Der FC Salzburg kassiert am 5. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase die erste Niederlage.
Gegen den FC Chelsea unterliegen die "Bullen" trotz aufopferndem Kampf durch ein Traumtor von Kai Havertz mit 1:2 (Spielbericht >>>).
In der ersten Halbzeit tun sich die Salzburger lange schwer und geraten durch Kovacic in Rückstand. Für den Ausgleich sorgt Junior Adamu kurz nach dem Seitenwechsel, bevor Havertz die Partie mit einem Traumtor für die Londoner entscheidet.
LAOLA1 analysiert die Leistung aller Salzburg-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend)
PHILIPP KÖHN - 90 Minuten - Note: 1
Der Schweizer hexte ein ums andere Mal, schlussendlich waren seine teils großartigen Paraden aber nicht genug. Bereits nach zwei Minuten musste er mit vollem Körpereinsatz nach einem Bernardo-Patzer retten, beim Kunststoß von Kovacic zum 0:1 war er aber chancenlos. Dass Salzburg die Partie nicht bereits in Halbzeit eins verlor, ging aber einzig auf die Kappe des 24-Jährigen, der bei drei Aubameyang-Chancen sowie einem Havertz-Kopfball jeweils weltklasse hielt. Auch nach dem Seitenwechsel parierte er noch einmal sensationell gegen Aubameyang, beim Traumtor von Havertz war er dann aber wieder chancenlos.
AMAR DEDIC - 90 Minuten - Note: 2
Hier wächst ein Weltklasse-Rechtsverteidiger heran! Der Bosnier hatte wieder die unangenehme Aufgabe, Sterling in Schach zu halten, stellte den Spitzenklasse-Linksaußen diesmal aber völlig kalt. Der 20-Jährige ging jeden Zweikampf knallhart an, verbuchte kurz nach Seitenwechsel gleich zwei wichtige Rettungstaten und hätte Salzburg mit einer gut angetragenen Direktabnahme kurz vor Schluss beinahe noch zum Ausgleich geschossen.
BERNARDO - 90 Minuten - Note: 3
Der zuletzt erkrankte Brasilianer bekam nach dem Ausfall vom Oumar Solet etwas überraschend den Vorzug gegenüber Kamil Piatkowski rechts in der Innenverteidigung und sorgte fast für einen Salzburger Fehlstart. Seine viel zu kurz gekommene Kopfballrückgabe nach zwei Minuten hätte Havertz beinahe vor Köhn abgefangen. Danach stabilisierte sich der 27-Jährige allerdings und leitete wie schon beim Auswärtsspiel in London das 1:1 dank eines toll antizipierten Tacklings ein.
STRAHINJA PAVLOVIC - 90 Minuten - Note: 3
Diesmal leider kein Glanzauftritt des zuletzt bärenstarken Serbens. Vor dem 0:1 flog er etwas ungestüm durch den Strafraum und riss so ein Loch auf, welches Chelsea zur Führung nutzen konnte. Den Chelsea-Stars versuchte der 21-Jährige mit enormer Körperlichkeit entgegenzutreten, was zumeist auch gelang. Beim 2:1 durch Havertz konnte er den Schuss nicht mehr abblocken, dafür hatte er wenig später Pech, dass sein Kopfball auf der Gegenseite nur knapp vor der Linie geklärt wurde. Trotz allem kein schlechtes Spiel von Pavlovic.
MAXIMILIAN WÖBER - bis 78. Minute, Vorlage - Note: 2
Erstes Champions-League-Spiel von Anfang für den Wiener in dieser Saison! Da Ulmer nicht hundertprozentig fit wurde, fungierte der gelernte Innenverteidiger erneut als Linksverteidiger und war dort gegen Pulisic vor allem mit Defensivaufgaben eingedeckt, hatte aber auch eine tolle Offensivaktion: Sein Assist zum 1:1 in diesem Tempo war schlicht Weltkasse. Allerdings avancierte er zuvor auch auf der anderen Seite als Assistgeber: Sein eigentlich gut getimtes Tackling gegen Pulisic landete vor dem 0:1 mit viel Pech direkt vor den Beinen von Kovacic, der bekanntlich einschoss.
NICOLAS SEIWALD - 90 Minuten - Note: 3
Sehr schwieriges Spiel für Salzburgs Marathonmann. Der Großteil seines Aufgabengebiets lag in der Defensive, wo er wie gewohnt um jeden Ball fightete und viele davon auch gewinnen konnte. In der Spielgestaltung konnte der Kuchler sich diesmal aber kaum entfalten, weil Chelsea besonders gut Acht auf ihn gab.
LUCAS GOURNA-DOUATH - 90 Minuten - Note: 3
Der junge Franzose ging voller Tatendrang in dieses Spiel und verbuchte speziell zu Beginn einige tolle Balleroberungen, zudem rettete er in höchster Not mit einer super Grätsche gegen Pulisic. Allerdings kann man ihn von einer Mitschuld am 0:1 auch nicht freisprechen, eigentlich hatte der 19-Jährige den Ball schon gesichert, nur um ihn dann doch noch an Pulisic zu verlieren. Auch beim 1:2 war er leider nicht ganz unbeteiligt, den Querpass auf Siegtorschützen Havertz konnte er knapp nicht unterbinden. Abgesehen von diesen beiden unglücklichen Aktionen aber ein gutes Spiel des Salzburger Rekordeinkaufs.
MAURITS KJAERGAARD - 90 Minuten - Note: 3
Der Däne agierte erneut als absoluter Kilometerfresser, arbeitete wie ein Wilder im Pressing mit und konnte auch den ein oder anderen vielversprechenden Ballgewinn erzielen. Seine beste Offensivszene hatte der 19-Jährige nach 40 Minuten, sein Abschluss von der Strafraumgrenze fiel aber etwas zu überhastet aus. Zudem konnte er einige gefährliche Standards treten, auch in der Entstehung zum 1:1 hatte er seine Beine im Spiel.
LUKA SUCIC - bis 61. Minute, Gelb - Note: 4
Der Kroate wurde rechtzeitig fit und musste aufgrund der vielen Verletzten im Salzburger Mittelfeld gleich in der Startelf bestehen. Der 20-Jährige agierte zwar engagiert, oftmals aber zu eigensinnig; nach einem guten Dribbling nach 15 Minuten wäre etwa ein Abspiel auf den freien Wöber statt des viel zu hoch angetragenen Schusses mögliche gewesen. In der 51. Minute übersah er Adamu und verdribbelte sich dann. Nach Kritik wegen eines nicht gegebenen Handelfmeters sah er Gelb, nach 61. Minuten wurde er ausgetauscht.
JUNIOR ADAMU - bis 82. Minute, Tor - Note: 1
Eiskalter geht es kaum! Der ÖFB-Youngster verdiente sich nach zuletzt starken Wochen seine Startelfnominierung, rackerte von Beginn an viel, blieb offensiv zunächst aber völlig harmlos. Unmittelbar nach Seitenwechsel kam dann aber der große Auftritt des 21-Jährigen: Eine schwierig zu verwertende Wöber-Flanke knipste er auf die coolstmögliche Weise zum Ausgleich ins Tor, nur wenige Minuten später rettete er haarscharf vor der eigenen Torlinie. Sehr schade, dass diese beiden tollen Aktionen schlussendlich nicht mit einem Punkt belohnt wurden.
NOAH OKAFOR - bis 78. Minute - Note: 3
Der Schweizer Torgarant trifft zum zweiten Mal in Folge nicht. Wie gewohnt kam fast jeder tiefe Ball der Salzburger auf ihn, nur selten erreichten diese Okafor allerdings auch. Also musste der 22-Jährige es oftmals auf eigene Faust versuchen, die meisten seiner Dribblings verliefen aber im Sand, einzig bei einem schlussendlich zu schwach angetragenen Abschluss aus der Distanz konnte sich der von Chalobah sonst gut gedeckte Dribbelkünstler etwas Platz verschaffen. Seine beste Aktion hatte er aber kurz nach Seitenwechsel, als er den Ausgleich mit einem intelligenten Ball auf Wöber einleitete.
BENJAMIN SESKO - ab 61. Minute - Note: 3
Der Slowene wollte das Ruder nach seiner Einwechslung fast im Alleingang herumreißen, was ihm in der 67. Minute auch beinahe gelang. Nach einer tollen Einzelaktion zwang er Chelsea-Keeper Kepa zu einer tollen Parade. Von ihm ging in der Salzburger Schlussoffensive am meisten Gefahr aus.
ROKO SIMIC - ab 78. Minute - Note: zu kurz eingesetzt
Kam in den Schlussminuten rein, konnte aber keine entscheidenden Akzente mehr setzen.
ANDREAS ULMER - ab 78. Minute - Note: zu kurz eingesetzt
Kam in der Schlussphase für den umtriebigen Wöber, trat allerdings nicht mehr besonders in Erscheinung.
DIJON KAMERI - ab 82. Minute - Note: zu kurz eingesetzt
Trat mit der Einwechslung für Adamu kein einfaches Erbe an, testete Kepa in den Schlussminuten mit einem gut angetragenen Flachschuss.