Das Wunder von Rom ist ausgeblieben. Der FC Liverpool verliert nach dem 5:2 im Hinspiel das Halbfinal-Rückspiel bei der AS Roma mit 2:4, zieht aber dennoch ins Finale der UEFA Champions League ein.
Nach der frühen Führung durch Ex-Salzburger Sadio Mane (9.) sorgt James Milner mit einem Eigentor für den Ausgleich (15.). Georginio Wijnaldum erzielt die erneute Führung (25.). Die Roma hat bei einem Stangenschuss Pech (35.).
Nach der Pause staubt Dzeko zum 2:2 ab (52.), Nainggolan erhöht (86.) und verwertet einen Elfer in der Nachspielzeit.
Im Verlauf des Spiels kommt es gleich mehrmals zu strittigen Situationen im Strafraum, unter anderem bekommt Alexander Arnold den Ball an den Arm. Einen Elfmeterpfiff gibt es lediglich in der Nachspielzeit.
Die Elf von Jürgen Klopp zieht sich in der zweiten Hälfte weit zurück und lässt einige Chancen zu. Dzeko und Co. können zwar drei davon in Treffer ummünzen, das ist letztlich aber zu wenig. Liverpool steigt mit einem Gesamtscore von 7:6 auf.
Das Champions-League-Finale findet am 26. Mai in Kiew statt. Gegner des FC Liverpool ist Titelverteidiger Real Madrid, das den dritten Triumph in Folge anpeilt.
Ein zweites gelbrotes römisches Wunder wie im Viertelfinale gegen den FC Barcelona blieb aus. Liverpool schoss bereits in der ersten halben Stunde die vorentscheidenden Tore, wobei die Engländer von Fehlern der Hausherren profitierten. Dem Treffer von Mane ging ein haarsträubender Fehlpass von Nainggolan im Mittelfeld voraus. Roberto Firmino setzte Mane ein und der ehemalige Salzburg-Profi ließ sich die Chance nicht entgehen.
Slapstick-Tor
Das 1:1 fiel in die Kategorie Slapstick-Tor. Liverpool-Verteidiger Dejan Lovren wollte per Fuß klären, traf jedoch Milner am Kopf, von wo sich der Ball ins Tor senkte. Unter dem Publikum regte sich Hoffnung auf die Wende. Diese wurde alsbald zerstört. Mane scheiterte nach einem kraftvollen Vorstoß von Andy Robertson noch am Fuß von Roma-Torhüter Alisson. Wijnaldum verwertete jedoch nach dem darauffolgenden Eckball per Kopf, nachdem Dzeko die unfreiwillige Vorarbeit geliefert hatte und Alessandro Florenzi viel zu langsam herausgerückt war.
Von einem perfekten Auftritt, den Roma-Trainer Eusebio Di Francesco erhofft hatte, waren die Italiener weit entfernt. Bei Liverpool war von Torjäger Mohamed Salah wenig zu sehen. Der im Hinspiel noch imposant agierende Ägypter musste auch nicht wirklich Großartiges vollbringen. Die Roma agierte offensiv zu harmlos, Liverpools Schlussmann Loris Karius kam nur bei einem abgefälschten Schuss von Stephan El Shaarawy an die Stange (35.) in Bedrängnis.
Nainggolan-Doppelpack kommt zu spät
Die Partie plätscherte auch in den ersten Minuten nach der Pause dahin. Fehleranfällig blieb auch Liverpool: El Shaarawy ging links durch, seinen von Karius abgewehrten Schuss brachte Dzeko zu seinem fünften Tor im fünften Champions-League-Auftritt in Folge im Tor unter. Drei Treffer brauchte die Roma zu diesem Zeitpunkt für die Verlängerung.
Der klar verbesserte Tabellendritte der Serie A tat gegen eine sehr passive Liverpool-Elf mehr, um den erstmaligen Einzug ins Finale des höchsten europäischen Klubbewerbs doch noch zu realisieren. Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit hätten die Römer einen Elfmeter bekommen können, als Trent Alexander-Arnold im Strafraum einen Schuss an die Hand bekam. Es wäre vielleicht noch die Möglichkeit auf eine Überraschung gewesen.
So agierte Liverpool praktisch bis zum Schlusspfiff im Kraftspar-Modus. Nainggolan traf noch zweimal, nach seinem verwerteten Elfmeter tief in der Nachspielzeit ertönte aber der Schlusspfiff. Die Reds kassierten damit immerhin noch die ersten Niederlage in dieser Königsklassen-Saison.