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"Arroganz oder Faulheit" - Heftige Kritik an Barca

Der FC Barcelona steht erstmals seit sechs Jahren wieder im Halbfinale der Champions League. Die spanische Presse bedachte die "Blaugrana" mit harter Kritik.

Foto: © getty

Es war eine holprige Darbietung, die der FC Barcelona am Mittwochabend im Signal-Iduna-Park ablieferte.

Die "Blaugrana" unterlagen Borussia Dortmund im Viertelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League klar mit 1:3 - für den Aufstieg ins Halbfinale der Königsklasse reichte es letztendlich dennoch, der BVB verpasste die Sensation vor heimischem Publikum relativ knapp (zum Spielbericht >>>).

Zum ersten Mal seit sechs Jahren schaffen es die Katalanen damit unter die letzten Vier - nach der furiosen Galavorstellung im Hinspiel sieht sich die Mannschaft von Coach Hanis Flick nun jedoch scharfer Kritik ausgesetzt.

Spanische Presse geht mit Barca hart ins Gericht

Der Einzug ins Halbfinale avancierte so zu einem Erfolg mit fadem Beigeschmack - klar, dass vor allem die spanische Presse den Auftritt von Lewandowski, Pedri und Co. mit harter Kritik quittierte.

So schrieb beispielsweise die "Marca": "Barca durchbricht die Mauer, am Rande einer Tragödie. Wo war Europas tödlichster Dreizack? Die Deutschen sorgten in den ersten Minuten mit Guirassys frühem Elfmetertor für Furore und gaben den Gelben die Chance, von einem historischen Comeback zu träumen. Barcelona ging ins Spiel, als ob die Party nichts mit ihnen zu tun hätte.

Die Westfalen hätten sich "an das Drehbuch gehalten und waren bereit, Angst und Schrecken zu verbreiten."

Besonders drastische Worte fand "El Mundo": "Das gewöhnlichste und banalste Barca überlebt in Dortmund und erreicht das Halbfinale. Ob aus Arroganz oder Faulheit: Barca beging in Dortmund eine Kardinalsünde, für die der Verein nach einer schweren Tortur büßen musste. Erst in der 54. Minute gelang es Barca durch ein Eigentor der Deutschen, die vielen aufgetauchten Geister zu vertreiben. So mittelmäßig hat Flicks Team in der Champions League schon lange nicht mehr ausgesehen."

In eine ähnliche Kerbe schlug die "Sport": "Ein nicht wiederzuerkennendes Barca überlebt Dortmunds Hölle. In der Champions League gibt es nichts zu verschenken, das musste der FC Barcelona in Dortmund am eigenen Leib erfahren. Das Westfalenstadion drohte, Schauplatz eines neuen und tragischen europäischen Albtraums zu werden, doch die Blaugrana hielten stand, überlebten und sicherten sich dank des großartigen Ergebnisses im Hinspiel in Montjuic zum ersten Mal seit 2019 ihren Platz im Halbfinale des wichtigsten kontinentalen Wettbewerbs."

Die "AS" hob vor allem die starke Leistung der Borussia und von Torjäger Serhou Guirassy in den Vordergrund: "Mit einem Schrecken zurück ins Halbfinale. Trotz schwerer Verluste steht Barca sechs Jahre später wieder im Halbfinale. Guirassy machte den Katalanen das Leben schwer, die durch Bensebainis Eigentor eine Verschnaufpause bekamen. Dortmund zeigte von der ersten Spielminute an eine gewaltige Leistung."


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