Die Nummer eins in der Steiermark heißt Sturm Graz! Am 14. Spieltag der Bundesliga schlagen die "Blackies" in einem packenden Derby den TSV Hartberg mit 3:1.
Bereits in Halbzeit eins geht es rund. Felix Luckeneder trifft für aktivere Hartberger aus Abseitsposition (13.), bei Sturm sorgt Kiril Despodov mit einem direkten Freistoß an die Außenstange fast für die Führung (24.).
Danach gerät die Partie mehr und mehr in Sturm-Hand, für den Führungstreffer ist aber eine starke Einzelleistung von Kiril Despodov verantwortlich: Der Bulgare bringt die Kugel nach einem Solo-Lauf zu Thorsten Röcher, der alleine vor Martin Faist cool bleibt (56.).
Doch Hartberg steckt nicht auf und kommt durch Luckeneder zum Ausgleich in Minute 74. Sturm will sich mit dem Punkt aber nicht zufrieden geben und kann durch zwei späte Treffer des herausragenden Despodov (83., 89.) doch noch die drei Punkte einfahren.
Sturm überholt Hartberg damit auch in der Tabelle und ist mit 23 Punkten neuer Fünfter, Hartberg (21) liegt auf Rang sechs.
Dossou bereitet Sturm Probleme
Hartberg, ohne die gesperrten Goalie Rene Swete und Mittelfeldmann Bakary Nimaga, startete besser und kam in seinen Umschaltaktionen vor allem über Jodel Dossou auf der rechten Seite zu gefährlichen Aktionen. Erst bändigte Jörg Siebenhandl einen leicht abgefälschten Versuch des Mannes aus Benin (18.), wenig später setzte Dario Tadic seine Hereingabe im Fünfer über das Tor (20.). Schon davor hatten die Gäste gejubelt, die vermeintliche Führung durch Felix Luckeneder nach Freistoß erwies sich aber als Abseits (13.).
Spielerisch fand Sturm nach rund 20 Minuten besser in die Partie, ohne aber konkrete Chancen zu verzeichnen. Mit einer Ausnahme: Ein Freistoß des Bulgaren Despodow aus 16,5 Metern ließ die Außenstange erzittern (24.). Vielmehr waren es die Hartberger, die kurz vor der Halbzeit in einer Kopie der Dossou-Tadic-Aktion noch zu einer guten Möglichkeit kamen, diesmal aber war bei Siebenhandl Endstation (45.+2).
Sturm dreht nach Pause auf
Der Grazer Schlussmann musste nach dem Seitenwechsel auch bei einem strammen Schuss Dossous eingreifen (52.), dennoch wirkte das vor der Pause zu behäbig agierende Sturm verbessert - auch die Umstellung von Dreier- auf Viererkette zeigte Wirkung. Nach gut einer Stunde gingen die Hausherren dann mit ihrer ersten guten Aktion in Führung: Despodow bediente nach erfolgreicher 1:1-Situation den in den Strafraum einlaufenden Röcher, der aus wenigen Metern sicher einschoss.
Hartberg antwortete zwar postwendend mit einem Kopfball von Rajko Rep, den Siebenhandl mit einer starken Parade über das Tor lenkte (61.), Sturm blieb aber am Drücker - etwa bei einem Röcher-Schuss, den Swete-Ersatz Florian Faist hielt (62.).
Despodov der entscheidende Faktor
Wenig deutete auf den Ausgleich hin, und doch war es in der 74. Minute so weit: Nach einer misslungenen Hereingabe Dossous schien der Ball bereits geklärt, kam aber hoch noch einmal in den Strafraum und zu Luckeneder, den die Sturm-Defensive vergessen hatte. Der Verteidiger nahm sich das Spielgerät seelenruhig herunter und erzielte aus wenigen Metern den Ausgleich.
Sturm vermochte aber nachzulegen. Vorerst ging ein Kiteishvili-Kopfball zu zentral auf Faist (80.), schließlich war Despodow nach Vorarbeit von Röcher zur Stelle und legte mit einem abgefälschten Schuss kurz vor Ende der regulären Spielzeit mit seinem fünften Saisontor in der Bundesliga nach.