Der SK Rapid kann auch im 330. Wiener Derby die Wiener Austria nicht im Allianz Stadion bezwingen. Das ewige Duell am 17. Bundesliga-Spieltag endet mit 2:2.
Es geht von Beginn an richtig rund: Der herausragende Manprit Sarkaria bringt die Austria nach drei Minuten im Konter in Führung, Rapid findet in Form eines schön platzierten Schwab-Fernschusses aber sofort die richtige Antwort (4.).
Am Drücker bleiben daraufhin die Gäste, die starke violette Leistung im ersten Druchgang belohnt Benedikt Pichler mit einem Flugkopfball zum 2:1 (39.).
Im zweiten Durchgang wird die Partie nochmal hitziger. Rapid wird stärker, hat aber Glück, dass Aliou Badji nach einem Tritt gegen den Knöchel des am Boden liegenden Palmer-Brown nicht ausgeschlossen wird. Der verdiente Ausgleich gelingt schließlich Dejan Ljubicic aus der Distanz (69.).
Am Ende drückt Rapid noch auf den Sieg, die Austria bringt den Punktgewinn aber über die Zeit.
Rapid hält mit 29 Punkten Rang vier, die Austria ist mit 20 Zählern weiter Siebter.
Rapid ohne Neu-Papa Fountas
Bei Rapid ersetzte Aliou Badji im Angriff Taxiarchis Fountas, der die Mannschaft vor dem Spiel verlassen hatte und ins Krankenhaus gefahren war, wo seine Frau das erste gemeinsame Kind erwartete. Abgesehen davon gab es keine Änderung im Vergleich zum 4:0-Sieg beim LASK vor einer Woche. Austria-Coach Christian Ilzer ließ sein erste Elf nach dem 5:0-Erfolg gegen Hartberg komplett unverändert.
Der erste Austria-Angriff über Pichler, Fitz und Christoph Monschein brachte gleich das erste Tor: Monschein löste sich - allerdings auch mit einem nicht geahndeten Handspiel - von Mario Sonnleitner, der seine rechte Abwehrseite verlassen hatte. Den dort freigewordenen Raum nutzte Sarkaria, der Torhüter Richard Strebinger geschickt überhob. Für den 23-Jährigen war es der erste Bundesliga-Treffer. Nur eine Minute später schlug Schwab mit einem Flachschuss von außerhalb der Strafraumgrenze zurück.
Austria dominiert Hälfte eins
Die Austria setzte sich danach in der gegnerischen Spielhälfte fest. Bei einem Grünwald-Kopfball (25.) musste Sonnleitner für den bereits geschlagenen Strebinger klären, der fing aber einen Ball von Grünwald aus der Distanz kurz darauf sicher. Beste Rapid-Aktionen waren ein Badji-Schuss (24.) sowie ein Kopfball des Senegalesen (29.) - beide verfehlten das Tor knapp.
In der Phase, als die Hütteldorfer die Gefahr scheinbar gebannt hatten, schlich sich Pichler in den Strafraum und ließ Strebinger mit einem Aufsitzer keine Chance. Vor dem Seitenwechsel rettete der Rapid-Goalie noch in höchster Not gegen Sarkaria (45.) und Monschein (45.+1). Trainer Dietmar Kühbauer stellte in der Pause mit der Hereinnahme von Debütant Adrian Hajdari auf eine Viererkette um. Kelvin Arase wechselte links in die Offensive, für die rechte Seite wurde Thomas Murg eingetauscht.
Rapid in Durchgang zwei klar besser
Das gab den Heimischen etwas mehr Zugriff. Die Austria drückte zunächst aber weiter, Strebinger klärte einen Fitz-Schuss (50.) und hatte bei einem Grünwald-Freistoß (53.) Glück, da er den Ball nicht festhalten konnte. Mateo Barac (56.) und Maximilian Ullmann (58.) verzeichneten auf der anderen Seite Halbchancen. Nach Vorarbeit von Schwab und Arase traf dann Ljubicic von knapp außerhalb des Strafraums zum 2:2.
Am Ende war Rapid dem Sieg näher. Badji (75.) verzog, danach vergab Christoph Knasmüllner (87., 89.) gegen Austria-Goalie Ivan Lucic zwei Matchbälle. Die letzte Chance ließ sich Badji (92.) entgehen. So blieb es beim Unentschieden.
Die Hütteldorfer haben im Allianz Stadion damit weiterhin kein Derby gewonnen - in sechs Versuchen gab es wie dieses Mal höchstens ein Remis. In der Bundesliga ist die einstige Heimmacht in ihren eigenen Wänden seit einem 5:0 gegen die Admira am 15. September sieglos - das sind mittlerweile fünf Spiele.