Der FC Red Bull Salzburg meldet sich am Sonntag mit einem Sieg im Bundesliga-Spitzenspiel über den SK Sturm Graz zurück!
Die Mozartstädter bezwingen den steirischen Verfolger am 23. Spieltag knapp aber verdient mit 1:0 und bauen ihren Vorsprung an der Tabellenspitze damit trotz Punkteteilung auf elf Punkte aus.
Den "Bullen" fehlt zu Beginn des Spiels nach der 1:7-Pleite beim FC Bayern die geistige und mentale Frische. Schon nach drei Minuten hätte Rasmus Höjlund die "Blackies" in Führung köpfen können.
Im Verlauf des ersten Durchgangs kann sich Salzburg aber steigern und verfehlt einen Torerfolg in Form von Junior Adamu (17.) und Karim Adeyemi (40.) nur knapp.
Nach dem Seitenwechsel präsentieren sich die Mozartstädter schon fast in alter Form und gehen folgerichtig in Führung: Ein Solet-Kopfball nach einer Seiwald-Ecke landet an der Latte, Max Wöber setzt aber nach und staubt zur Führung ab (55.).
Nur wenige Minuten später wird ein Elfmeter für Sturm nach einem Seiwald-Handspiel vom VAR zurückgenommen, da der Kuchler den Ball ohne Absicht und aus kurzer Distanz an den Arm bekommt.
Schlussendlich ist Salzburg einem höheren Sieg näher als die "Blackies" dem Ausgleich: Adeyemi (66.), der wiedergenesene Noah Okafor (72.) und Benjamin Sesko mit einem Lattenschuss (79.) lassen allesamt die Vorentscheidung liegen.
In der 90. Minute zeigt Schiedsrichter Dieter Muckenhammer erneut auf den Elfmeterpunkt, weil Andreas Ulmer ein Handspiel im Sechzehner begeht, nimmt den Strafstoß allerdings erneut nach Sichtung der Bilder zurück.
Die "Bullen" weisen mittlerweile elf Punkte Vorsprung auf den neuen Zweiten, die Wiener Austria, auf. Sturm fällt mit zwölf Punkten Rückstand auf Rang drei zurück.
Tabelle der ADMIRAL Bundesliga >>>
Spielplan/Ergebnisse der ADMIRAL Bundesliga >>>
Salzburg (fast) mit der besten Elf
Salzburg-Trainer Matthias Jaissle setzte vor lediglich 8.945 Zuschauern auf seine bestmögliche Formation. Anstelle des mit einer Muskelverletzung aus dem Bayern-Spiel ausgefallenen Mohamed Camara rückte Nicolas Seiwald auf die defensivste Mittelfeld-Position und Luka Sucic ins Team. Im Angriff agierte erneut Junior Adamu neben Karim Adeyemi, Noah Okafor saß nach seiner Verletzungspause vorerst auf der Ersatzbank.
In der Anfangsphase spielte aber nur Sturm. Die Grazer, mit fünf Ex-Salzburgern in der Startformation, setzten den Favoriten unter Druck. Die Bullen wirkten fünf Tage nach dem Bayern-Debakel verunsichert wie lange nicht. Erst nach 15 Minuten bekam Salzburg einigermaßen Zugriff auf die Partie, Sturm gestaltete sie aber weiterhin mehr als ausgeglichen. Nach einem Ballgewinn des starken Dante gegen Adeyemi schoss Jakob Jantscher aus einem Gegenstoß knapp daneben (22.).
Auf der Gegenseite vergab Adamu einen Volley nach Flanke von Kapitän Andreas Ulmer (16.), ein sehenswerter Treffer von Adeyemi zählte wegen Abseits nach VAR-Studium nicht. Der deutsche Teamspieler war bei der Ballabgabe von Brenden Aaronson mit der Schuhspitze vorne (26.). Adeyemi köpfelte zudem eine Freistoßflanke von Sucic knapp am langen Eck vorbei (40.), die Statistik wies vor der Pause jedoch 4:1 Schüsse aufs Tor für Sturm aus.
Ausgerechnet Wöber wird Matchwinner
Den Treffer machte nach Seitenwechsel allerdings Salzburg - ausgerechnet durch Wöber. Nach einem Lattenkopfball seines Innenverteidiger-Kollegen Oumar Solet nach einem Corner verwertete der 24-Jährige den Abpraller aus kurzer Distanz ebenfalls per Kopf. Die Pleite gegen die Bayern hatte Wöber mit zwei verursachten Elfmetern gegen Robert Lewandowski noch miteingeleitet.
Sturm hätte zwei Minuten später beinahe die Chance bekommen, zurückzuschlagen. Seiwald war der Ball im eigenen Strafraum an die Hand gesprungen. Schiedsrichter Dieter Muckenhammer zeigte auf den Elfmeterpunkt, nahm die Entscheidung nach Video-Studium aber als nicht strafbares Handspiel zurück (60.). Wenig später schoss Adeyemi knapp am langen Eck vorbei (65.).
Gleich zwei zurückgenommene Sturm-Elfer
Von Sturm war in der zweiten Hälfte offensiv lange wenig zu sehen, Salzburg spielte seine Konter aber ebenfalls nicht gut zu Ende. Der vorzeitigen Entscheidung war der wie Okafor eingewechselte Benjamin Sesko am nächsten, er traf nach Sucic-Zuspiel nur die Latte (79.). Auf der Gegenseite hielt Torhüter Philipp Köhn die drei Punkte mit einer Parade gegen Rasmus Höjlund fest (89.). Glück benötigte Salzburg aber vor allem bei einer weiteren Elfmeter-Situation. Muckenhammer nahm nach Video-Ansicht neuerlich einen Strafstoß zurück, nachdem Ulmer der Ball an der Strafraumgrenze vom Oberschenkel an die eigene Hand gesprungen war (91.).
Salzburg gewann damit auch den sechsten Pflichtspiel-Vergleich in Folge mit Sturm. Von ihren jüngsten 22 Liga-Heimspielen haben die Bullen 20 gewonnen und zweimal Remis gespielt. Sturm dagegen kassierte die erste Niederlage nach davor sieben ungeschlagenen Ligaspielen. Erstmals in dieser Bundesliga-Saison gelang den Grazern in einem Auswärtsspiel kein Treffer. Seit der Winterpause stehen für das Team von Christian Ilzer nun ein Sieg, drei Remis und eine Niederlage zu Buche.