Es ist Halbzeit bei der vorerst letztmaligen Austragung der internationalen Gruppenphasen.
Drei Spieltage sind in Champions League, Europa League und Europa Conference League (mit wenigen Ausnahmen) absolviert, und das mit gemischten rot-weiß-roten Resultaten.
Trotz einiger Achtungserfolge tun sich Österreichs drei verbliebene Eurofighter gegen durch die Bank harte Gegner erwartet schwer. Der Champions-League-Fixplatz bleibt punktetechnisch weiter zum Greifen nah, erscheint aber dennoch immer schwieriger zu erreichen.
Lagen die Chancen, dass Österreich die Saison im UEFA-Ranking auf dem so wichtigen Platz innerhalb der Top-10 abschließen würde, vor dem Start der Gruppenphasen laut Opta-Datenanalyst Nils Mackay noch bei 32,8 Prozent, sind sie mittlerweile auf 24,1 Prozent zusammengeschrumpft.
Das liegt weniger an der Performance des aktuellen Inhabers von Rang 10, den Schotten, die bisher ähnlich wenig punkteten wie Österreich, sondern vor allem an einem starken neuen Konkurrenten.
Denn während die Türkei, zum Saisonstart noch deutlich hinter Österreich, mittlerweile uneinholbar enteilt ist und deshalb vorerst nicht mehr in dieser Analyse beleuchtet wird, ist mit Tschechien ein neuer, äußerst gefährlicher Verfolger am rot-weiß-roten Horizont aufgetaucht.
LAOLA1 analysiert wie gewohnt die Ausgangslage Österreichs und jene der direkten Konkurrenz in der UEFA 5-Jahreswertung:
Rang | Nation | 19/20 | 20/21 | 21/22 | 22/23 | 23/24 | Punkte | verbl. Teams |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | England | 18,571 | 24,357 | 21,000 | 23,000 | 6,250 | 93,178 | 8/8 |
2 | Spanien | 18,928 | 19,500 | 18,428 | 16,571 | 6,187 | 79,614 | 7/8 |
3 | Italien | 14,928 | 16,285 | 15,714 | 22,357 | 6,571 | 75,855 | 7/7 |
4 | Deutschland | 18,714 | 15,214 | 16,214 | 17,125 | 6,357 | 73,624 | 7/7 |
5 | Niederlande | 9,400 | 9,200 | 19,200 | 13,500 | 5,800 | 57,100 | 4/5 |
6 | Frankreich | 11,666 | 7,916 | 18,416 | 12,583 | 5,750 | 56,331 | 6/6 |
7 | Portugal | 10,300 | 9,600 | 12,916 | 12,500 | 4,500 | 49,816 | 4/6 |
8 | Belgien | 7,600 | 6,000 | 6,600 | 14,200 | 7,400 | 41,800 | 5/5 |
9 | Türkei | 5,000 | 3,100 | 6,700 | 11,800 | 8,750 | 35,350 | 3/4 |
10 | Schottland | 9,750 | 8,500 | 7,900 | 3,500 | 3,000 | 32,650 | 3/5 |
11 | ÖSTERREICH | 5,800 | 6,700 | 10,400 | 4,900 | 3,200 | 31,000 | 3/5 |
12 | Schweiz | 6,400 | 5,125 | 7,750 | 8,500 | 3,000 | 30,775 | 3/5 |
13 | Tschechien | 2,500 | 6,600 | 6,700 | 6,750 | 5,750 | 28,300 | 3/4 |
14 | Dänemark | 5,125 | 4,125 | 7,800 | 5,900 | 5,250 | 28,200 | 2/4 |
15 | Norwegen | 3,750 | 6,500 | 7,625 | 5,750 | 4,250 | 27,875 | 2/4 |
16 | Serbien | 6,000 | 5,500 | 9,500 | 5,375 | 1,400 | 27,575 | 3/5 |
17 | Ukraine | 7,200 | 6,800 | 4,200 | 5,700 | 2,700 | 26,600 | 2/5 |
18 | Israel | 2,375 | 7,000 | 6,750 | 6,250 | 4,000 | 26,375 | 2/4 |
19 | Griechenland | 4,900 | 5,100 | 8,000 | 2,125 | 6,000 | 26,125 | 4/5 |
20 | Polen | 2,125 | 4,000 | 4,625 | 7,750 | 5,125 | 23,625 | 1/4 |
Punkteschlüssel:
Sieg* = 2 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn
Remis* = 1 Punkt/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn
Teilnahme an Gruppenphase der Champions League = 4 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn
Teilnahme an Achtelfinale der Champions League = 5 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn
Gruppenrang eins in der Europa League = 4 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn
Gruppenrang zwei in der Europa League = 2 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn
Gruppenrang eins in der Europa Conference League = 2 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn
Gruppenrang zwei in der Europa Conference League = 1 Punkt/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn
1 Punkt/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn für Teilnahme an Viertelfinale, Halbfinale und Finale in Champions League als auch in Europa League sowie für Teilnahme an Halbfinale und Finale in Europa Conference League
*in Qualifikationsphase nur die Hälfte
10. Schottland (32,650)
Champions League:
Celtic Glasgow in Gruppe E gegen Atletico Madrid (ESP), Lazio Rom (ITA), Feyenoord Rotterdam (NED)
Europa League:
Glasgow Rangers in Gruppe C gegen Betis Sevilla (ESP), Sparta Prag (CZE), Aris Limassol (CYP)
Europa Conference League:
Aberdeen FC in Gruppe G gegen Eintracht Frankfurt (GER), HJK Helsinki (FIN), PAOK Saloniki (GRE)
ausgeschieden:
Heart of Midlothian, Hibernian FC
Schottland steuert geradewegs auf die nächste schwache Saison zu, behält im Schneckenrennen um Rang 10 zumindest vorerst aber dennoch die Führung.
Die beiden Glasgower Großklubs, die Schottland überhaupt erst in so hohe Sphären der 5-Jahreswertung vorstießen ließen, schwächeln im zweiten Jahr in Folge und könnten beide erneut das Überwintern verpassen, nachdem die fünf europäischen Frühjahre davor allesamt mit Glasgower Beteiligung stattfanden.
Speziell Celtic Glasgow können schon jetzt nur mehr Außenseiterchancen zugeschrieben werden, die Champions-League-Gruppe E, die sich anhand ihrer Teilnehmer eher wie eine Europa-League-Gruppe liest, zu überstehen. Nach Niederlagen gegen Feyenoord Rotterdam und Lazio Rom konnten sich die "Bhoys" an Spieltag drei immerhin ein Remis gegen Atletico Madrid erkämpfen. Mit drei Punkten Rückstand auf Rang 3 sowie noch zwei Auswärtsspielen vor der Brust wird ein Überwintern aber zur Herkulesaufgabe.
Deutlich enger geht es in der Europa-League-Gruppe der Glasgow Rangers zu. Nach dem ziemlich böse ausgegangenen Abstecher in die Champions League in der Vorsaison, als die Rangers mit sechs Niederlagen sowie 22 Gegentoren abgewatscht wurden, sind sie nun zurück in "ihrem" Bewerb. Ob der Europa-League-Finalist von 2022, der bei den letzten drei Teilnahmen an diesem Bewerb stets mindestens das Achtelfinale erreichte, auch heuer aufsteigt, steht momentan in den Sternen. Nach jeweils einem Sieg (gegen Betis Sevilla), einem Remis (gegen Sparta Prag) und einer Niederlage (gegen Aris Limassol) belegen die Rangers geteilt Gruppenrang 2 - allerdings mit nur einem Zähler Rückstand auf den Letzten.
Schon jetzt quasi ausgeschieden ist indes der Aberdeen FC. Schottlands dritte Kraft präsentiert sich bei ihrer allerersten Teilnahme an einer europäischen Gruppenphase zwar deutlich konkurrenzfähiger als erwartet, hat aber schon jetzt nur mehr theoretische Chancen auf ein Überwintern in der Europa Conference League. So hielten die "Dons" gut gegen Eintracht Frankfurt mit, mussten allerdings eine knappe Niederlage einstecken, kassierten trotz einer 2:0-Führung noch eine Pleite gegen PAOK Thessaloniki und kamen zuhause gegen Underdog HJK Helsinki nicht über ein Remis hinaus. Fünf Punkte Rückstand auf Rang 2 werden für Aberdeen nicht mehr aufzuholen sein.
Prognose:
So schwach sich die Schotten auch präsentieren, Österreich wird heuer nicht mehr an ihnen vorbeikommen und den Champions-League-Fixplatz somit nicht zurückerobern.
In einer Saison, in der jeder rot-weiß-rote Zähler äußerst mühsam von der Hand geht, ist der zwar nicht allzu große, aber nach wie vor unveränderte Rückstand von 1,65 Punkten einfach zu groß.
Einzig, wenn tatsächlich alle drei schottischen Klubs bereits mit Ende der Gruppenphasen ihre Segel streichen sollten und Österreich gleichzeitig mindestens zwei Vertreter ins Frühjahr bringt, erscheint ein Überholmanöver realistisch. Ein solches wäre aber noch längst nicht gleichbedeutend mit dem Champions-League-Fixplatz, da - und dazu später mehr - von hinten große, tschechische Gefahr droht.
Schottland muss mittlerweile darauf hoffen, dass Österreich, Tschechien und Co. ab sofort viele Punkte liegen lassen. Aus eigener Kraft werden sie Rang 10 in ihrer aktuellen Verfassung nicht verteidigen können. Einzig die Glasgow Rangers dürfen sich realistische Chancen ausrechnen, noch länger in dieser Saison im internationalen Bewerb mitzuwirken und somit Punkte zu sammeln - aber auch die Rangers sind momentan nicht in Top-Form.
Mittelfristig sollte sich Schottland mit dieser, voraussichtlich erneut katastrophalen Saison, aus dem Rennen um den Champions-League-Fixplatz verabschiedet haben. Nachdem den Briten mit Ende dieser Spielzeit die Top-Saison 2019/20 (9,75 Punkte) aus der Wertung fällt, belegen sie zum Start der Saison 2024/25 nach derzeitigem Stand nur Rang 16.
Das bringt Platz 10 (Saison 2025/26):
- Champions-League-Fixplatz für Meister
- Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League
- Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Conference League)
- Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa League
- Sieger des Europacup-Playoffs in Quali-Runde 2 der Conference League
11. Österreich (31.000)
Champions League:
FC Salzburg in Gruppe D gegen Inter Mailand (ITA), Benfica Lissabon (POR), Real Sociedad (ESP)
Europa League:
Sturm Graz in Gruppe D gegen Sporting Lissabon (POR), Atalanta Bergamo (ITA), Rakow Czestochowa (POL)
LASK in Gruppe E gegen FC Liverpool (ENG), FC Toulouse (FRA), Union Saint Gilloise (BEL)
ausgeschieden:
SK Rapid Wien, FK Austria Wien
Österreichs bisherige Gruppenphasen-Auftritte gingen erwartet zäh, wenngleich nicht ohne der ein oder anderen Sternstunde über die Bühne.
Wie befürchtet wirkt sich der Umstand, dass erstmals seit Einführung der Europa Conference League kein Bundesliga-Klub im dritthöchsten UEFA-Bewerb vertreten ist, äußerst schädlich auf die bisherige Punkteausbeute aus. Während die Konkurrenz aus Tschechien oder Dänemark gegen Gegner, die auf Namen wie Spartak Trnava oder FC Ballkani hören, Siege - ohne respektlos klingen zu wollen - auf dem Silbertablett geliefert bekommt, müssen sich Österreichs Eurofighter fast ausnahmslos mit internationalen Spitzengegnern messen, um den Landeskoeffizienten hochzutreiben.
So war etwa jener Sensationssieg des FC Salzburg über das portugiesische Top-Team Benfica Lissabon zum Champions-League-Auftakt sogar weniger wert als jene Erfolge des dänischen Vertreters FC Nordsjaelland über Vereine wie Ludogorets Razgrad oder Spartak Trnava, da Dänemark seine eingefahrenen Punkte heuer nur durch vier teilen muss.
Andererseits hätte der FC Salzburg die Möglichkeit, Österreich einen dicken Bonuspunkt zu bescheren, wenn er das Achtelfinale der Champions League erreichen würde - was nach Niederlagen gegen Real Sociedad und Inter Mailand allerdings mittlerweile eher unrealistisch geworden ist. Außer in der ersten Halbzeit im Heimspiel gegen Real Sociedad konnten sich die national zuletzt etwas strauchelnden "Bullen" aber beim bisherigen "Königsklassen"-Auftritt stets gut verkaufen und haben aktuell zumindest gute Chancen, Rang 3 gegen ein schwächelndes Benfica Lissabon bis zum Ende des Herbstes zu verteidigen.
Auf Kurs Richtung internationales Frühjahr befindet sich momentan auch der SK Sturm. Nach einer bitteren wie zu vermeidenden Auftaktniederlage gegen Sporting Lissabon fuhren die "Blackies" den "Pflichtdreier" bei einem überraschend schwachen Rakow Czestochowa ein und holten sich zuletzt trotz langer Unterzahl noch einen äußerst verdienten Punkt zuhause gegen Atalanta Bergamo ab.
Dieser SK Sturm ist ein international reiferer als in den letzten beiden Spielzeiten und sollte sich in der aktuellen Verfassung nicht um die Früchte der bisherigen Arbeit, sprich ein Überwintern in egal welchem Bewerb bringen lassen. Und wer weiß, was für die momentan etwas müde wirkenden Steirer in einer K.o.-Runde noch alles möglich ist, wenn sie im Frühjahr wieder komplett bei Kräften sind.
Die rot-weiß-rote Enttäuschung heißt bisher leider LASK. Schon bei der Auslosung der Gruppen, als die Linzer aus Topf zwei gezogen wurden, hatten die "Athletiker" angesichts der Stärke ihrer Gegner viel Pech. Dies setzte sich bisher leider auch in der Gruppenphase fort. Schon beim Auftakt gegen den FC Liverpool hätten die Oberösterreicher nach einer bärenstarken ersten Hälfte punkten können, an Spieltag zwei, zu Gast beim FC Toulouse, hätten sie das angesichts ihrer vergebenen Chancen tun müssen.
Am bittersten war aber die schwarz-weiße Pleite gegen Royale Union Saint-Gilloise, bei der der LASK schon in Halbzeit eins alles klar machen hätte können, das Spiel schlussendlich aber noch komplett herschenkte. Aber auch bei den form- wie heimstarken Linzern ist nichts verloren, ein Überwintern ist noch immer im Bereich des Möglichen - dafür müssen nun aber zwingend Heimsiege gegen Saint-Gilloise und Toulouse her.
Schlussendlich mangelte es den rot-weiß-roten Klubs bisher zum einen an Spiel- vor allem aber auch an Schiedsrichterglück. Ohne Verschwörungstheorien, dass Klubs aus kleineren Ländern prinzipiell im Europacup benachteiligt werden, aufgreifen zu wollen, muss angesprochen werden, dass jeder einzelne österreichische Vertreter in der bisherigen Europacup-Saison teils fragwürdige, teils ziemlich abstruse Schiedsrichterentscheidungen gegen sich getroffen bekam.
Das fing bereits in der Qualifikation zur Europa Conference League, die noch immer ohne VAR ohne die Bühne geht, an, als die Wiener Austria einen schwer abseitsverdächtigen Gegentreffer beim Ausscheiden gegen Legia Warschau kassierte und als der SK Rapid den entscheidenden Elfmeter beim Ausscheiden gegen die Fiorentina nach einem Schulter- und nicht einem Handspiel von Nikolas Sattlberger gegen sich gepfiffen bekam...
...ging in der Gruppenphase der Europa League weiter, als Toulouse-Keeper Guillaume Restes im Spiel gegen den LASK einen Rückpass vom eigenen Mann unbestraft kurz vorm eigenen Fünfer mit der Hand klären durfte und als Sturm-Kapitän Stefan Hierländer im Spiel gegen Atalanta Bergamo eine extrem softe Gelb-Rote Karte gegen sich bekam...
...und fand seinen Höhepunkt in den beiden Champions-League-Duellen des FC Salzburg mit Real Sociedad und Inter Mailand, als gleich vier strittige Elfmetersituationen allesamt gegen die "Bullen" entschieden wurden.
Prognose:
Je länger die Saison andauert, desto unwahrscheinlicher wird ein erneuter Champions-League-Fixplatz für Österreich.
Während wir uns mit Schottland und der Schweiz, die beide in der Gruppenphase bisher exakt gleich viele (bzw. eher wenige) Punkte wie Österreich einfahren konnten, ein Schneckenrennen liefern, räumt Tschechien das Feld von hinten auf und ist mittlerweile der große Favorit auf Rang 10.
Grundsätzlich wäre ein Verpassen des Champions-League-Fixplatzes aber alles andere als ein Weltuntergang. Das liegt zum einen daran, dass der FC Salzburg nach einer Regeländerung ab 2024 aufgrund seines hohen Klub-Koeffizientens gute Chancen hätte, eine Wildcard für die "Königsklasse" zu bekommen, zum anderen, dass Rang 11 und 12 noch immer eine gute Ausgangslage versprechen (siehe unten).
Rang 13 bis 15 würde hingegen schon ordentliche Nachteile wie einen Fixplatz weniger sowie einen deutlich schwierigeren Weg für den Liga-Vierten in eine Gruppenphase mit sich bringen. Ab Rang 16 wird es ohne einzigem Gruppenphasen-Fixticket und insgesamt nur vier Europacup-Startplätzen besonders bitter.
Die Chancen, dass Österreich in dieser Saison noch aus den Top-12 fliegt, liegen laut einem mathematischen Modell von Opta bei rund 27 Prozent, die Chancen für ein Abschneiden außerhalb der Top-15 nur bei einem Promille.
Zu sicher darf man sich dennoch nicht fühlen. Es gilt weiterhin nur ein Motto: Punkten, punkten, punkten.
Das bringt Platz 11 (Saison 2025/26):
- Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)
- Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League
- Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Conference League)
- Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa League
- Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Conference League
Diese Inter-Stars warten auf Red Bull Salzburg
12. Schweiz (30,775)
Champions League:
BSC Young Boys in Gruppe G gegen Roter Stern Belgrad (SRB), Manchester City (ENG), RB Leipzig (GER)
Europa League:
Servette FC in Gruppe G gegen AS Roma (ITA), Slavia Prag (CZE), Sheriff Tiraspol (MDA)
Europa Conference League:
FC Lugano in Gruppe D gegen Besiktas Istanbul (TUR), FK Bodö/Glimt (NOR), Club Brügge (BEL)
ausgeschieden:
FC Basel, FC Luzern
Die Schweiz schleicht Österreich weiterhin mit einem Minimalrückstand von 0,225 hinterher, konnte bisher aber noch zu keinem Überholmanöver ansetzen.
Dies könnte sich bald ändern, denn alle drei eidgenössischen Vertreter haben zur Gruppenphasen-Halbzeit - durchaus überraschend - gute Chancen zu überwintern. Wirklich geglänzt wurde aber auch bei Österreichs westlichstem Nachbar in dieser Saison noch nicht.
Speziell der BSC Young Boys tut sich in der Champions League erwartungsgemäß schwer und kassierte fast schon planmäßige Heimniederlagen gegen RB Leipzig und Manchester City, erkämpfte sich aber ein Remis im Hexenkessel von Roter Stern Belgrad. Da diese Punkteteilung auch den einzigen Zähler des serbischen Meisters darstellt, deutet alles auf einen Showdown am fünften Spieltag um Rang drei und dem damit verbundenen Europa-League-Umstieg hin.
In einer ähnlichen Position wie die Berner befindet sich der Servette FC, allerdings in der Europa League. Der Gruppenphasen-Neuling war an den ersten beiden Spieltagen gegen Slavia Prag und die AS Roma chancenlos, sicherte sich aber auswärts ein Remis bei Sheriff Tiraspol und damit die große Chance, die Transnistrier mit einem Sieg im Rückspiel auf Rang vier zu verabschieden und damit wiederum mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ticket für den Umstieg in die Europa Conference League zu buchen.
Dort, nämlich in der ECL-Zwischenrunde, könnte auch der FC Lugano landen. Die Tessiner präsentieren sich in einer wahrlich nicht einfachen Europa-Conference-League-Gruppe bisher überraschend stark, remisierten gleich zum Auftakt beim FK Bodö/Glimt, drehten anschließend einen 0:2-Rückstand in Istanbul zum Sieg über Besiktas um und kassierten erst an Spieltag drei, gegen den Club Brügge, die erste Niederlage.
Prognose:
Das Duell Schweiz gegen Österreich geht so eng zu, dass sich keine Prognose stellen lässt.
Grundsätzlich muss man festhalten, dass die Chancen der Schweiz, die Saison vor Österreich zu beenden, in den letzten Wochen nicht unbedingt geschrumpft sind. Die Young Boys und Servette erfüllten ungefähr die Erwartungen, die bisher in sie gesteckt wurden, Lugano wuchs über diese sogar hinaus.
Wahrscheinlich wird in diesem Zweikampf am Ende jene Nation die Nase vorne haben, die mehr Mannschaften im europäischen Frühling unterbringt. Und diesbezüglich sieht es auf Seiten der Schweizer momentan um den Deut besser aus. Im Rennen um Rang zehn können aber auch den Eigenossen maximal Außenseiterchancen zugerechnet werden.
Womöglich wird diese Saison ohnehin die für längere Zeit letzte sein, in der die Schweizer ein Wörtchen um den Champions-League-Fixplatz mitreden dürfen. Ohne den FC Basel wäre es für die Schweiz unmöglich gewesen, jemals in solche Sphären des UEFA-Rankings vorzustoßen (und wird es in naher Zukunft wohl auch tatsächlich sein).
Und eben jener FC Basel befindet sich momentan in einer veritablen Krise, die sowohl den wirtschaftlichen, aber auch den sportlichen Bereich betrifft. Die "Bebbi" sind mittlerweile nämlich Letzter der zu dieser Saison auf zwölf Mannschaften aufgestockten Raiffeisen Super League. Einzig der Gewinn des Schweizer Cups erscheint momentan als halbwegs realistische Chance für den großen Schweizer Punktehamster, nächste Saison wieder europäisch mitmischen zu dürfen.
Das bringt Platz 12 (Saison 2025/26):
- Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)
- Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League
- Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa Conference League)
- Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa League
- Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League
Diese ÖFB-Legionäre spielen in der Champions League
13. Tschechien (28,300)
Europa League:
Sparta Prag in Gruppe C gegen Aris Limassol (CYP), Betis Sevilla (ESP) und Glasgow Rangers (SCO)
Slavia Prag in Gruppe G gegen Servette FC (SUI), Sheriff Tiraspol (MDA) und AS Rom (ITA)
Europa Conference League:
Viktoria Pilsen in Gruppe C gegen Dinamo Zagreb (CRO), FC Ballkani (ALB) und FC Astana (KAZ)
ausgeschieden:
Bohemians Prag 1905
Das "Dark Horse" dieser Saison!
Tschechien startete nur auf Rang 18 und mit über sechs Punkten Rückstand auf Österreich, damals auf Rang 10, in die Spielzeit 2023/24, ist laut Opta-Vorhersage aber momentan der Favorit darauf, den Champions-League-Fixplatz einzuhamstern.
Der Grundstein dafür wurde bereits im Qualifikationssommer gelegt, als sich neben Meister Sparta Prag, welcher als einziger der vier tschechischen Vertreter bereits eine Gruppenphase sicher hatte, auch Slavia Prag und Viktoria Pilsen ein Gruppenticket erspielten.
Viktoria Pilsen darf sich überhaupt hauptverantwortlich für Tschechiens momentanen Lauf fühlen, haben die "Viktoriani" doch bereits 2,875 Punkte und damit ähnlich viel wie Österreichs Vertreter im Gesamten zu Tschechiens Punktekonto hinzugefügt - und sie sind im Begriff, noch viele, viele weitere Zähler einzufahren.
Pilsen hat in der Qualifikation zur Europa Conference League einen der denkbar dankbarsten Weg über den FC Drita, Gzira United und Tobol Kostanay zugetragen bekommen und war bei der Auslosung zur Gruppenphase bei Gegnern wie dem FC Ballkani, dem FC Astana und einem kriselnden Dinamo Zagreb nicht weniger glücklich. Ein einziges Remis musste die Truppe vom 72-jährigen Trainerfuchs Miroslav Koubek bisher in dieser Europacup-Saison erst hinnehmen, die restlichen acht Spiele wurden allesamt gewonnen.
Auch die Europa-League-Gruppen der beiden Prager Vereine hätten unangenehmer ausfallen können. Slavia Prag steht nach Siegen über Servette FC und Sheriff Tiraspol sowie einer Pleite gegen die AS Roma momentan auf einem Aufstiegsrang, Sparta Prag teilt sich einen solchen mit den Glasgow Rangers, gegen die sie remisierten, nachdem zuvor gegen Aris Limassol gewonnen und bei Betis Sevilla verloren wurde.
Prognose:
Diese Tschechen werden aufgrund ihrer Gegner und ihres Viererdivisors nicht zu verteidigen sein und sowohl die Schweiz und Österreich, aber auch die Schotten überholen.
Speziell Viktoria Pilsen wird das Koeffizientenparadies namens Europa Conference League weiters eiskalt ausnutzen und mit etwas Glück bereits am kommenden Spieltag Gruppenrang eins fixieren, was weitere 0,5 Bonuspunkte bedeuten würde.
Dasselbe wäre auch Rang zwei in einer Europa-League-Gruppe, auf welchen sowohl Sparta als auch Slavia Prag momentan zusteuern, für Tschechien an Bonuspunkten wert.
Kurzum: Die 2,7 Punkte Vorsprung, die Österreich momentan noch auf die Tschechen aufweist, könnten bereits mit Ende des Herbstes dahin sein; das endgültige Überholmanöver könnte dann im Frühjahr, in welchem die Tschechen mit hoher Wahrscheinlichkeit in dreifacher Ausführung vertreten sein werden, folgen.
Es geht im Rest dieser Saison für Österreich ab nun auch darum, den Rückstand auf Tschechien in der vorläufigen Wertung 2024/25, in welcher die Tschechen mittlerweile auf Rang 10 zu finden sind, halbwegs einholbar zu halten. Momentan beträgt dieser nur 0,6 Punkte, doch so klein wird er nicht mehr lange bleiben...
Das bringt Platz 13 (Saison 2025/26):
- Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)
- Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League
- Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 3 der Europa League
- Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League
- Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League
Skandinavier mit theoretischen Chancen, Serbien im bodenlosen Sinkflug
Um die Länge dieses Artikels im überschaubaren Bereich zu halten, wird auf die Länder hinter Rang 13 nur überblicksmäßig eingegangen - speziell, weil alle momentan maximal theoretische Chancen haben, Österreich noch abzufangen.
Dänemark (14.) liegt zwar quasi gleichauf mit Tschechien und ist in der Theorie ähnlich gefährlich für Österreich, in der Praxis sieht das allerdings anders aus. Der FC Kopenhagen wird eine hammerharte Champions-League-Gruppe mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem letzten Gruppenrang beenden; der FC Nordsjaelland befindet sich in der Europa Conference League zwar klar auf Aufstiegskurs, wird die 2,8 Punkte an dänischem Rückstand auf Österreich aber nicht alleine schließen können.
Norwegens (15.) Klubs, der FK Bodö/Glimt und Molde FK, steuern beide zwar ebenfalls auf eine Teilnahme an der Zwischenrunde der Europa Conference League zu, die norwegische Lücke zu Österreich ist aber nochmal etwas größer und sollte, vorbehaltlich eines kleines Fußballwunders, in dieser Saison auch nicht mehr auf ein für Österreich allzu gefährliches Niveau zusammenschmelzen.
Horrend punktete Serben (16.) haben sich mittlerweile endgültig aus dem Rennen um den Champions-League-Fixplatz verabschiedet. Von 10,4 im Bestfall theoretisch möglichen Punkten fuhr Serbien in dieser Saison erst 0,6 aus eigener Kraft ein, was zusammen mit den 0,8 Bonuspunkten für Fixteilnehmer Roter Stern Belgrad in der Champions League einen bisherigen Saisonwert von mageren 1,4 Punkten ausmacht - nur 9 von 55 Nationen punkteten in dieser Saison bis zu diesem Zeitpunkt schwächer. Viele Punkte dürften auch nicht mehr dazukommen, die Serben werden ab sofort für lange Zeit keinen Konkurrenten Österreichs mehr darstellen.
Russland bekommt schon wieder Punkte geschenkt
Entgegen anderweitiger Annahme wird Russland, dessen Vereine in dieser Saison aufgrund des Angriffkriegs auf die Ukraine zum zweiten Mal in Folge allesamt vom Europacup ausgeschlossen wurden, erneut 4,333 Punkte automatisch auf sein Punktekonto draufgebucht bekommen. Dabei handelt es sich um den niedrigst eingefahrenen russischen Wert der vergangenen fünf Spielzeiten.
Der Hintergedanke der UEFA zu dieser Maßnahme ist jener, dass man Russland, vor etwas mehr als drei Jahren immerhin noch eine Top-7-Nation in der 5-Jahreswertung, den Weg zurück in den europäischen Top-Fußball nicht komplett verbauen will, sollten die russischen Kampfhandlungen eines Tages endlich enden.
Ein solches Geschenk darf aber auch als Schlag ins Gesicht von Nationen wie eben Österreich, die sich in dieser Saison äußerst schwer tun werden, sportlich über diese Marke von 4,333 Punkten zu kommen, gewertet werden...