Für Bayer Leverkusen scheint nach der 2:4-Heim-Niederlage gegen Atletico Madrid zum fünften Mal das Aus im Achtelfinale der Champions League besiegelt zu sein.
Einen rabenschwarzen Abend erlebte dabei Aleksandar Dragovic. Der ÖFB-Legionär leitete mit einem Schnitzer das 0:2 ein und verschuldete zudem den Strafstoß, der zum 1:3 führte.
Sky-Experte Erik Meijer meinte nach der Partie: „Es tut mir leid für den Jungen, aber er hätte heute etwas anders machen sollen, als Fußball zu spielen.“
Neuer österreichischer Rekord
Dabei hätte Dragovic allen Grund zur Freude gehabt. Die Begegnung mit den Spaniern war für ihn bereits der 72. Auftritt in einem europäischen Klubbewerb. Damit stellt der Innenverteidiger einen neuen österreichischen Rekord auf.
Inklusive Qualifikationsphase bestritt der Ex-Austrianer 24 Einsätze für den FC Basel, Dinamo Kiev und Bayer Leverkusen in der Königsklasse, 48 Spiele kommen in der Europa League (Quali ebenfalls eingerechnet) dazu.
Bereits im Dezember stellte der ÖFB-Teamspieler den bisherigen österreichischen Rekord von Herbert Prohaska (71) ein.
Keine Vorwürfe
Vorwürfe für seine Darbietung musste sich Dragovic nicht anhören – zumindest öffentlich. „Ich will die Niederlage nicht an einer Person festmachen. Er war zwar an zwei Gegentoren beteiligt, aber der Gegner macht das auch sehr gut“, erklärt Leverkusen-Coach Roger Schmidt.
Zum Schnitzer vor dem 0:2, als der Österreicher einen Querschläger in den Lauf von Kevin Gameiro fabriziert, meint Schmidt: „So etwas passiert nun mal, Atletico spielt den Angriff dann aber auch toll zu Ende.“
Zum Strafstoß sagt der Ex-Salzburg-Trainer: „Den kann man geben, er hält seinen Gegenspieler eindeutig fest. Das wäre nicht notwendig gewesen.
Karim Bellarabi ergänzt: „Er fängt ganz klar außerhalb des Strafraums zu halten an, vielleicht hätte er früher loslassen sollen.“
Schmidt lobt Einstellung
Trotz der Patzer dachte Schmidt kein einziges Mal daran, seinen Schützling vorzeitig vom Feld zu nehmen.
„Nein, das war nie ein Thema“, so der 49-Jährige, der abschließend seinem Team trotz der Niederlage ein Kompliment aussprach:
„Wir hatten zwar nicht die beste Tagesform, haben aber nie aufgegeben. Wir hatten Chancen auf das 3:3, müssen dann aber das 2:4 schlucken. Schade. Atletico war aber nicht umsonst in den letzten drei Jahren zwei Mal im Finale.“