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Bayern nach Zitterpartie: "Wird wieder bessere Spiele geben"

Im Champions-League-Playoff retteten sich die Münchner in letzter Sekunde vor der Verlängerung. Für Celtic blieb nur der Stolz, Bayern voll gefordert zu haben.

Bayern nach Zitterpartie: Foto: © GEPA

Bayern München zittert sich ins Achtelfinale der Champions League, im Playoff-Rückspiel gegen Celtic Glasgow bewahrte ein Tor in der 94. Minute die Münchner vor einer Verlängerung. (>>> zum Spielbericht)

Nach dem Rückstand durch Kühn in der 63. Minute warfen die Bayern in der Schlussphase alles nach vorne, was mit der letzten Aktion des Spiels belohnt wurde. Torhüter Manuel Neuer war die Erleichterung im "Sky"-Interview danach anzusehen.

"Am Ende ist es entscheidend weiterzukommen, das haben wir geschafft. Natürlich war es mit ein bisschen Zittern, das wissen wir. Der Glanz war heute vielleicht nicht möglich, weil es nicht unser bester Tag war. Am Ende zählt das, was dabei herumgekommen ist."

Mentalität und Charakter

Der 38-Jährige sprach auch die vergangene Woche mit dem Bundesliga-Spiel gegen Leverkusen (0:0, >>>Spielbericht) und nun der Champions League-Partie an. "Was wir uns vor diesen sechs Tagen vorgenommen haben, ist eingetroffen. Wir wollten den Abstand zu Leverkusen zumindest beibehalten, das haben wir geschafft. Wir sind jetzt in den Playoffs weitergekommen."

Die letzten beiden Spiele seien nicht das Bayern München, das man diese Saison auch schon gezeigt habe, aber am Ende hätte man viel Mentalität und Charakter gezeigt. "Wir sind wieder aufgestanden und haben den Ausgleich geschafft. Es wird auch wieder bessere Spiele geben in naher Zukunft", war Neuer überzeugt.

Das Spiel hatte viele Chancen auf beiden Seiten zu bieten, bei einer besseren Chancenauswertung hätte am Ende auch ein 3:3 stehen können. Der deutsche Torhüter sah allerdings Bayern stärker: "Wir waren schon die bessere Mannschaft, ich glaube nicht, dass Celtic es sich verdient hätte, hier zu gewinnen."

"Nutzen das knallhart aus"

Einen Wunschgegner für das Achtelfinale, es wartet entweder Atletico Madrid oder Bayer Leverkusen, hatte Neuer nicht: "Wir wünschen uns immer ein Weiterkommen. Ich liebe die Champions League und ich liebe alle Gegner."

Für Josip Stanisic, der mit einem Fehlpass das Gegentor einleitete, spielte die fehlende Effizienz eine Rolle bei der Frage, warum es nicht leichter von der Hand ging: "Wenn du in der Champions League den Sack nicht zumachst, kann die andere Mannschaft immer schnuppern und machst du einen kleinen Fehler, dann nutzen die das natürlich knallhart aus. Es fehlt uns vielleicht ein wenig der Punch im letzten Drittel. Wir kommen gut in die Situationen rein, aber wenn es Richtung Tor geht, sind wir vielleicht ein bisschen zu verspielt oder nicht aggressiv genug."

Der Verteidiger sah aber auch Positives: "Natürlich ist das nicht, was wir uns vorstellen, aber wir müssen trotzdem das Positive sehen. Es gab auch Spiele, wo wir nicht gut gespielt und dann aufgegeben haben, und heute wollten wir das einfach nicht akzeptieren, wir haben bis zum Ende weitergemacht und wurden dann auch belohnt. Das Fußballerische kriegen wir hin, wichtig ist, dass wir auch bis zum Schluss fighten, das kann uns in vielen Spielen die Überhand bringen."

Celtic kann München "erhobenen Hauptes verlassen"

Bei Celtic dagegen war die Enttäuschung nach dem Spiel naturgemäß groß. Nicolas Kühn: "Ich bin stolz auf das ganze Team, wir haben es sehr gut gemacht in beiden Spielen. Das Gegentor ist natürlich bitter. Ich glaube, wenn wir es in die Verlängerung geschafft hätten, wäre es noch okay, aber so ist es einfach nur bitter."

Dennoch könne man erhobenen Hauptes München verlassen, es sei immer noch Bayern München. "Wir haben es gut gemacht, hatten sie am Rande der Niederlage und - wir machen weiter." Das Tor sei für ihn persönlich ein schöner Moment, "das nehme ich gerne mit".

Starker Schmeichel beklagt fehlendes Glück

Einer, der mit starken Paraden - etwa allein gegen Leon Goretzka - dafür verantwortlich war, dass Celtic überhaupt so lange an der Sensation schnupperte, war Keeper Kaspar Schmeichel, für ihn war das Aus ebenfalls eine große Enttäuschung.

"Wir haben ein großartiges Spiel gespielt, und am Ende, als wir ein bisschen Glück gebraucht hätten, haben wir es nicht gehabt. Aber wenn wir in ein paar Tagen zurückschauen und das Spiel analysieren, werden wir sehen, dass wir bei einem der besten Teams der Welt waren und mit dem Unentschieden enttäuscht sind, das sagt viel aus. Ich bin sehr stolz auf alle, das war eine gute Lektion für uns, und ich hoffe, wir lernen daraus", so der Däne.

Auf seine Paraden angesprochen, blieb Schmeichel bescheiden: "Das ist mein Job. Ich liebe es, diese Spiele zu spielen. Die Traurigkeit ist da, weil wir ausgeschieden sind und keine weiteren Gelegenheiten wie diese haben werden."

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