Endstand
3:1
1:0, 2:1
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Dortmund: Es hat nicht viel zur "magischen Nacht" gefehlt

Der BVB hatte Chancen auf die Sensation, vor allem dank Rekord-Mann Serhou Guirassy. Hansi Flick war froh, Dortmund mit dem Halbfinal-Ticket zu verlassen.

Dortmund: Es hat nicht viel zur Foto: © getty

Viel hat am Ende nicht mehr gefehlt.

Borussia Dortmund gewann das Viertelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League gegen den FC Barcelona mit 3:1, die 0:4-Hypothek aus dem Hinspiel war letztlich zu groß.

Der BVB brachte die Katalanen trotzdem zum Schwitzen, drückte in der Schlussphase vehement auf den vierten Treffer, welcher das Spiel nochmal richtig spannend gemacht hätte. So dürfen sich die Schwarz-Gelben zumindest über einen gelungenen Abschied aus der diesjährigen Königsklasse freuen.

Eine "magische Nacht" sei es nicht gewesen, aber schon eine "sehr gute Nacht", meinte Torhüter Gregor Kobel bei "Sky". "Wir wollten mit erhobenen Hauptes vom Platz gehen. Wir können mit unserer Leistung zufrieden sein."

Glaube an sensationelle Aufholjagd war da

In der jüngeren Geschichte der Champions League gab es einige große Aufholjagden, der Glaube daran war - besonders mit der tatkräftigen Unterstützung der Fans - da.

"Wir wissen alle, was hier möglich ist. Das haben wir in der Vergangenheit und heute gezeigt. Die Fans waren von Anfang an da. Man kommt in einen Flow rein, wo es läuft. Die mentalen Aspekte waren auf unserer Seite. Die Energie auf dem Platz und im Stadion war überragend", so Kobel.

Der Schweizer musste diesmal nur einmal hinter sich greifen, ein Eigentor von Ramy Bensebaini zum zwischenzeitlichen 2:1 besiegelte das Schicksal der Dortmunder schon ein wenig. 

Guirassy schreibt Geschichte

Dass die Hoffnungen auf die Sensation dennoch lebten, war Serhou Guirassy zu verdanken.

Der Stürmer aus Mali sorgte per Elfmeter für den frühen Führungstreffer und legte in der zweiten Halbzeit noch zwei weitere Tore nach. Es war der erste Triplepack des Torjägers in der Königsklasse, damit stellte er außerdem zwei Rekorde auf.

"Ich schieße gerne Tore, aber es ist schade, dass der Weg heute vorbei ist."

Serhou Guirassy

Mit insgesamt 13 CL-Toren in dieser Saison ist der 29-Jährige der erste afrikanische Spieler, der mehr als zwölfmal genetzt hat. Und die Vereinsbestmarke von zehn Treffern in einer Spielzeit hat Guirassy ebenfalls gebrochen. Zuvor hielten Erling Haaland (2020/21) und Robert Lewandowski (2012/13) diesen Rekord.

"Ich kann nicht alles alleine machen", blieb der Angreifer bescheiden. "Ich schieße gerne Tore, aber es ist schade, dass der Weg heute vorbei ist." Er sei trotzdem stolz darauf, was der BVB geschafft hat. "Barcelona ist ein starkes Team, aber wir haben bis zum Schluss gekämpft."

Flick: Respekt für starken BVB

Das musste auch Barcelonas Cheftrainer Hansi Flick anerkennen.

"Wir haben gegen eine sehr gute Dortmunder Mannschaft gespielt", sagte der Deutsche und bemängelte: "Wir haben heute vieles zugelassen, was wir normalerweise nicht machen. Die Qualität des Ballbesitzes war nicht so, wie ich es mir vorstelle."

Das Wichtigste sei, das Halbfinale erreicht zu haben. Die letzten Wochen seien mit großen Strapazen verbunden gewesen, "wir hatten sehr viele Spiele. Was die Spieler leisten, ist unglaublich."

Traum vom Quadruple lebt

Daher redete Flick auch den Fakt von sich, dass die Blaugrana in Dortmund ihre erste Niederlage im Pflichtspiel-Jahr 2025 erlitten haben.

"Man kann auch mal den Gegner loben, weil sie es sehr, sehr gut gemacht haben", so der Coach, der die Freude über den Einzug unter die besten vier Teams Europas hervorhob.

Damit lebt der Traum von Quadruple weiter. In LaLiga führt Barca vier Punkte vor Real Madrid, die "Königlichen" sind auch der Gegner im Finale der Copa del Rey. Die Supercopa konnten die Blaugrana bereits im Jänner mit einem 5:2-Triumph im Finale über Real erobern.

Im Halbfinale gegen die Bayern?

Der Erzrivale wäre jedoch kein potenzieller Halbfinalgegner, dort geht es Ende April bzw. Anfang Mai gegen Inter Mailand oder den FC Bayern München.

Ein Duell mit den Münchnern hätte für Flick freilich etwas Besonderes, war er doch zwischen 2019 und 2021 an der Säbener Straße engagiert. Die Bayern führte er sogar zum historischen Sextuple, das zuvor nur Pep Guardiola mit Barcelona gelang.

Einen Wunschgegner für das Semifinale wollte sich der ehemalige Bundestrainer nicht entlocken lassen: "Ich werde mir das morgen auf der Couch ansehen."


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