Die Fans des FC Salzburg griffen am Dienstagabend zu drastischen Maßnahmen.
Unmittelbar, nachdem sich Keeper und Kapitän Janis Blaswich im Champions-League-Heimspiel gegen Stade Brest (Spielbericht >>>) einen schweren Patzer leistete, der zum zwischenzeitlichen 0:3 führte, stimmte der harte Kern der Mozartstädter Anhänger "Alex Schlager"-Gesänge an.
Schlager selbst waren diese Gesänge sichtlich unangenehm, er versuchte sie von der Bank aus mit Handzeichen Richtung Nordtribüne zu unterbinden (siehe Bild).
Der ÖFB-Tormann verlor bekanntlich mit diesem Sommer seinen Stammplatz im Kasten der "Bullen", nachdem er mit einer Knieverletzung in die Saison ging.
Blaswich wurde von Schwesterverein RB Leipzig ausgeliehen und prompt zum Kapitän gemacht. Bisher leistete sich der 33-Jährige einige Fehler, unter anderem je einen bei beiden Champions-League-Spielen, weshalb sich viele Salzburger Fans nun eine Rückkehr Schlagers ins Tor wünschen.
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
Noten: Drei Fünfer für Salzburger
Lijnders' Appell an die Fans
Coach Pep Lijnders stellte sich bisher stets schützend vor Blaswich, ließ keine Zweifel an dessen Einserrolle aufkommen. Am Dienstag holte der Niederländer seine Mannschaft prompt nach Abpfiff, also bevor sie sich von den eigenen Fans verabschieden konnte, zu einer Ansprache in die Kabine.
Auf der Pressekonferenz nach der Partie will der Niederländer nicht auf die Gesänge eingehen. Er versucht derartige Fragen diplomatisch zu beantworten:
"Meine Hauptaufgabe als Coach ist es, für die Beziehungen innerhalb des Teams zu sorgen und dafür, dass die Verbindungen zwischen den Spielern auf einem hohen Level sind. Darum wollte ich mich sofort nach dem Spiel kümmern."
Den Fans richtet er aus: "Ich verstehe Fußball so: Wenn die Führungsebene, die Mannschaft, der Staff UND die Fans gleich denken und das Gleiche wollen, werden gute Dinge passieren. Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen."
Eine Parade Blaswichs kurz vor Schluss wurde schließlich noch höhnisch von der Salzburger Anhängerschaft bejubelt. "Sky"-Experte Peter Stöger kritisiert dieses Verhalten der Fans deutlich:
"Ich habe kein Verständnis für die Fans. Das ist Abputzen an einer Person, das hilft niemanden, zeigt null Respekt dem Spieler gegenüber und ist ein völlig falsches Signal in Richtung der Mannschaft", so der Ex-Meistertrainer der Wiener Austria.
