Onguene ersetzt. Top-Torjäger Munas Dabbur war zu Beginn nur Ersatz.
Der Meister begann das Spiel mit einem Schuss von Takumi Minamino ins Außennetz, Rapid-Goalie Richard Strebinger wäre in der 6. Minute aber wohl zur Stelle gewesen. Der erste Schuss von Rapid aufs gegnerische Tor durch Manuel Martic (10.) fiel eher harmlos aus.
Rassige erste Hälfte
Die beste Chance der Heimmannschaft vor der Pause vergab in der 23. Minute Berisha, seine Direktabnahme lenkte Cican Stankovic ins Out. Nur eine Minute später schoss Andrija Pavlovic von innerhalb des Strafraums mitten auf den Salzburg-Torhüter.
Auf der Gegenseite scheiterte Stefan Lainer (26.) aus spitzem Winkel an Strebinger, zehn Minuten später rettete der grün-weiße Tormann gegen Patson Daka die Null. Die Gäste übernahmen mehr und mehr das Kommando und hatten über 60 Prozent Ballbesitz.
Rapid lauerte auf Fehler der Salzburger im Spielaufbau, um über schnelle Gegenstöße gefährlich zu sein, agierte aber zu unpräzise.
Auch mit einem Mann weniger war Salzburg zunächst spielbestimmend. Doch nach Balleroberung von Mario Sonnleitner und einer Flanke von Boli Bolingoli stand Berisha im Strafraum unbedrängt und ließ sich die Chance per Kopf nicht entgehen. Danach waren hochkarätige Möglichkeiten Mangelware.
Schwab macht den Deckel drauf
Bei Salzburg kam in der 76. Minute der 18-jährige Norweger Erling Haaland zu seinem Bundesliga-Debüt. Doch statt 1:1 hieß es dank Schwab, der den Ball mit links um Albert Vallci herumzirkelte, am Ende 2:0. Die letzten Minuten wirkte auch Rapid-Neuzugang Aliou Badji erstmals mit.
Die Wiener wahrten damit die Chance auf die Teilnahme an der Meistergruppe, verkürzten den Rückstand auf den sechsten Platz auf vier Punkte.
Für Rapid war es nach zwölf Bundesliga-Spielen der erste Sieg gegen Salzburg seit dem 1. August 2015. Damals setzten sich die Grün-Weißen in der Red-Bull-Arena mit 2:1 durch. In Wien war der Rekordmeister acht Spiele - seit einem 2:1-Erfolg am 26. April 2014 - gegen die "Bullen" sieglos. Salzburg blieb in der Liga erstmals in dieser Saison ohne Torerfolg.