Der Frust ist groß im Lager des FC Barcelona nach der deftigen 0:4-Klatsche bei Paris Saint Germain.
Gleiches gilt für die Kritik, die nach dem Spiel besonders von spanischen Medien laut wurde. "Es war eine katastrophale Nacht. PSG war besser. Mit und ohne dem Ball. Das Resultat spiegelt genau das wider was passiert ist", sagt Coach Luis Enrique, der die Niederlage auf seine Kappe nahm.
Die Kritik brachte ihn dennoch in Rage. "Sieht so aus, als würdest du dir die Matches nicht sehr genau ansehen. Wir wechselten von einem 4-3-3 zu einem 4-2-3-1, damit Messi mehr Freiheiten bekommt", warf er einem Repoter von TV3 vor.
"Größtes Debakel im 21. Jahrhundert"
"Wir hätten Handstände machen können und die Vorwürfe wären die gleichen gewesen, aber das macht mir nichts", so der 46-Jährige, der die "Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt"-Mentalität der Reporter anprangert: "Ich bitte euch, den gleichen Ton anzuschlagen, wenn wir gewinnen."
Die spanische Presse lässt es sich aber nicht nehmen, die Vorstellung von Barca als Anlass zu nehmen, die gesamte Mannschaft zu hinterfragen. Die Zeitung "Sport" titelt mit dem Satz "Das ist nicht Barca", schreibt von einem "schiffbrüchigen Team ohne Manager" und wirft dem Coach vor "Feinde zu erfinden, die gar nicht existieren."
Weniger überraschend die Worte der Pro-Real-Madrid eingestellten "Marca", welche das 0:4 als Barcelonas "größtes Debakel im 21. Jahrhundert" bezeichnet.
Enrique vor dem Aus?
Auf Enrique scheinen schwere Zeiten zuzukommen. In der Liga liegen die Katalanen einen Punkt hinter Real, das noch dazu zwei Spiele weniger ausgetragen hat. Dass ein möglicher Gewinn der Copa del Rey dem 46-Jährigen am Ende den Job retten wird, darf stark bezweifelt werden.
"Wir werden versuchen, im Camp Nou zurück zu kommen. Mit dem was hier passiert ist, geben wir den Fans nicht die besten Gründe, um uns zu vertrauen", weiß Mittelfeldspieler Sergio Busquets.
Barcelona wäre das erste Team in der Geschichte des Bewerbs, dass in einem Rückspiel einen Vier-Tore-Rückstand aufholt. Busquets: "Es ist verdammt schwer. Aber wir werden es versuchen."