Für den FC Bayern München steht am Dienstag in der Fußball-Champions-League viel auf dem Spiel.
Die Elf des scheidenden Trainers Thomas Tuchel muss im Achtelfinal-Rückspiel in München ein 0:1 gegen Lazio Rom (21.00 Uhr/live auf Sky und im Ticker >>>) aufholen. Ein Ausscheiden würde die nächste Eskalationsstufe im sportlichen Fall des deutschen Rekordmeisters zünden, eine Saison ohne Titel würde immer mehr zur Gewissheit. Es könnte dann auch Tuchels letztes Spiel sein.
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Das Gerede um eine erste titellose Saison für die erfolgsverwöhnten Bayern seit zwölf Jahren schob der Coach am Montag beiseite. "Ständig über Titel zu sprechen bringt dir keine Titel", so Tuchel.
"Hürde ist sehr hoch"
Dass der Druck vor der Lazio-Partie groß sei, gab der 50-Jährige aber unumwunden zu. "Wir brauchen einen Sieg mit zwei Toren Unterschied. Gegen eine italienische Mannschaft! Gegen eine Sarri-Mannschaft (Lazio-Trainer Maurizio, Anm.)! Da ist die Hürde sehr hoch."
Über sein Engagement wollte Tuchel keine Zweifel aufkommen lassen. "Es kann sich jeder sicher sein, dass es niemanden gibt, der mehr Ehrgeiz hat, morgen das Spiel zu gewinnen, als ich." Auch Medienspekulation, er habe den Einfluss auf die Mannschaft verloren, wies Tuchel zurück.
"Die Mannschaft wird von mir immer Unterstützung bekommen. Wir haben immer noch Schwankungen im Spiel und morgen zählt jede Minute. Die Zeit ist auf der Seite von Lazio."
Schlechteste CL-Saison seit fünf Jahren droht
Ein Achtelfinal-Aus wäre das schlechteste Abschneiden der Münchner in der Königsklasse seit fünf Jahren und stünde als Sinnbild für diese Saison. Sportdirektor Christoph Freund übte sich in Durchhalteparolen. Er sei "überzeugt, dass wir am Dienstag weiterkommen". Die Bayern hätten "schon öfter gezeigt, dass wir eine richtig gute Mannschaft und Qualität haben".
Der Respekt vor den Römern ist allerdings groß beim Salzburger. "Sie können gut verteidigen, wissen, wie man so einen Vorsprung über die Runden bringt."
In den zurückliegenden fünf Pflichtspielen gelang den Münchnern nur ein Sieg. Für die Bayern ist die Partie gegen Lazio aber nicht nur sportlich, sondern auch finanziell wichtig. Der Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse wird von der UEFA mit 10,6 Mio. Euro versüßt. Hinzu kommen unter anderem noch Einnahmen aus einem weiteren Heimspiel.
PSG in Favoritenrolle
Im zweiten Spiel des Tages verteidigt Paris Saint-Germain in San Sebastian bei Real Sociedad einen 2:0-Vorsprung. Der französische Meister um Kylian Mbappe ist beim spanischen Tabellen-Siebenten klar zu favorisieren, allerdings gibt es offenbar seit geraumer Zeit Spannungen zwischen dem Superstar und Trainer Luis Enrique.
Dieser hatte den Stürmer, der nach der Saison den Verein verlässt, am Freitag gegen Monaco (0:0) erneut frühzeitig ausgewechselt, dieses Mal sogar in der Pause. "Wir müssen uns daran gewöhnen, ohne ihn zu spielen", erklärte Enrique danach (mehr dazu >>>).
Mbappe hatte die zweite Hälfte nicht von der Spielerbank, sondern von der Tribüne aus verfolgt. Sein Management teilte später mit, man akzeptiere die Entscheidung des Trainers, "Kylian konzentriert sich voll und ganz auf die Reise zu Real Sociedad". Im Hinspiel hatte der 25-Jährige ein Tor erzielt und durchgespielt.