Der FC Red Bull Salzburg knackt den Start-Rekord in der österreichischen Bundesliga. Der Titelverteidiger feiert in der neunten Runde den neunten Sieg, bezwingt den Wolfsberger AC auswärts mit 4:1.
Den Weg zum Sieg der "Bullen" ebnet WAC-Goalie Alexander Kofler mit einem Blackout. Der Keeper eilt in der 20. Minute aus seinem Tor, verliert die Orientierung und spielt den Ball weit außerhalb des Strafraums mit der Hand - Referee Manuel Schüttengruber zeigt ihm aufgrund Verhinderung einer klaren Torchance Rot.
Nach der Pause können die Mozartstädter ihre Überlegenheit dann in Tore ummünzen: Zlatko Junuzovic (47.) und Munas Dabbur (55.) sorgen für zwei rasche Tore. Joker Dever Orgill ist für den Anschlusstreffer (73.) verantwortlich, doch der Meister macht in der Nachspielzeit alles klar, als Dabbur (94.) und Reinhold Yabo (96.) Konter erfolgreich abschließen.
Die Salzburger sind somit seit Gründung der Bundesliga im Jahr 1974 die erste Mannschaft, die die ersten neun Saisonspiele allesamt gewinnen konnte. Für den WAC ist es die erste Heimniederlage in dieser Spielzeit.
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Salzburg-Coach Marco Rose setzte beim ungeliebten Auswärtsgegner (nur zwei Siege in den jüngsten sechs Partien in Wolfsberg) fast auf die gleiche Truppe wie beim 2:1 gegen Rapid, lediglich Xaver Schlager ersetzte im Mittelfeld Takumi Minamino. Dennoch tat man sich gegen die aktuell starken "Wölfe" schwer, Torchancen herauszuarbeiten. Die Kärntner wiederum versuchten durchaus mitzuspielen.
Die vorentscheidende Szene des Spiels fand in der 20. Minute statt: Nach einem weiten Ball griff der aus dem Strafraum eilende Goalie Alexander Kofler in einem "schwachen Moment" zum Ball und sah Rot, weil er den mitlaufenden Fredrik Gulbrandsen um eine klare Torchance gebracht hatte. Die Partie verlor in der Folge nicht nur Sven Sprangler, der Zweiergoalie Christian Dobnik wich, sondern auch die Würze - und wurde nun zum Geduldsspiel für den Meister.
Vorerst blieben ein Versuch Stefan Lainers ans Außennetz (7.), sowie Weitschüsse von Diadie Samassekou (32.) und Amadou Haidara (40.) die besten Möglichkeiten der "Bullen". Die "heißeste" Gelegenheit vor der Pause hatten die Hausherren: Ein Volley von Michael Liendl nach unglücklicher Kopfabwehr Schlagers wurde aber, weil zu zentral, Beute von Goalie Cican Stankovic (33.).
Erst mit Ende des ersten Durchgangs wurde Salzburg gefährlicher, zweimal war Dobnik noch vor Dabbur am Posten (45.). Ein zweiter schwerer Abwehrpatzer leitete dann aber bald nach Wiederbeginn die Niederlage des WAC ein: Haidara zog nach einem Ballverlust Mario Leitgebs am Sechzehner nach außen und bediente Junuzovic, der per Halbvolley ins lange Eck auf 1:0 für die Gäste stellte. Es war das erste Liga-Tor des ehemaligen ÖFB-Teamkickers für Salzburg bzw. seit fast sieben Jahren (10. Dezember 2011).
Spätestens mit dem 2:0 durch Dabbur, der nach einem von Gulbrandsen abgefälschten Haidara-Schuss in Kurzdistanz etwas glücklich zum Ball kam, waren die Messen in der Lavanttal-Arena gelesen. Dass es vor 4.655 Zuschauern noch einmal spannend wurde, war "Joker" Orgill zu verdanken, der nach Flanke von Lukas Schmitz aus zentraler Position einköpfelte. Die derart motivierten Hausherren drückten im Finish auf den Ausgleich, fingen sich aber schließlich zwei Konter ein, die Dabbur und Yabo sicher abschlossen.