Sturm Graz gewinnt ein Spiel in der UEFA Champions League, zum ersten Mal seit 20. Februar 2001, als man Panathinaikos Athen mit 2:1 besiegte.
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Um den Abend in Klagenfurt zu beschreiben, reicht wohl ein Wort: Endlich. Erleichterung gepaart mit purer Freude war es, das Spieler, Verantwortliche und sämtliche Sturm-Fans ausstrahlten.
"Wir haben darauf gewartet. Wir hatten von Anfang an das Gefühl, heute punkten zu können. Heute haben wir uns selber belohnt", fasst es Comebacker Jon Gorenc Stankovic zusammen.
Schon vor dem Stadion war auch unter den Fans zu spüren, dass eine gewisse Zuversicht vorherrschte. Eine Art Vorahnung darauf, dass sich die "Blackies" nach zuletzt immer beherzteren und auch spielerisch immer überzeugenderen Auftritten endlich belohnen würden.
Das Glück erzwungen
Bereits gegen Sporting Lissabon und zuletzt gegen Borussia Dortmund scheiterte Sturm nur knapp am ersten Punktgewinn.
Sinnbildlich war die Szene in Minute 25, als Ivan Martin das Kunststück vollbrachte, das Leder aus etwa zwei Metern über den leeren Kasten zu befördern. "Natürlich hatten wir da auch Glück, dass er den aus gefühlten 20 Zentimetern drüber haut", so Jusuf Gazibegovic.
Es sollte ein Indiz dafür sein, dass besagtes Glück diesmal auf Seiten der Grazer steht - auch, weil man sich dieses über die vergangenen Auftritt erarbeitet hat. Dieses Spiel war ein weiterer Schritt in der Entwicklung dieser Mannschaft, die zu Saisonbeginn durchaus noch ihre Probleme hatte.
Ein Lob vom Ex-Chef
Auch Christian Ilzer mahnte stets ein, dass man der Mannschaft ihre Zeit geben müsste. Er sollte recht behalten und jubelt an diesem Abend in Hoffenheim mit.
"Riesen Gratulation an die Mannschaft, an die Trainer und das Betreuerteam. Ihr habt euch das wirklich sehr, sehr verdient. Ich habe eine riesengroße Freude und freue mich mit euch", richtete er seinem Ex-Team via TV aus.
Erleichtert gab sich auch sein interimistischer Nachfolger Jürgen Säumel: "Ich bin in erster Linie froh, dass sich die Mannschaft für den Aufwand, den sie jetzt schon in letzter Zeit betrieben hat, belohnt hat."
Danach war natürlich Feiern angesagt. Zunächst natürlich mit den Fans, die in Klagenfurt wieder für eine tolle Atmosphäre sorgten.
"Brutal, es war richtig geil. Von den letzten Champions-League-Spielen war das die beste Stimmung."
"Brutal, es war richtig geil. Von den letzten Champions-League-Spielen war das die beste Stimmung", tönte Gazibegovic.
Der Jubel beim letztlich entscheidenden Treffer von Mika Biereth war ohrenbetäubend. "Als das Tor gefallen ist, hab ich dann gedacht, das Stadion bricht zusammen", musste Gazibegovic grinsen. Jeder sei in jenem Moment einfach "eskaliert", so der bosnische Teamspieler.
Nach der Partie ging es in den Katakomben weiter, wo sich auch Präsident Christain Jauk ein Gläschen genehmigte. "Aber nur einen weißen Spritzer", übte er sich gezwungenermaßen in Zurückhaltung.
Ein beruflicher Termin in Wien verhinderte weitere. Jauk strahlte verständlicherweise über den Erfolg, schließlich sei der Sieg "etwas, das uns noch gefehlt hat".
Heute Königsklasse, morgen Altach
Heute darf bei den "Blackies" noch gefeiert werden, aber schon morgen gilt die Konzentration der näheren Zukunft.
Ab dann liege "der Fokus voll auf uns und auf den kommenden Aufgaben", stellte Säumel klar. Am Samstag geht es in der AMIRAL Bundesliga weiter, wo gegen Schlusslicht Altach (17:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>) ein Pflichtsieg ansteht.
Es ist nun Säumels Job, den Switch von der großen Königsklassen-Bühne in Klagenfurt hin zum beschaulichen Altach zu schaffen. Meistert er auch dies ähnlich gut wie seine ersten beiden Herausforderungen, sammelt er weitere Argumente für sich als nicht nur gegenwärtigen, sondern auch zukünftigen Sturm-Coach.