5 epische CL-Momente bei Chelsea gegen Barcelona

Am Dienstag wird das Achtelfinale der Champions League fortgesetzt. Während Bayern gegen Besiktas klarer Favorit ist, ist die Begegnung zwischen FC Chelsea und dem FC Barcelona ein Leckerbissen (ab 20:45 Uhr im LIVE-Ticker).

Der amtierende englische Meister trifft wohl auf den künftigen spanischen. Zum 13. Mal seit Einführung der Champions League treffen die beiden Star-Ensembles aufeinander. Sie sorgten bereits für einige Sternstunden, an die sich Fans der Königsklasse gerne zurückerinnern.

LAOLA1 blickt auf die bisher fünf aufregendsten Duelle zurück. Von Aufholjagden, technischen Gustostückerln bis hin zu einem „Skandalspiel“ war alles dabei.

Die Aufholjagd

(Viertelfinale 1999/2000: Chelsea-Barca 3:1, 1:5 n.V.)

Das erste Aufeinandertreffen in der Champions League sollte gleich Historisches bringen. Als erstes Team der Geschichte holten die Katalanen einen 2-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel auf. Drei Treffer von Tore André Flo, eines davon serviert von Barca-Torhüter Ruud Hesp, waren für die Blues insgesamt zu wenig. Rivaldo (99./Elfmeter) und Patrick Kluivert (104.) machten in der Verlängerung zuhause alles klar. Bei Barcelona spielte übrigens Pep Guardiola und bei den Gästen Roberto Di Matteo – zwei Hauptdarsteller späterer Duelle…

Ronaldinhos Spitz

(Achtelfinale 2004/05: Barca-Chelsea 2:1, 2:4)

Das Hinspiel in Barcelona hatte einen Rücktritt zufolge, aber von keinem Spieler oder Trainer, sondern von Schiedsrichter Anders Frisk. Der Schwede zeigte Didier Drogba Gelb-Rot, was vor allem Trainer Jose Mourinho anstachelte, Stimmung gegen Frisk zu machen. Nach Morddrohungen gegen seine Familie zog Frisk, damals einer der profiliertesten Schiedsrichter, die Konsequenzen. Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass der Schiri bei einer Begegnung dieser Teams im Fokus stand – im Rückspiel war es jedenfalls Ronaldinho.

Chelsea führte nach 18 Minuten sensationell 3:0, ehe der Brasilianer aufgeigte: Auf seinen Elfmeter folgte ein Traumtor: Ausgerechnet per Spitz beförderte der begnadete Techniker die Kugel aus 20 Metern ins linke Eck und ließ die Stamford Bridge verstummen. Weiter kamen trotzdem die Blues: John Terry (76.) köpfelte die Blues ins Viertelfinale.

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Barcelona feierte am Wochenende eine gelungene CL-Generalprobe:

(Text geht unterm Video weiter!)

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Lampards Geniestreich

(Gruppenphase 2006/07: Chelsea-Barca 1:0, 2:2)

Zum dritten Mal in Folge prallten die beiden Kontrahenten in der Saison 2006/2007 aufeinander, zur Abwechslung einmal in der Gruppenphase. Nach dem Gesetz der Serie setzte sich diesmal wieder Chelsea durch. Gut, ins Achtelfinale kamen beide Teams, aber die Engländer sicherten sich im letztlich vorentscheidenden direkten Duell am 4. Spieltag den Gruppensieg und das äußerst stilvoll. Bis in die Nachspielzeit führten die Katalanen 2:1, was ihnen gereicht hätte. Dann zirkelte Frank Lampard aber den Ball auf der Torlinie stehend aus der Drehung über Victor Valdes hinweg ins lange Eck. Während Barca im Achtelfinale an Liverpool scheitern sollte, kam Chelsea bis ins Semifinale. Und scheiterte dort ebenfalls an den Reds.

Das "Skandalspiel"

(Halbfinale 2008/2009: Barca-Chelsea 0:0, 1:1)

Das Rückspiel am 6. Mai 2009 war jenes Duell, das sich wohl am meisten in die Köpfe der „Blues“ oder „Blaugranas“ festgebrannt hatte. Die Vorgeschichte ist schnell erzählt: Scolari-Interimsnachfolger Guus Hiddink ermauerte im Hinspiel ein 0:0 im Camp Nou. Im Rückspiel brachte Michael Essien die „Blues“ in der 9. Minute in Führung und auf Aufstiegskurs – mit einem Prachttreffer. Aus 20 Metern hämmert der Gha­na­er einen Abpraller volley unter die Latte. Die Stamford Bridge bebte, noch mehr als Eric Abidal (66.) mit Rot vom Platz musste.

Es schien angerichtet, nur das zweite Tor wollte nicht fallen. Drogba vergab eine Großchance und zahlreiche knifflige Strafraumszenen brachten Chelsea keinen Elfmeter, u.a. wurde ein Handspiel von Gerard Pique nicht gegeben. Es kam wie es kommen musste: Iniesta traf in der Nachspielzeit ins Kreuzeck und Chelsea ins Herz. Als Michael Ballacks Schuss in der Nachspielzeit abermals vermeintlich von Samuel Eto’os Hand geblockt wurde, verfolgte der Deutsche Schiedsrichter Tom Ovrebo schreiend über den halben Platz. Nach dem Ausscheiden herrschte Frust. „Habt Ihr das gesehen? Es ist eine verdammte Schande“, so Drogba nach dem Spiel. Hiddink ergänzte: „Der schlechteste Referee, den ich in meiner Karriere erlebt habe.“

Die Abwehrschlacht

(Halbfinale 2011/2012: Chelsea-Barca 1:0, 2:2)

Das bisher letzte Aufeinandertreffen verschaffte Chelsea die süße Rache von 2009. Im Hinspiel in London reichte ihnen ein Torschuss im gesamten Spiel, um drückend überlegene Katalanen 1:0 zu schlagen. Das Rückspiel wurde abermals zum Krimi, den Barca nach 43 Minuten zu entscheiden glaubte. Sergio Busquets (35.) und Iniesta (43.) schraubten auf 2:0, zudem sah John Terry nach einer Tätlichkeit Rot (37.). Alles sprach diesmal für Barcelona, abermals kam es anders: Ramires schloss einen der wenigen Entlastungsangriffe mit einem zauberhaften Lupfer über Valdes ab.

Danach folgte eine Abwehrschlacht, in der Lionel Messi u.a. einen Elfmeter an die Latte nagelte (49.) und später noch an der Stange verzweifelte (83.). Diesmal bevorzugte der Fußballgott die „Blues“. Fernando Torres rannte in der Nachspielzeit mutterseelenallein auf Valdes zu, umkurvte ihn, schob ein und machte den Finaleinzug perfekt. Chelsea sollte die Königsklasse in einem nicht minder spannenderen Endspiel (vs. Bayern 1:1, 4:3 i.E.) gewinnen.

Und so schließt sich auch der Kreis zur ersten Begegnung 2000, standen doch zwei Spieler von damals diesmal an der Seitenlinie: Roberto di Matteo bei den "Blues" und Pep Guardiola bei den Katalanen. Es war Barcelonas letztes CL-Spiel unter seiner Leitung.

2017/2018 gilt Barcelona als Favorit. Auch nach dem Gesetz der Serie, wonach sich die beiden Teams immer abwechselnd gegeneinander durchsetzen, wären die Spanier dran.

Hoffnungsschimmer für Chelsea sind die sieben ungeschlagenen Spiele in Serie gegen Barcelona. Vielleicht hilft den Engländern ja eine neuerliche Sternstunde, an die sich Fußballfans in den kommenden Jahren noch gerne zurückerinnern.