Der SV Mattersburg entscheidet das Abstiegs-Duell gegen die WSG Tirol mit 4:1 für sich.
In der 31. Runde, der vorletzten der Saison, strauchelt Wattens gewaltig, während sich die SVM den Klassenerhalt in einem hitzigen Spiel sichert.
Für Wattens läuft von Beginn an nichts nach Plan: Nach gerade einmal drei Minuten wird Thorsten Mahrer nach einem Sololauf von Michael Svoboda im Sechzehner zu Fall gebracht. Den Elfmeter verwandelt Bürger souverän und bringt sein Team in Front (4.).
Mattersburg bleibt im weiteren Verlauf das aktivere Team und belohnt sich nach einer knappen halbe Stunde mit dem nächsten Treffer: Patrick Salomon und Mahrer kombinieren sich durch den Trioler Strafraum, nach Pass auf Florian Hart kann dieser den Ball im spitzen Winkel unterbringen (27.).
Doch die Freude beim SVM ist schnell getrübt: Nach einem rüden Foul von Ione Cabrera muss Andreas Kuen verletzt vom Platz getragen werden (31.). Der Spanier sieht für die Aktion glatt Rot. Die Nerven liegen blank bei Wattens: Nur wenige Minuten später foult Soares Bürger ebenfalls rotwürdig, Schiedsrichter Manuel Schüttengruber belässt es jedoch bei Gelb.
Nach Wiederanpfiff macht Mattersburg da weiter, wo sie aufgehört haben: Christoph Halper bringt die erste Ecke für Mattersburg herein, Jano kann unbedrängt zum Kopfball kommen und bringt die Kugel in die obere linke Torecke. Goalie Ferdinand Oswald ist zwar dran, kann den Ball aber nicht kontrollieren (49.).
Durch einen strittigen Elfmeter kann Zlatko Dedic für Wattens verkürzen (66.), kurze Zeit später gibt es einen Elfmeter für den SVM, doch Pusic lässt die Chance zum fünften Treffer aus und schießt den Ball nur an die Latte (70.).
Mattersburg ist nach dem Spiel gerettet und übernimmt Platz drei. Wattens bleibt letzter, hat aber am letzten Spieltag gegen die Admira die Chance auf den Klassenerhalt.
Elfmeter lenkt Partie in ihre Bahnen
In einer hart geführten Partie müssten die Gäste einen frühen Nackenschlag einstecken. Thorsten Mahrer spazierte in den Strafraum, entschied sich in Abschlussposition noch für das Abspiel auf Höller, der trotz Pass in den Rücken von Kevin Nitzlnader ungeschickt zu Fall gebracht wurde (3.).
Bürger versenkte den fälligen Strafstoß trocken im linken Eck. Es folgte eine hektische und zerfahrene Partie, in der die Gäste stärker wurden. Allerdings ging quasi immer der letzte Pass daneben.
Mattersburg blieb effizient. Hart gelang nach Mahrer-Vorarbeit aus spitzem Winkel das 2:0 (27.). WSG-Goalie Ferdinand Oswald kam nur noch mit den Fingerspitzen an den Ball. Kurz darauf ließ Bürger nach Stanglpass von Höller die Großchance auf das 3:0 aus.
Horror-Foul überschattet erste Halbzeit
Die harte Gangart, die Schiedsrichter Manuel Schüttengruber zuvor zugelassen hatte, entlud sich in der 31. Minute in einem Brutalo-Foul von Cabrera, der Andreas Kuen mit dem gestreckten Bein im Oberkörperbereich traf und vom Referee glatt Rot präsentiert bekam (31.). Kuen wurde mit Blaulicht im Rettungswagen abtransportiert, sein Schlüsselbeinbruch später traurige Gewissheit.
Cabreras Aussetzer bedeutete den fünften Ausschluss im neunten Qualifikationsgruppen-Spiel der WSG. Es könnten sogar sechs Rote sein: Verteidiger Bruno Soares war mit einem Tackling auf das Standbein des Gegners mit Gelb sehr gut bedient (38.). Nicht nur die Mattersburger schienen danach beeindruckt - spielerisch ging bis zur Pause nichts mehr.
Nach dem Seitenwechsel machten die Burgenländer aber früh alles klar: Kapitän Jano traf per Kopf nach Eckball zum 3:0 (49.). Silberberger versuchte mit der Einwechslung von Clemens Walch noch die Wende herbeizuführen.
Drei Elfmeter in 90 Minuten
Dieser sorgte mit einigen Distanzschüssen für Gefahr, seine Hinterleuten offenbarte aber immer wieder eklatante Abwehrschwächen. Höller bugsierte eine Mahrer-Vorarbeit mutterseelenallein, aber letztlich mit etwas Glück gegen Oswald über die Linie (62.).
Das Spiel blieb turbulent: Dedic verkürzte nach einem schmeichelhaften Elfmeter nach einem Zusammenstoß vom Punkt (67.). Wenig später verhängte Schüttengruber nach Rücksprache mit seinem Assistenten den dritten Elfmeter der Partie.
Martin Pusic verwandelte ihn nicht - der erste Versuch musste wiederholt werden, weil Spieler zu früh in den Sechzehner gelaufen waren. Der erste Schuss hatte gepasst, der zweite ging an die Latte. Härteeinlagen gab es bis zuletzt, Tore fielen keine mehr. Mattersburg fixierte mit dem erst dritten Saison-Heimsieg den Ligaverbleib.