Der FC Red Bull Salzburg ist auch vom SK Rapid nicht aufzuhalten. Die "Bullen" gestalten mit einem 2:1 auch ihr achtes Bundesliga-Spiel in dieser Saison siegreich und stellen den Bundesliga-Startrekord Rapids aus der Saison 1987/88 ein.
Eine dominante "Bullen"-Mannschaft bringt Takumi Minamino in Minute 36 in Führung. Der Japaner lässt dem reinrotierten Tobias Knoflach im Rapid-Tor mit einem schönen Versuch aus der Drehung keine Chance.
Eine Rapid-Elf mit acht neuen Gesichtern agiert zunächst harmlos, in Halbzeit zwei aber aktiver. Pavlovic (57.) scheitert wie Munas Dabbur (67.) auf der Gegenseite an der Stange.
Dabbur ist es dann auch, der in Minute 77 nach Schwab-Patzer alles klar macht. Maximilian Hofmanns Kopftor zum 1:2 in Minute 89 macht es noch einmal spannend, in der 94. Minute wird der vermeintliche Ausgleich von Deni Alar aberkannt. Der Aktion soll ein Foul von Manuel Martic vorangegangen sein.
Salzburg zieht mit der Maximal-Punktzahl und fünf Punkten Vorspung auf den LASK an der Spitze einsame Kreise, Rapid bleibt mit neun Punkten Siebenter.
Djuricin überracht mit acht Neuen
Vor 15.973 Zuschauern in Wals-Siezenheim hatte Rapid-Trainer Goran Djuricin mit acht neuen Spielern samt Defensivtaktik in der ersten Hälfte überrascht. Der Winkelzug ging knapp nicht auf. Takumi Minamino (36.) und Munas Dabbur (77.) trafen zum verdienten vierten Salzburger Sieg in Folge gegen die Hütteldorfer. Maximilian Hofmanns Kopfballtreffer kam für Grün-Weiß letztlich zu spät (89.).
Bei Salzburg rotierte Cican Stankovic wie vorgesehen wieder anstelle von Alexander Walke ins Tor. Rose gab zudem zwei Matchwinnern vom 3:2-Prestigeerfolg über RB Leipzig von Beginn weg das Vertrauen: Zlatko Junuzovic, Skorpion-Vorbereiter zum späten 3:2, stand wie Verwerter Fredrik Gulbrandsen in der Startformation. Dahinter kurbelte der spätere Torschütze Minamino.
Bei Rapid blieben drei Tage nach dem 2:0 in der Europa League gegen Spartak Moskau und drei Tage vor dem Cup-Duell in Mattersburg nur Mert Müldür, Mario Sonnleitner und Kapitän Stefan Schwab in der Aufstellung. Unter anderen ersetzte Tobias Knoflach im Tor ÖFB-Teamgoalie Richard Strebinger, der laut Djuricin seit Saisonbeginn mit Rückenproblemen kämpft. In der Offensive feierten etwa der im Sommer als Einserstürmer geholte Andrija Pavlovic sowie Jeremy Guillemenot ihr Startelf-Debüt.
Salzburg tut sich schwer
Die Zuseher sahen von Beginn an eine intensiv geführte Partie, in der zunächst die Torraumszenen fehlten. Rapids Überraschungself unterband das gefürchtete Salzburger Kombinationsspiel recht geschickt. Nach einer viertelstündigen Begutachtung des Gegners zogen die "Bullen" allmählich das Tempo an, ohne aber den finalen Pass anzubringen. Sinnbildlich für die Phase: Minamino, der eine Guldbransen-Flanke um Haaresbreite verpasste (16.).
Dann rechtfertigte Knoflach seine Aufstellung: Er drehte erst einen zentralen Kopfball von Marin Pongracic über die Latte (27.) und wehrte auch den folgenden, von Dabbur abgefälschten Gulbrandsen-Schuss (28.) ab. Wenig später war der 24-Jährige aber machtlos: Minamino drehte sich an der Strafraumgrenze und schloss platziert im linken Eck ab (36.).
Mit Disziplin und Einsatz ließ Rapid gegen die so angriffsstarken Salzburgern zwar wenig zu. Offensiv war der Rekordmeister ohne seine Stammkräfte Thomas Murg, Deni Alar und Christoph Knasmüllner aber nicht vorhanden. Das änderte sich nach der Pause durch die Hereinnahme von Murg und Andrei Ivan. Der Rumäne setzte sich gleich mit einem schönen Haken gegen Ulmer in Szene, sein Schuss wurde aber von Pongracic geblockt (47.).
Flotte zweite Hälfte
In der 57. Minute fanden die Wiener die große Ausgleichschance vor: Pavlovic kam nach Berisha-Vorlage in Einschussposition an den Ball, traf dabei aber nur die linke Stange. Rapid nahm nun auch offensiv am Spiel teil - und Salzburg kam zu Umschaltsituationen. Knoflach parierte zweimal (61., 67.) gegen Dabbur, wobei er bei seiner Fußabwehr in der 67. Minute auch die Stange zum Freund hatte.
Nachdem Schwab den Ball auf der rechten Flanke leichtfertig vertändelte, schaffte Salzburg die vermeintliche Vorentscheidung. Joker Hannes Wolf spielte zur Mitte, wo Dabbur aus kurzer Distanz per Außenrist traf (77.). Weil die "Bullen" danach aber leichtfertig mit ihren Chancen umgingen, und Hofmann völlig frei zum 2:1-Anschlusstreffer einköpfelte, wurde es unterwartet noch einmal spannend. Stankovic hielt den Sieg gegen Alar fest (91.). In der 95. Minute zappelte der Ball zwar noch einmal im Salzburger Netz. Das Tor zählte aber zurecht nicht - Schiedsrichter Markus Hameter hatte ein Stoßen von Martic gegen Diadie Samassekou erkannt.