Top-10-Ranking: Die teuersten Ex-Bundesliga-Spieler

Die österreichische Bundesliga hat sich in den vergangenen Jahren als Ausbildunsliga in Europa etabliert.

Angeführt von Red Bull Salzburg finden mittlerweile viele Talente den Weg zu Bundesliga-Vereinen und nützen diese als Sprungbrett in eine europäische Topliga.

Dass die meisten Talente nicht lange in der Liga bleiben, ist nachvollziehbar. Es ist jedoch durchaus eindrucksvoll, welche Spieler ihre Fußballschuhe in Österreich geschnürt haben. Dies sind die zehn laut "transfermarkt" derzeit wertvollsten von ihnen.

Top-10-Ranking der teuersten Ex-Bundesliga-Spieler:

1.) Erling Haaland: 170 Mio. € - Salzburg

Die Nummer eins ist keine große Überraschung und wohl noch für lange Zeit in Stein gemeißelt. Tatsächlich würde Erling Haaland auch in jeder anderen Liga den Spitzenplatz belegen, da er derzeit der wertvollste Fußballer der Welt ist. Der Norweger verweist Kylian Mbappe (160 Mio. €) und Vinicius Junior (120 Mio. €) auf die Plätze. 

In Salzburg gelang Haaland der große Durchbruch, er steuerte in 27 Pflichtspielen überragende 36 Torbeteiligungen (29 Tore/7 Assists) bei. Das Beeindruckende daran: Die Entwicklung des 22-Jährigen scheint noch lange nicht abgeschlossen. Neben seiner herausragenden Physis und dem scheinbar angeborenen Torriecher feilt das Ausnahmetalent ständig an seinen Schwächen und ist schon längst einer der komplettesten und furchteinflößendsten Stürmer der Welt.

2.) Sadio Mané: 60 Mio. € - Salzburg

Er war der erste große Spieler, der in Salzburg zum Weltstar reifte. Als er die Bullen im Sommer 2015 für 23 Millionen Euro Richtung Southampton verließ, war Sadio Manés weiterer Karriereverlauf noch nicht absehbar. Unter Jürgen Klopp feierte Mané beim FC Liverpool große Erfolge, gewann die Champions League, Premier League und rangiert nach seinem Abschied zum FC Bayern auf Platz 24 der ewigen Torschützenliste in der höchsten englischen Spielklasse.

2022 gewann Mané den Africa Cup mit dem Senegal. In seiner Heimat ist er längst zum Volksheld aufgestiegen und mittlerweile auch Rekordtorschütze seines Nationalteams.

Bei Salzburg verzeichnete der mittlerweile 30-Jährige in zwei Saisonen starke 45 Tore und 32 Assists in allen Bewerben. Mané ist der mit Abstand älteste Spieler in diesem Ranking, was sich auch in seiner Marktwertentwicklung widerspiegelt. Zu Liverpools bester Phase 2019/20 erreichte Mané einen Wert von 150 Millionen Euro.

2.) Dayot Upamecano: 60 Mio. € - Salzburg

Ein Jahr 2. Liga und ein halbes Jahr Bundesliga reichten Dayot Upamecano, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Nach einigen Saisonen bei RB Leipzig hat sich der 24-Jährige mittlerweile beim FC Bayern und in der französischen Nationalmannschaft etabliert und zählt zu den teuersten Innenverteidigern der Welt. 

Die Bayern wissen Upamecanos Stärken zu schätzen und einzusetzen: Er agiert als Ball spielender Verteidiger, besitzt eine gute Spieleröffnung, spielt starke vertikale Pässe und läuft oft mit dem Ball tief in die gegnerische Hälfte. Defensiv brilliert er mit seiner Physis und seinem Stellungsspiel. 

Upamecanos Werdegang ist ein weiterer Beweis für Salzburgs hervorragende Scoutingarbeit. Bereits mit 16 Jahren holte man den Franzosen 2015 für knapp über 2 Millionen Euro von FC Valenciennes aus der Ligue 2. Seinen Marktwert hat er vervielfacht, Leipzig überwies 18,5 Millionen Euro an Salzburg, auch bei seinem 42,5 Millionen-Euro-Transfer zum FC Bayern dürften die Bullen noch ordentlich mitverdient haben.

4.) Karim Adeyemi: 35 Mio. € – Salzburg

Adeyemi gilt schon lange als großes Talent. Bereits im Alter von acht Jahren wurden Scouts des FC Bayern München auf ihn aufmerksam, nach einer Disziplinlosigkeit kam es allerdings zum Streit und er musste den Verein 2012 wieder verlassen. So wuchs der gebürtige Münchner jahrelang bei Regionalligist Unterhaching heran, ehe seine Karriere ab 2018 bei Salzburg in Schwung kam.

Auch wenn Salzburg immer nur als Sprungbrett in eine größere Liga galt, wird Adeyemi nach eigenen Aussagen immer eng mit dem Verein verbunden bleiben. Bei den Bullen konnte er, etwas abseits der großen Aufmerksamkeit der deutschen Medien, eine herausragende Entwicklung nehmen und steigerte sich von Jahr zu Jahr zu einem der besten Stürmer der Liga. 33 Tore und 24 Vorlagen standen am Ende seiner Salzburg-Zeit auf seinem Konto.

Als Torschützenkönig der österreichischen Bundesliga heuerte Adeyemi im Sommer 2022 bei Borussia Dortmund an. Der Start bei den Borussen verlief im Herbst eher beschwerlich, nur zwei Treffer gelangen dem 20-Jährigen bisher. Adeyemis Talent bleibt aber unbestritten, und Dortmund wird sich noch ein wenig gedulden müssen, bis der pfeilschnelle Angreifer sein Potenzial völlig ausschöpfen kann.

4.) Dominik Szoboslzlai: 35 Mio. € - Salzburg

Der ungarische Nationalspieler wird von vielen Experten als eines der aufregendsten Talente Europas bezeichnet. Sein Potenzial bewies Szoboslzlai schon als Teenager bei Salzburg, auch wenn es zu Beginn nicht immer wie gewünscht lief: Der ehrgeizige Mittelfeldspieler wollte immer spielen und musste von Marco Rose mehrmals gebremst werden. Schlussendlich ist Szoboslzlai seinem langjährigen Trainer aber sehr dankbar dafür, auch wenn dieser ihn laut eigenen Aussagen als Typ gehasst habe, ihm die nötige Geduld und Professionalität beigebracht zu haben.

Unter Jesse Marsch explodierte der selbstbewusste Ungar schließlich und überragte in der Saison 19/20 mit neun Toren und 14 Assists in 27 Bundesliga-Spielen. Nach seinem Wechsel zu RB Leipzig im Jänner 2021 verpasste er die gesamte Rückrunde verletzungsbedingt, pendelte im vergangenen Jahr zwischen Startelf und Ersatzbank und hat heuer, wieder unter seinem früheren Förderer Marco Rose, den nächsten großen Schritt in seiner Entwicklung gemacht.

In der Deutschen Bundesliga glänzt er in dieser Saison mit sieben Vorlagen vor allem als Vorbereiter. Seine Freistöße sind gefürchtet, zudem besitzt der Mittelfeldspieler eine tolle Schusstechnik, ist trotz seiner Größe von 1,87 Meter äußerst agil und technisch versiert und setzt seine Mitspieler immer wieder stark in Szene. Szoboslzlais Abgang zu einem absolutem Topklub scheint nur eine Frage der Zeit zu sein.

6.) Joelinton: 32 Mio. € - Rapid Wien

Der Brasilianer hält in diesem Ranking die Fahnen aller Vereine hoch, die nicht Red Bull Salzburg heißen. Joelintons zweijährige Leihe bei Rapid war der Startschuss eines ungewöhnlichen Werdegangs, der in dieser Form im europäischen Spitzenfußball nur selten zu beobachten ist. Nach 21 Toren (davon 15 in der Bundesliga) und neun Vorlagen ging es für den "Stürmer" zurück zu Hoffenheim, wo er sich mit guten Leistungen für höhere Aufgaben in der Premier League empfehlen konnte.

Spätestens seit seinem 44-Millionen-Euro-Transfer zu Newcastle United wurde Joelinton als Chancentod kritisiert und belächelt, ehe das Schicksal bei den "Magpies" in der vergangenen Saison einen unerwarteten Verlauf nahm: Nach einer Roten Karte musste Trainer Eddie Howe sein System umstellen und ordnete Joelinton ins zentrale Mittelfeld zurück, wo er seinen Job so gut erledigte, dass er fortan nicht mehr von dieser Position zu verdrängen war.

Der 26-Jährige brilliert in seiner neuen Rolle als "Box-to-Box"-Mittelfeldspieler mit seiner Laufstärke, Physis und Übersicht. In dieser Saison erlebt er mit Newcastle einen richtigen Höhenflug und könnte schon bald in der Champions League auflaufen. Vom Lachnummer-Stürmer zum Mittelfeld-Maestro, eine wahrlich außergewöhnliche Transformation.

7.) Brenden Aaronson: 30 Mio. € - Salzburg

Nicht Haaland, Adeyemi oder Benjamin Sesko, sondern Brenden Aaronson ist Österreichs teuerster Spielerverkauf aller Zeiten - Exakt 32,84 Millionen Euro soll Leeds United im Sommer für den US-Amerikaner gezahlt haben. Aaronson ist ein ungewöhnlicher Salzburg-Transfer, da sich die Bullen nicht wie so oft am afrikanischen Markt, sondern in der MLS bedienten. Über 12 Millionen Euro kassierte Philadelphia Union für den 21-Jährigen, auch diese Summe war bis zum Kauf von Gourna-Douath (13 Mio. Euro) österreichischer Rekord.

Im Gegensatz zu den meisten Salzburg-Talenten kam Aaronson nie bei Liefering zum Einsatz, sondern avancierte sofort zum Stammspieler in der Bundesliga. Mit seiner Pressingstärke und Schnelligkeit passte der offensive Mittelfeldspieler bei Salzburg perfekt ins System von Jesse Marsch, der ihn in diesem Sommer nun in die Premier League lotste. 

8.) Konrad Laimer: 28 Mio. € - Salzburg

Laimer wird aller Voraussichten nach der dritte Bayern-Spieler in diesem Ranking werden. Das Interesse des deutschen Ligakrösus ist ein Beleg dafür, welches Ansehen Laimer mittlerweile in Deutschland genießt, auch wenn die Meinungen über die Sinnhaftigkeit des Transfers gespalten sind. 

Der gebürtige Salzburger ist der Prototyp eines modernen Mittelfeldspielers, der das pressing- und laufintensive Spiel der Red-Bull-Schule fast in Perfektion ausführt. Er brilliert als "Box-to-Box"-Spieler, der sowohl defensiv als auch offensiv ungemein wichtig für sein Team ist und mit aggressivem Attackieren für schnelle Ballgewinne sorgt.

Laimer wechselte schon im Alter von zehn Jahren zu den Bullen und durchlief sämtliche Jugendmannschaften. 2017 folgte der Transfer zu RB Leipzig, wo er mittlerweile über 100 Spiele in der Deutschen Bundesliga absolviert hat.

9.) Mohamed Camara: 25 Mio. € – Salzburg und Hartberg

Camara ist einer der unterbewertetsten Kicker, der in den letzten Jahren das Spiel der Salzburger entscheidend mitgeprägt hat. Nach einer sechsmonatigen Leihe bei Hartberg legte der Malier einen steilen Aufstieg hin und fungierte in der Saison 2021/22 als Herzstück der Mannschaft im defensiven Mittelfeld. 

Der 22-Jährige ist extrem zweikampf- und laufstark, kann sich mit seiner Technik aber auch spielerisch aus brenzligen Situationen befreien. In der Bundesliga kam er am Ende auf 60 Einsätze (sieben für Hartberg), wählte dann im Sommer nicht wie viele andere den Weg nach Deutschland, sondern wechselte zu Monaco in die Ligue 1, wo er unter Trainer Philippe Clement zum Stammpersonal gehört.

10.) Xaver Schlager: 22 Mio. € - Salzburg

Auf Platz 10 schafft es ein zweiter österreichischer Nationalspieler und der neunte Ex-Salzburger in das Ranking. Schlager wechselte schon früh in die Akademie der Bullen und schaffte erst etwas später als sein gleichaltriger Nationalteam-Kollege Konrad Laimer den Sprung in die Kampfmannschaft.

Zwischen 2016 und 2019 absolvierte der gebürtige Linzer über 100 Spiele für Salzburg, unter Marco Rose gelang ihm der große Durchbruch. 2019 folgte schließlich der Wechsel in die Deutsche Bundesliga zum VFL Wolfsburg, erst im vergangenen Sommer schloss er sich RB Leipzig an. Beide Transfers beliefen sich auf 12 Millionen Euro.

Unter Ralf Rangnick ist Schlager im Nationalteam unersetzlich, stand bisher in jedem Spiel in der Startelf und spielte nur zwei Mal nicht über die volle Distanz. 33 Länderspiele hat er mittlerweile am Konto.

Die weiteren Platzierungen:

Marcel Sabitzer 20 Mio. – Salzburg, Rapid und Admira

Patson Daka 20 Mio. – Salzburg

Naby Keita 20 Mio. – Salzburg

Amadou Haidara 17 Mio. – Salzburg

Attila Szalai 15 Mio. – 1 Spiel für Rapid

Rasmus Höjlund 15 Mio. – Sturm

Rasmus Kristensen 15 Mio. – Salzburg

 

Wer führt die übrigen Bundesliga-Vereine an?

Um die übrigen Vereine nicht zu kurz kommen zu lassen, gibt es hier noch eine kurze Aufzählung der wertvollsten Spieler, die für Austria Wien und Co. zum Einsatz kamen.

* 2. Liga