news

5-Jahreswertung: UEFA-Reform Österreichs Vorteil?

LAOLA1 analysiert Österreichs Chancen auf einen CL-Fixplatz in 5-Jahreswertung:

5-Jahreswertung: UEFA-Reform Österreichs Vorteil? Foto: © GEPA

Alles neu im Europacup!

Durch die Einführung der Europa Conference League wurde von der UEFA frischer Wind in den internationalen Fußball gebracht, der auch die UEFA-5-Jahreswertung ordentlich durcheinanderwirbeln könnte.

In dieser startet Österreich wie bereits in der Vorsaison auf dem zehnten Rang, der gleichbedeutend mit einem Fixplatz in der Champions-League-Gruppenphase 2023/24 ist.

Da in der Champions League, Europa League sowie in der neu geschaffenen Europa Conference League sowohl Siege als auch Remis gleich viel wert sind und sich die drei Bewerbe aus Sicht der 5-Jahreswertungs nur durch Bonuspunkte unterscheiden werden, wird es ab der kommenden Saison für Ligen aus der zweiten Reihe deutlich einfacher, das UEFA-Ranking aufzubessern.

LAOLA1 erklärt, warum speziell Österreich vom dritten UEFA-Bewerb profitieren könnte und gibt einen Überblick über die Ausgangslage aller rot-weiß-roten Konkurrenten in der 5-Jahreswertung:

Rang 17/18 18/19 19/20 20/21 21/22 Punkte verbl. Teams
1 England 20,071 22,642 18,571 24,357 2,285 87,926 7/7
2 Spanien 19,714 19,571 18,928 19,500 2,857 80,570 7/7
3 Italien 17,333 12,642 14,928 16,285 2,285 63,473 7/7
4 Deutschland 9,857 15,214 18,714 15,214 2,285 61,284 7/7
5 Frankreich 11,500 10,583 11,666 7,916 1,333 42,998 6/6
6 Portugal 9,666 10,900 10,300 9,600 1,333 41,799 6/6
7 Niederlande 2,900 8,600 9,400 9,200 0,800 30,900 5/5
8 Russland 12,600 7,583 4,666 4,333 0,800 29,982 5/5
9 Schottland 4,000 6,750 9,750 8,500 0,000 29,000 5/5
10 ÖSTERREICH 9,750 6,200 5,800 6,700 0,000 28,450 5/5
11 Ukraine 8,000 5,600 7,200 6,800 0,800 28,400 5/5
12 Belgien 2,600 7,800 7,600 6,000 0,800 24,800 5/5
13 Serbien 6,375 6,000 6,000 5,500 0,000 23,875 4/4
14 Zypern 7,000 6,125 5,125 4,000 0,000 22,250 4/4
15 Schweiz 6,500 3,900 6,400 5,125 0,000 21,925 4/4
16 Kroatien 5,125 5,750 4,375 5,900 0,500 21.650 4/4
17 Türkei 6,800 5,500 5,000 3,100 0,800 21.200 5/5
18 Tschechische Republik 5,500 6,500 2,500 6,600 0,000 21.100 5/5
19 Griechenland 5,100 5,100 4,900 5,100 0,000 20.200 4/4
20 Norwegen 4,000 5,375 3,750 6,500 0,000 19,625 4/4

7. Niederlande (30.900)

Champions League

Gruppenphase: Ajax Amsterdam

Qualifikation (2. Runde, Ligaweg): PSV Eindhoven gegen Galatasaray Istanbul (TUR)

Europa League

Qualifikation (Playoff): AZ Alkmaar (=Fixplatz in der Europa Conference League)

Europa Conference League

Qualifikation (2. Runde, Ligaweg): Feyenoord Rotterdam gegen FC Drita (KVX)

Qualifikation (3. Runde, Ligaweg): Vitesse Arnheim gegen Dundalk (SCO) oder Levadia Tallinn (EST)

Die Niederlande werden nach dieser Saison für eine gewisse Zeit wohl nicht mehr als österreichischer Konkurrent geführt.

Den Holländern fällt nach dieser Spielzeit die Horror-Saison 2017/18 (nur 2,900 Punkte) aus der Wertung, in den letzten Jahren punkteten die Oranje-Klubs richtig dick. Ajax Amsterdam führte den holländischen Aufschwung an und sorgte dafür, dass die Eredivisie nach mehreren Jahren in der Mittelmäßigkeit ab der kommenden Saison wieder an den Top-6 anklopfen darf.

Wenig spricht aktuell dafür, dass der niederländische Lauf in dieser Saison ein Ende findet. Ajax, das in der Vorsaison erst im Viertelfinale der Europa League das internationale Geschäft verlassen musste, ist erneut extrem stark aufgestellt und startet fix in der Champions-League-Gruppenphase. Dort ist dem Rekordmeister erneut einiges zuzutrauen, wenngleich Ajax zuletzt zwei Mal in Folge nicht das Achtelfinale erreichte.

Als zweite Kraft dahinter greift erneut die PSV Eindhoven ins europäische Geschehen ein. Die Truppe rund um ÖFB-Legionär Philipp Mwene besitzt eine gute Mischung aus Talent und Erfahrung und geht als klarer Favorit ins Quali-Duell mit Galatasaray. Auch das erstmalige Erreichen der Champions League seit drei Jahren ist dem Team von Roger Schmidt zuzutrauen. Der Gegner in Runde drei würde Celtic Glasgow oder Midtjylland heißen, im finalen Playoff wäre man aber ungesetzt. Um überhaupt keine Gruppenphase zu erreichen, müsste die PSV drei Duelle in Folge verlieren.

Fix im Herbst europäisch vertreten ist indes AZ Alkmaar. Die "Kaaskoppen" befinden sich seit Jahren im Aufstieg und werden zum dritten Mal in Folge in einer Gruppenphase dabei sein. Ob es für AZ wie in den letzten beiden Jahren mit der Europa League klappt, entscheidet sich im Playoff. Dort wäre unter anderem der SK Rapid ein möglicher Gegner, sollten es die Hütteldorfer so weit schaffen. Bei einem Scheitern im EL-Playoff ist Alkmaar aber jedenfalls die Europa Conference League sicher.

Dorthin wollen auch Feyenoord Rotterdam und Vitesse Arnheim. Feyenoord steigt bereits in Runde zwei der ECL-Quali ein, bekommt es dort mit dem FC Drita aus dem Kosovo zu tun, würde anschließend auf den FC Luzern treffen und wäre bei einem möglichen Playoff gesetzt. Vitesse hat als Ungesetzter ein Traumlos gezogen. Das neue Team von Ex-WSG-Goalgetter Nikolai Baden Frederiksen trifft in Runde drei auf den Sieger der Partie Dundalk gegen Levadia Tallinn, wäre im anschließenden Playoff aber ungesetzt und damit ein möglicher Gegner des LASK, sollten beide Teams so weit kommen.

Prognose:

Die Niederlande werden in dieser Saison endgültig Österreich davonziehen.

Holland startet top aufgestellt in die neue Europacup-Saison, wird danach endgültig die schwache Saison 2017/18 los und geht heuer bereits mit 2,450 Punkten Vorsprung auf Österreich ins Rennen. Platz sieben, der immerhin eine Top-Setzung für den Meister der kommenden Saison bei der Champions-League-Auslosung 2023/24 sehr wahrscheinlich macht, ist für Österreich nur durch ein Wunder zu erreichen.

Das bringt Platz sieben (Saison 2023/24):

  • Champions-League-Fixplatz für Meister
  • Vizemeister in Quali-Runde 3 der Champions League (=Fixplatz in der Europa League)
  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa Conference League)
  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 3 der Europa Conference League
  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

8. Russland (29.982)

Champions League

Gruppenphase: Zenit St. Petersburg

Qualifikation (3. Runde, Ligaweg): Spartak Moskau (=Fixplatz in der Europa League)

Europa League

Gruppenphase: Lokomotiv Moskau

Europa Conference League

Qualifikation (2. Runde, Ligaweg): FK Sochi gegen Keshla FK (AZE)

Qualifikation (3. Runde, Ligaweg): Rubin Kazan gegen Suduva (LTU) oder Rakow Czestochowa (POL)

Konträr zu Hollands Aufstieg verlief Russlands Entwicklung in den letzten Jahren.

Russland trudelt mittlerweile seit mehreren Jahren durch die 5-Jahreswertung und konnte nur durch die vielen Fixplätze, die sie sich in den starken Zehnerjahren erspielten, noch halbwegs akzeptabel punkten. Mittlerweile sind diese Fixplätze allerdings auf drei geschrumpft und Russland droht nach dieser Spielzeit ein Super-GAU. Die letzte richtig gute Saison 2017/18 (12,600 Punkte) fällt den Russen heuer raus und es spricht aktuell wenig für eine Trendumkehr.

Liga-Krösus Zenit St. Petersburg besitzt erneut einen Fixplatz in der Champions League. Aus diesem konnte der Meister der Premier Liga aber bereits in den vergangenen beiden Jahren wenig Zählbares herausholen, nachdem Zenit zuletzt zwei Mal trotz Topf eins bei der Auslosung Gruppenletzter wurden. Es deutet wenig darauf hin, dass die St. Petersburger, die heuer nur in Topf drei zu finden sind, in dieser Saison besser abschneiden.

Sein europäisches Comeback nach zwei Jahren ohne Gruppenphase gibt in diesem Herbst Spartak Moskau. Der russische Rekordmeister steigt in Runde drei der Champions-League-Quali ein und hat damit zumindest die Europa League sicher. Dort startet auch Lokomotiv Moskau. Der letztjährige Gegner von Salzburg hat als Dritter der russischen Meisterschaft einen Fixplatz in dem auf 24 Mannschaften verkleinerten Bewerb.

Neu auf der europäischen Fußball-Landkarte ist indes der FK Sochi. Der Verein ging 2018 aus dem FK Dynamo Sankt Petersburg hervor, nachdem dieser ins 2,300 Kilometer entfernte Sochi verfrachtet wurde, um das für Olympia 2014 erbaute, 48.000 Zuseher fassende Fischt Stadion nicht leer stehen zu lassen. 2019 stieg der FK Sochi in die Premier Liga auf, kaufte um 13 Millionen Euro beim einstigen Stadtrivalen Zenit St. Petersburg ein und erreichte in der Vorsaison erstmals den Europacup. Dort trifft der Klub von Ex-Rapidler Mateo Barac in Runde zwei der Europa-Conference-League-Quali auf den Keshla FK aus Aserbaidschan und bekäme es danach mit dem Sieger der Begegnung Partizan Belgrad gegen Dunajska Streda zu tun.

Nach mehreren Krisen-Jahren ist auch Rubin Kasan wieder zurück auf dem europäischen Parkett. Die Tataren nahmen letztmals in der Saison 2015/16, als sie etwas glücklich Sturm Graz in der Europa-League-Quali eliminierten, am Europacup teil und treffen in Runde drei der ECL-Qualifikation auf den Sieger des Duells Suduva gegen Rakow Czestochowa. Im anschließenden Playoff wären sowohl Rubin als auch Sochi ungesetzt.

Den Russen gehen in der kommenden Europacup-Saison mit ZSKA Moskau und Dynamo Moskau gleich zwei Moskowiter Top-Klubs ab, wobei vor allem das Fehlen von ZSKA schmerzt. Der letztjährige Gegner des WAC wäre sowohl in der Europa League als auch in der Europa Conference League topgesetzt gewesen.

Prognose:

Die Russen sind heuer zu packen!

Zwar ist der russische Vorsprung mit etwas über eineinhalb Zählern weiterhin recht groß, doch die russischen Vertreter enttäuschten in den letzten Jahren dermaßen im Europacup, dass eine plötzliche Auferstehung einer kleinen Sensation gleichkäme.

Aus österreichischer Sicht sollte man auf viele direkte Duell mit russischen Klubs hoffen, um den Rückstand auf eigene Faust wettzumachen. Die rot-weiß-rote Europacup-Bilanz gegen Russland aus den letzten zwölf Spielen sieht nämlich so aus: 5 Siege - 5 Remis - 2 Niederlagen.

Das bringt Platz acht (Saison 2023/24):

  • Champions-League-Fixplatz für Meister
  • Vizemeister in Quali-Runde 3 der Champions League (=Fixplatz in der Europa League)
  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa Conference League)
  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 3 der Europa Conference League
  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

9. Schottland (29.000)

Champions League

Qualifikation (3. Runde, Meisterweg): Glasgow Rangers gegen Malmö FF (SWE) oder HJK Helsinki (FIN) (=Fixplatz in der Europa Conference League)

Qualifikation (2. Runde, Ligaweg): Celtic Glasgow gegen Midtjylland (DEN)

Europa League

Qualifikation (3. Runde, Hauptweg): St. Johnstone gegen PSV Eindhoven (NED) oder Galatasaray Istanbul (TUR)

Europa Conference League

Qualifikation (2. Runde, Ligaweg): Hibernian FC gegen FC Santa Coloma (AND)

Qualifikation (2. Runde, Ligaweg): Aberdeen FC gegen BK Häcken (SWE)

Die irrwitzige Aufholjagd der Schotten hat zum Start in diese Saison ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.

Schottland, das in der Endabrechnung der 5-Jahreswertung 2017/18 nur Rang 26 (!) belegte, ist mittlerweile auf Rang neun und damit endgültig vor Österreich angelangt. Celtic Glasgow und seit dem Wiederaufstieg auch die Glasgow Rangers nutzten den Vierer-Divisor in den letzten vier Jahren ideal aus und legten eine Kracher-Saison nach der nächsten hin. Nun muss Schottland aber erstmals wieder mit fünf Mannschaften antreten und es darf bezweifelt werden, ob das hohe Niveau gehalten werden kann.

Allen voran die Glasgow Rangers müssen in dieser Saison beweisen, dass sie auch am ganz großen Fußballparkett mithalten können. Das Team von Steven Gerrard feierte zuletzt den ersten schottischen Meistertitel seit zehn Jahren und hat nun die Chance auf die erste Champions-League-Teilnahme seit 2010. Dazu müssen die Rangers zunächst den Sieger des Duells Malmö gegen Helsinki überwinden. Im anschließenden Playoff wären sie ungesetzt und damit ein möglicher Gegner des FC Salzburg.

Auch Celtic Glasgow hat theoretische Chancen auf die "Königsklasse", müsste dafür aber drei Runden im schwierigen Liga-Weg der Quali überstehen. Celtic hat eine schwache Saison hinter sich, musste dem Erzrivalen klar den Vortritt um die Meisterschaft überlassen und will mit dem neuen Coach Ange Postecoglou sowie millionenschweren Neuzugängen neu angreifen. In der CL-Quali bekommen es die "Bhoys" zunächst mit dem FC Midtjylland und bei einem Aufstieg mit PSV Eindhoven oder Galatasaray zu tun. Bei einem Aus in Runde zwei würde es für Celtic in der Europa-League-Quali in Runde drei des Hauptwegs gegen den FK Jablonec weitergehen. Ist auch diese Hürde zu groß, hat Celtic noch eine letzte Chance auf eine Gruppenphase im Playoff der Europa-Conference-League-Quali, dort wären die Glasgower gesetzt.

In der dritten Runde des EL-Hauptwegs, die in Wirklichkeit die erste von nur zwei Runden der stark verkürzten EL-Quali ist, steigt auch St. Johnstone ein. Der kleine Klub aus Perth gewann in der Vorsaison sensationell beide schottischen Pokal-Bewerbe und sicherte sich so die Chance auf die Europa League. Dass St. Johnstone allerdings tatsächlich eine Gruppenphase erreicht, ist eher unwahrscheinlich. Zunächst trifft der Liga-Fünfte der abgelaufenen Meisterschaft auf den Verlierer der Partie PSV Eindhoven gegen Galatasaray. Bei einem Scheitern würde es im Playoff der ECL-Quali weitergehen, wo St. Johnstone ungesetzt und gegen alle Gegner krasser Außenseiter wäre.

Komplettiert wird das schottische Quintett von Hibernian und Aberdeen FC, die beide in Runde zwei der ECL-Quali einsteigen. Hibernian hat das Freilos Santa Coloma aus Andorra gezogen und würde es bei einem Aufstieg mit Gżira United oder Rijeka zu tun bekommen. Aberdeen muss zunächt gegen BK Häcken aus Schweden ran und würde anschließend mit der Wiener Austria Bekanntschaft machen, sollten die Veilchen Breidablik überwinden. Sowohl Hibernian als auch Aberdeen wären im Playoff ungesetzt.

Prognose:

Schottland wird diese Saison nicht vor Österreich beenden.

Die Schotten sind abseits der beiden Großklubs äußerst bescheiden aufgestellt. Es wäre keine große Überraschung, sollte niemand aus dem Trio Aberdeen, Hibernian und St. Johnstone eine Gruppenphase erreichen.

Celtic und die Rangers müssen in dieser Saison nicht nur erstmals den Fünfer-Divisor schultern, sondern fallen auch um zahlreiche Quali-Spiele um, in denen in den letzten Jahren speziell in der Europa-League-Qualifikation viele "einfache" Punkte gesammelt werden konnten. 14,375 - also beinahe die Hälfte - der 29 schottischen Punkte in der aktuellen 5-Jahreswertung wurden in einer Qualifikationsphase erzielt. Zum Vergleich: Bei Österreich sind es nur 7,9 von 28,450 Punkten.

Das bringt Platz neun (Saison 2023/24):

  • Champions-League-Fixplatz für Meister
  • Vizemeister in Quali-Runde 3 der Champions League (=Fixplatz in der Europa League)
  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa Conference League)
  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 3 der Europa Conference League
  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

10. Österreich (28.450)

Champions League

Qualifikation (Playoff, Meisterweg): FC Salzburg (=Fixplatz in der Europa League)

Qualifikation (2. Runde, Ligaweg): SK Rapid gegen Sparta Prag (CZE)

Europa League

Qualifikation (Playoff): SK Sturm Graz (=Fixplatz in der Europa Conference League)

Europa Conference League

Qualifikation (2. Runde, Ligaweg): Austria Wien gegen Breidablik (ISL)

Qualifikation (3. Runde, Ligaweg): LASK gegen FK Panevezys (LTU) oder FK Vojvodina Novi Sad (SRB)

Für Österreich könnte die UEFA-Reform genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen sein.

Nach dieser Saison fällt uns mit der Saison 2017/18 (9,750 Punkte) nämlich die beste Punkteausbeute aller Zeiten raus. Da es durch die zahlreichen Bonuspunkte in der Europa League und der sportlich äußerst machbaren Europa Conference League für Nationen aus der zweiten Reihe wie Österreich am Papier künftig deutlich einfacher ist, viele Punkte zu sammeln, könnte der Wegfall der Saison 2017/18 nicht so schwer wiegen, wie ursprünglich angenommen.

Zunächst gilt es aber, so viele Mannschaften in Gruppenphasen unterzubringen wie möglich. Zumindest fix in der Europa League steht bereits der FC Salzburg. Die "Bullen" haben nach zwei Jahren in der Champions League aber größere Ambitionen und wollen erneut in die "Königsklasse" einziehen. Dieses Unterfangen wird trotz des gebrochenen Quali-Fluchs und Setzung im Playoff aber kein einfaches. Sollte es für Salzburg "nur" für die Europa League reichen, wäre dies allerdings alles andere als ein Weltuntergang. Dort wären die Mozartstädter nämlich topgesetzt und für viele Punkte gut. In den beiden Champions-League-Jahren trug Salzburg nämlich deutlich weniger Punkte für die 5-Jahreswertung bei als zuvor in der Europa League.

Der SK Rapid muss um eine Gruppenphase indes hart kämpfen. Die erste Chance, eine solche zu fixieren, haben die Hütteldorfer bereits am Dienstag gegen Sparta Prag (20:30 Uhr im LIVE-Ticker). Gewinnt Rapid das Duell der zweiten Runde der CL-Quali mit dem tschechischen Vize, würde es in Runde drei gegen den AS Monaco weitergehen und die Europa-League-Gruppenphase wäre fixiert. Bei einem Aus gegen Sparta stünde ein Wiedersehen mit Anorthosis Famagusta in Runde drei der Europa-League-Quali am grün-weißen Programm. Kommt Rapid auch über die Zyprioten nicht drüber, würde die letzte Chance Europa-Conference-League-Playoff heißen, in dem die Hütteldorfer nach aktuellem Stand aber ungesetzt wären.

Etwas mehr Planungssicherheit hat der SK Sturm. Die Grazer stehen als Dritter der Vorsaison fix im Europa-League-Playoff, was gleichbedeutend mit der Gruppenphase der Europa Conference League ist. Im Playoff ist Sturm dank einer neuen, etwas verwirrenden Prioritätenliste der UEFA sogar gesetzt und wird damit einigen Kalibern aus dem Weg gehen. Den "Blackies" ist trotz der Unleistungen der letzten Jahre heuer viel im Europacup zuzutrauen. Vor allem in der Europa Conference League ist für das junge, hungrige Team von Christian Ilzer einiges möglich.

Unbedingt auch die Europa Conference League erreichen sollte der LASK. Die Linzer waren in den letzten beiden Jahren die fleißigsten rot-weiß-roten Punktehamster, ließen eine magische Europacup-Nacht der anderen folgen und wären trotz eines schwachen Frühjahrs auch heuer wieder zu Großem imstande. Dazu müssen die Athletiker aber zwei Runden in der ECL-Quali überstehen. Der erste Gegner heißt FK Panevezys oder FK Vojvodina Novi Sad und muss schlichtweg überwunden werden. Zudem wäre der LASK auch im Playoff gesetzt und hat damit gute Chancen auf einen machbaren Gegner. In der Auslosung zur ECL-Gruppenphase wären die Linzer wahrscheinlich sogar in Topf eins und würden wohl wieder viele Punkte sammeln.

Die Wiener Austria müsste für eine Gruppenphase über sich hinauswachsen, das Erreichen des Playoffs ist für die Veilchen allemal drinnen. Sowohl gegen Breidablik als auch gegen BK Häcken bzw. Aberdeen würden die Favoritner als Favorit ins Spiel gehen. Im anschließenden Playoff wäre die Austria aber ungesetzt und könnte so einige richtige Hammerlose erwischen. Zuletzt zeigte der Formpfeil bei den schwer gebeutelten Veilchen allerdings wieder nach oben, eine Gruppenphase würde sowohl der violetten Moral als auch dem Geldbeutel enorm guttun.

Prognose:

Österreichs Performance 2021/22 wird vor allem von den nächsten Wochen des SK Rapid und des LASK abhängen.

Sollten sowohl die Hütteldorfer als auch die Linzer erneut eine Gruppenphase erreichen, könnte die heurige Spielzeit eine Rekord-Saison im UEFA-Ranking werden. Findet der LASK zurück in die Spur, ist in der Europa Conference League nämlich vieles möglich. Auch der SK Rapid punktete stets stark, wenn er es in eine Gruppenphase schaffte. Speziell in der Europa Conference League wären die Hütteldorfer gut aufgehoben.

Bei der extrem jungen, aber enorm talentierten Salzburger Mannschaft gibt es momentan noch einige Fragezeichen. Etwa, wie weit die Mannschaft beim CL-Playoff Ende August sein wird. Ein Einzug in die "Königsklasse" wäre nämlich vier Bonuspunkte (0,8 Punkte in der Wertung) wert. Grundsätzlich sind von den "Bullen" aber auch heuer wieder viele Zähler zu erwarten - egal in welchem Bewerb.

Auch dem SK Sturm sollte einiges zuzutrauen sein. Ähnlich wie beim SK Rapid sollte man sich aus 5-Jahreswertungs-Sicht eine Europa-Conference-League-Teilnahme der Grazer wünschen. Dort sind die Gegner deutlich machbarer als in der Europa League und die Punkte würden etwas einfacher von der Hand gehen.

Alles, was die Austria zur 5-Jahreswertung beiträgt, ist als Bonus zu werten. Die Veilchen sind momentan zu angeschlagen, um sich Europacup-Leistungen wie früher zu erwarten.

Für Österreich geht es in dieser Saison vor allem darum, sich nicht aus den Top-11 verdrängen zu lassen, die immerhin einen Champions-League-Fixplatz für den Meister so gut wie sicher machen. Belgien als Zwölfter weist momentan 3,65 Punkte Rückstand auf.

Das bringt Platz zehn (Saison 2023/24):

  • Champions-League-Fixplatz für Meister
  • Vizemeister in Quali-Runde 3 der Champions League (=Fixplatz in der Europa League), wenn Europa-League-Sieger sich über Liga für Champions League qualifiziert, ansonsten Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League
  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa Conference League)
  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 3 der Europa Conference League
  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

11. Ukraine (28.400)

Champions League

Gruppenphase: Dynamo Kiew

Qualifikation (3. Runde, Ligaweg): Shakhtar Donetsk gegen KRC Genk (BEL) (=Fixplatz in der Europa League)

Europa League

Qualifikation (Playoff): Zorya Luhansk (=Fixplatz in der Europa Conference League)

Europa Conference League

Qualifikation (2. Runde, Ligaweg): Vorskla Poltava gegen KuPS Kuopio (FIN)

Qualifikation (3. Runde, Ligaweg): Kolos Kovalivka gegen FCSB (ROU) oder Shakter Karagandy (KAZ)

Im Gegensatz zur Türkei konnte die Ukraine ihren Absturz abremsen und hängt Österreich weiterhin lästig im Nacken.

Einmal mehr sind es Dynamo Kiew und Shakhtar Donetsk, die dafür sorgen müssen, dass die Ukraine wieder in den Top-11 bleibt, nachdem dies 2020/21 erstmals seit 13 Jahren nicht gelang. In der Vorsaison kam es in der Ukraine zur Machtablöse: Dynamo Kiew feierte den ersten Meistertitel seit fünf Jahren und kommt nun in den Genuss eines Champions-League-Fixplatzes.

Um diesen fällt diesmal Shakhtar Donetsk um. Der enthronte Serien-Champion nahm zuletzt vier Mal in Folge an der "Königsklasse" teil, muss diesmal aber durch den schwierigen Ligaweg der Quali. In der dritten Runde bekam Shakhtar den KRC Genk zugelost. In einem möglichen Playoff wären die Donetsker, die in diesem Sommer nach zwei eher ruhigen Jahren am Transfermarkt bereits um 40 Millionen Euro einkauften, gesetzt. Zumindest die Europa-League-Gruppenphase ist Shakhtar bereits sicher.

Als dritte Kraft in der Ukraine kristallisiert sich momentan Zorya Luhansk heraus. Die Ostukrainer beendeten die Saison auf Rang drei und nehmen deshalb zum vierten Mal in den letzten sechs Jahren an einer Gruppenphase teil - nur an welcher, bleibt noch offen. Zorya steigt so wie der SK Sturm mit Priorität 1 im Europa-League-Playoff ein und hat bereits die Teilnahme an der Europa Conference League sicher.

Abschließend schickt die Ukraine Vorskla Poltava und Kolos Kovalivka ins internationale Rennen. Vorskla bekommt es in Runde zwei der Europa-Conference-League-Quali mit KuPS Kuopio zu tun und müsste anschließend gegen den Sieger des Duells FC Astana und Aris Thessaloniki ran. Bei Kolos geht die Europacup-Reise erst in Runde drei der ECL-Quali mit dem Spiel gegen FCSB oder Shakter Karagandy los. Ukrainische Vertreter abseits von Shakhtar und Dynamo schafften es in den letzten Jahren allerdings nie über die Quali in eine Gruppenphase, auch von Vorskla oder Kolos muss man keine Überraschungen befürchten.

Prognose:

Die Ukraine wird die nächste solide Saison hinlegen und Österreich schwer in Bedrängnis bringen.

Dynamo Kiew und Shakhtar sind im internationalen Geschäft mittlerweile Institutionen, punkten jedes Jahr brav und werden auch heuer nicht auslassen. Ob Österreich dennoch vor der Ukraine bleiben kann, wird vor allem von der rot-weiß-roten Performance abhängen. Von der Ukraine ist auch heuer keine Wahnsinns-Saison zu erwarten. Allerdings gilt auch ein völliger Bauchfleck als unrealistisch, zu solide sind Dynamo und Shakhtar in den letzten Jahren unterwegs gewesen.

Das bringt Platz elf (Saison 2023/24):

  • Champions-League-Fixplatz für Meister, wenn Champions-League-Sieger sich über Liga für Champions League qualifiziert, ansonsten Meister im Playoff der Champions League
  • Vizemeister in Quali-Runde 3 der Champions League (=Fixplatz in der Europa League), wenn Europa-League-Sieger sich über Liga für Champions League qualifiziert, ansonsten Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League
  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa Conference League)
  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 3 der Europa Conference League
  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

12. Belgien (24.800)

Champions League

Gruppenphase: Club Brügge

Qualifikation (3. Runde, Ligaweg): KRC Genk gegen Shakhtar Donetsk (UKR) (=Fixplatz in der Europa League)

Europa League

Qualifikation (Playoff): Royal Antwerpen (=Fixplatz in der Europa Conference League)

Europa Conference League

Qualifikation (2. Runde, Ligaweg): KAA Gent gegen Valeranga Fotball (NOR)

Qualifikation (3. Runde, Ligaweg): RSC Anderlecht gegen Universitatea Craiova (ROU) oder KF Laci (ALB) 

Eigentlich sollte der belgische Rückstand zu groß sein, um Österreich in dieser Saison gefährlich zu werden.

Allerdings lässt sich noch nicht genau abschätzen, wie viele Zähler für Nationen wie Belgien durch den neuen Punkteschlüssel tatsächlich möglich sind, um sich zurückzulehnen. Speziell, da Belgien mit einer starken Vertretung in die neue Saison geht. Angeführt werden die Westeuropäer vom Club Brügge. Der belgische Meister ist im kommenden Herbst zum vierten Mal in Folge in der Champions-League-Gruppenphase vertreten und wird auch heuer alles andere als Kanonenfutter sein.

Dahinter greift der KRC Genk nach einem Jahr Europacup-Absenz nach der Champions-League-Teilnahme. Die Flamen müssen dafür aber durch den Ligaweg der Quali, wobei bereits die erste Hürde mit Shakhtar Donetsk zu hoch werden könnte. Kommt der KRC über Shakhtar drüber, erbt er allerdings die Setzung der Ukrainer im Playoff. Die Europa League ist Genk bereits sicher.

Dorthin will auch wieder Royal Antwerpen. "The Great Old" hat in den letzten Jahren eine beachtliche Entwicklung genommen, sich zurück an die belgische Spitze gekämpft und in der Europa League 2020/21 unter anderem den LASK auf dem Weg ins Sechzehntelfinale hinter sich gelassen. Für eine erneute EL-Teilnahme muss Antwerpen nur das Playoff überstehen, wobei die Flamen ebenfalls Priorität 1 besitzen. Auch Antwerpen ist zumindest eine Teilnahme an der Europa Conference League sicher.

Nicht fehlen im belgischen Ensemble darf die KAA Gent. Die "Buffalos" steigen in Runde zwei der ECL-Quali ein, gelten dort gegen Valeranga aus Norwegen als klarer Favorit und würden in der dritten Runde auf den FK RFS oder Puskas Akademia treffen. Im Playoff wäre Gent, das vergangene Saison eine Nullrunde in der Europa-League-Gruppenphase hinlegte, gesetzt.

Und auch der RSC Anderlecht meldet sich nach zwei Jahren Pause wieder im Europacup zurück. Die "Paars-wit", die den belgischen Fußball im letzten Jahrzehnt so dominierten, haben unter Vincent Kompany zurück zu alter Stärke gefunden und planen den Angriff auf die Europa Conference League. In der ECL-Quali bekommt es Anderlecht in Runde drei mit Universitatea Craiova oder KF Laci zu tun. Auch dem RSC wäre im Playoff eine Setzung sicher.

Prognose:

Österreichs Top-11-Platzierung ist nicht so sehr abgesichert, wie es auf den ersten Blick wirkt. Belgien wird ein gewichtiges Wörtchen um den CL-Fixplatz mitreden.

Allen fünf belgischen Vertretern ist nämlich zuzutrauen, eine Gruppenphase zu erreichen und dort auch viele Punkte zu sammeln. Drei haben bereits ein Fixticket, Gent und Anderlecht könnten noch folgen. Da können 3,65 Punkte schnell mal dahinschmelzen.

Ähnlich wie Holland verliert Belgien nach dieser Spielzeit zudem die Horror-Saison 2017/18 (nur 2,600 Punkte), die nun vier Jahre mitgeschleppt wurde. Deshalb wird es in den nächsten Jahren ganz schwer für Österreich, mit Belgien mitzuhalten. In der vorläufigen Wertung 2022/23 liegt Belgien als Neunter bereits 3,5 Punkte vor dem elftplatzierten Österreich. Diese Lücke heuer zu schließen, könnte ein schwieriges Unterfangen werden.

Das bringt Platz zwölf (Saison 2023/24):

  • Meister im Playoff der Champions-League-Qualifikation (=Fixplatz in der Europa League)
  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League
  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa Conference League)
  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 3 der Europa Conference League
  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

Serbien, Schweiz und Co.

Alle Nationen, die nach Belgien kommen, können Österreich aus einem realistischen Blickwinkel in dieser Saison nicht mehr gefährlich werden. Das heißt aber nicht, dass dies in einem Jahr oder sogar wenigen Monaten nicht anders aussieht. Durch den neuen Punkteschlüssel wird es eine große Volatilität in der 5-Jahreswertung geben, die Österreich in die Karten spielen kann - aber nicht muss.

Grundsätzlich gibt es keine bessere Saison als diese, um eine hohe Punkteausbeute zu verlieren, wie es aus österreichischer Sicht mit der Saison 2017/18 passiert. Da aber auch die Konkurrenz-Nationen von den vielen Punkten, die es in der Europa League und Europa Conference League neu zu verdienen gibt, profitieren werden, könnte sich das Mittelfeld der 5-Jahreswertung insgesamt enger zusammenschieben und Österreich schneller aus den Top-15 fallen, als es uns lieb ist.

Was Österreich bei einem Verpassen der Top-15 blühen würde, gibt es in der Access List der UEFA nochmal nachzulesen>>>

Schlussendlich bleiben noch Serbien (23,875 Punkte), Zypern (22,250), Schweiz (21,925), Kroatien (21,650), Türkei (21,200), Tschechien (21,100) und Griechenland (20,200) als die Nationen zu nennen, auf die man aus österreichischer Sicht ein Auge haben sollte. Einzig Serbien wäre von diesen Genannten mit einem Rückstand von 4,575 Punkten in dieser Saison in der Lage, Österreich halbwegs ernsthaft zu gefährden. Die Serben gehen nur mit einem Viererdivisor in den Europacup, haben als 19. der Saison 2019/20 aber kein einziges Team fix in einer Gruppenphase.

Das sagt Donnarumma nach dem Wechsel zu PSG:


Kommentare