Nachdem Borussia Dortmund am Mittwochabend im letzten Gruppenspiel der UEFA Champions League beim FC Kopenhagen nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus kam, herrscht Unmut im Lager der "Schwarz-Gelben".
Obwohl man den Aufstieg aus der Gruppe G bereits im Vorfeld des Spiels in der Tasche hatte, blieb man zum Gruppenphasen-Finish gegen die dänischen Underdogs deutlich hinter den Erwartungen.
Sowohl Mittelfeld-Routinier Emre Can als auch Sommer-Neuzugang Anthony Modeste ließen ihrem Ärger im Anschluss der Begegnung freien Lauf.
Can mit Brandrede
"Wir sind rumgejoggt, sind rumgegangen und haben keine Intensität gehabt. Wir waren nicht giftig", kritisierte Can gegenüber "DAZN" die Leistung der Dortmunder deutlich. "Du spielst hier Champions League. Es geht um viel Geld und jeder will sich zeigen. Das haben wir zu 100 Prozent nicht erfüllt."
Ausgerechnet Can hatte sich vor zwei Wochen noch irritiert über Mats Hummels' öffentliche Mannschaftskritik gezeigt. Nun legt er aber selbst den Finger in die Wunde.
"Klar erwartest du ein anderes Auftreten, du spielst hier Champions League. Es ist egal, ob es darum geht ob wir weiterkommen oder nicht. Es geht um viel Geld, es geht darum, dass sich jeder beweisen will. Das haben wir heute nicht zu 100 Prozent erfüllt. Wir wollten Spaß haben, das hatten wir heute nicht so", fuhr Can fort.
Innenverteidiger Nico Schlotterbeck schlug in diesselbe Kerbe: "Uns hat die Sauberkeit im Passspiel gefehlt. Wir hatten viele Ballverluste. Kopenhagen hatte einen Angriff nach dem anderen."
Offensive von der Rolle
Sinnbildlich für die zerfahrene Performance der Dortmunder steht eine kuriose Szene kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit.
In Minute 53 legt Karim Adeyemi im gegnerischen Sechzehner quer, Modeste und Stürmerkollege Donyell Malen können sich allerdings nicht einigen - Malen vertändelt in Folge die hundertprozentige Chance kläglich. Modeste, schon unmittelbar nach der missglückten Gelegenheit sichtlich erbost, ließ seiner Wut nach Schlusspfiff Worte folgen.
"Es ist nicht das erste Mal", zählte Modeste seinen Mitspieler an, relativierte jedoch sofort: "Aber wie gesagt, wir müssen zusammen arbeiten. Ich will keine Kritik üben. Wir sind ein Team!"
Modeste kommt beim BVB jedoch einfach nicht an. Seitdem der 34-jährige Stürmer im Sommer zu den Westfalen wechselte, wirkt der Routinier bei seinem neuen Klub wie ein Fremdkörper.
Mit gerade mal sieben Ballkontakten vor der Pause und insgesamt nur einem Abschluss konnte der Franzose auch gegen Kopenhagen keinen positiven Eindruck hinterlassen.