Red Bull Salzburg kommt dem siebenten Bundesliga-Meistertitel in Folge im näher. Die "Bullen" zerlegen Rapid Wien am 7. Spieltag der Meistergruppe auswärts mit 7:2 und fügen den Wienern somit die höchste Niederlage in der Bundesliga-Geschichte zu.
Dabei legen die Hütteldorfer eigentlich einen guten Start in die Partie hin - Ercan Kara kann nach einem herben Abwehrpatzer von Enock Mwepu alleine auf den Salzburg-Kasten zulaufen und überwindet Cican Stankovic trocken (20.).
Salzburg gelingt jedoch der postwendende Ausgleich durch Noah Okafor (22.), der bei seinem Treffer jedoch von der nicht gepfiffenen Abseitsstellung von Patson Daka in der Entstehung profitiert. Kurz darauf bringt Enock Mwepu die "Bullen" erstmals in dieser Partie in Front (30.).
Im Anschluss ziehen die Mozartstädter Rapid davon - ein sehenswerter Volley-Treffer von Dominik Szoboszlai (39.) und ein Kopfballtor von Albert Vallci kurz vor der Pause (44.) stellen bereits vor der Pause klare Verhältnisse her.
Während Rapid in Hälfte zwei offensiv nichts mehr zu melden hat, macht Salzburg genau dort weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört haben - ein Kopfball-Tor von Ramalho (60.), ein absolutes Volley-Traumtor von Zlatko Junuzovic (65.) und ein Elfmeter von Hee-chan Hwang (79.) treffen auch noch. In der Schlussminute trifft Taxi Fountas dann noch zum zweiten Rapid-Tor.
In der Tabelle liegt Salzburg (41 Pkt.) drei Spieltage vor Schluss acht Punkte vor dem neuen Zweiten LASK, der vor dem Schiedsgericht allerdings noch auf die Rückkehr von vier Punkten hofft. Rapid liegt nun auf Platz drei (32 Pkt.), ein Zähler hinter dem LASK.
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Rapid mit besserem Start
Dabei erwischte Rapid einen guten Start. Koya Kitagawa umkurvte Salzburg-Goalie Cican Stankovic, traf aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz (9.), ein Kopfball von Kara wurde von Stankovic gebändigt (15.) und ein Weitschuss von Kitagawa flog über die Latte (18.).
Die Führung der Grün-Weißen entsprang einem schweren Fehler von Mwepu. Der 22-Jährige rutschte aus und bugsierte den Ball im Fallen mit der Hand genau in den Lauf von Kara, der auf 1:0 stellte. (19.).
Der Titelverteidiger antwortete mit einem von Rapid-Keeper Tobias Knoflach parierten Okafor-Schuss (20.). Nach dem darauffolgenden Corner wehrte Knoflach eine Mwepu-Chance kurz ab, Daka schoss an die Stange und Okafor staubte ab. Allerdings hätte das Tor nicht zählen dürfen, Daka stand nämlich bei seinem Stangentreffer im Abseits (22.).
Salzburg zieht davon
Acht Minuten später gewann Daka einen Zweikampf mit Leo Greiml und spielte auf Mwepu, der Knoflach bezwang. Die Rapidler, noch erbost von der nicht geahndeten Daka-Abseitsstellung, reklamierten ein Foul an Greiml - der zunächst geschonte Fountas sogar so heftig, dass er als Ersatzspieler seine fünfte Gelbe Karte sah. Damit fehlt der mit Abstand beste Hütteldorfer Torschütze am Sonntag bei Sturm Graz.
Der nächste Tiefschlag für Rapid folgte in der 39. Minute. Nach Flanke von Daka versenkte Szoboszlai einen Volley mit sehenswerter Schusstechnik. Noch vor der Pause kassierten die Hausherren das vierte Gegentor, als Vallci nach einem Eckball aus vier Metern unbedrängt einköpfeln konnte.
Auch die darauffolgenden beiden "Bullen"-Tore entstanden aus Cornern. Zunächst bugsierte Kara den von Ramalho verlängerten Ball ins eigene Tor (60.), dann drosch Junuzovic einen Eckball von der Strafraumgrenze via Latten-Unterkante ins Netz (65.).
Rapid setzt den Schlusspunkt
Rapid war völlig von der Rolle und haderte in der 76. Minute wieder mit Schiedsrichter Manuel Schüttengruber, der nach einer Attacke von Vallci an Fountas keinen Elfmeter gab. Den Strafstoß gab es zwei Minuten später auf der Gegenseite: Thorsten Schick hatte Patrick Farkas zu Fall gebracht, Hwang verwertete sicher (78.). In der 92. Minute gelang Fountas noch Resultatskosmetik.
Für Rapid setzte es damit nicht nur ein historisches Debakel - noch nie seit Gründung der Bundesliga 1974 gab es sieben Gegentore -, auch die Negativserie gegen Salzburg wurde prolongiert. Die jüngsten sechs Spiele gegen die "Bullen" wurden allesamt verloren, in den vergangenen 20 Duellen reichte es nur zu einem Sieg.
Die Mozartstädter wiederum sind seit zehn Bewerbspartien ungeschlagen und stehen ganz dicht vor ihrem siebenten Meistertitel en suite.