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Für Sturm geht es gegen Leipzig noch um Millionen

Je besser die Endplatzierung, desto mehr Geld schüttet die UEFA aus. Jürgen Säumel will zum CL-Abschluss eine deutliche Leistungssteigerung sehen

Für Sturm geht es gegen Leipzig noch um Millionen Foto: © GEPA

Für Sturm Graz geht es im letzten Spiel der Champions-League-Ligaphase nicht nur um einen versöhnlichen Abschied aus der Königsklasse, sondern auch um eine Millionensumme an Prämien.

Der österreichische Fußball-Meister empfängt am Mittwoch (21:00 Uhr im LIVE-Ticker und auf Canal+) RB Leipzig in Klagenfurt, im Exil am Wörthersee hoffen die Steirer vor allem auf Wiedergutmachung für das 0:5 bei Atalanta Bergamo in der Vorwoche. Eine bessere Platzierung in der Endtabelle wäre zudem viel wert.

"Es wird eine richtig coole Aufgabe vor eigenem Publikum gegen eine internationale Topmannschaft", sagte Sturm-Trainer Jürgen Säumel am Dienstag.

Säumel will deutliche Leistungssteigerung sehen

Sturm habe in der Champions League noch nie gegen ein Team aus Deutschland gespielt, auch das sei noch einmal eine zusätzliche Motivation. "Es wird morgen wieder einen sehr guten Tag von uns brauchen, wenn wir mithalten wollen."

Im zweiten Pflichtspiel des Jahres will Säumel eine deutliche Leistungssteigerung zum Gastspiel in Bergamo sehen, als seine Elf in der zweiten Hälfte kaum Gegenwehr lieferte und vier Gegentore kassierte. "Das hatte verschiedenste Gründe im taktischen, körperlichen und individuellen Bereich", erklärte Säumel.

"Aus Niederlagen lernt man meistens sehr viel. Klar ist, dass der Gegner sehr gut ist. Aber wir sind auch eine Woche weiter als vor dem Atalanta-Spiel. Deswegen bin ich guter Dinge, dass die Mannschaft einen guten Auftritt hinlegen wird."

Auch Leipzig ohne Chance auf K.o.-Runde

Beide Vereine reisen jedenfalls mit drei gesammelten Punkten und ohne Aussicht auf einen Top-24-Platz, der für die K.o.-Runde benötigt wird, nach Kärnten. Sturm liegt in der 36er-Liga wegen der schlechteren Tordifferenz als 33. drei Positionen hinter dem Tabellenfünften der deutschen Bundesliga.

Da die UEFA nach der Ligaphase leistungsbezogene Prämien ausbezahlt, bringt jede bessere Platzierung einen Betrag in Millionenhöhe. Die Siegprämie von 2,1 Mio. Euro wollen die Schwarz-Weißen wie schon beim 1:0 im jüngsten Klagenfurt-Heimspiel gegen Girona im November einsacken, ein Unentschieden würde 700.000 Euro bringen.

Der Siegtorschütze gegen die Spanier, Mika Biereth, kickt allerdings mittlerweile für Monaco. Neuzugang Fally Mayulu ist in der Champions League noch nicht spielberechtigt, der Ex-Rapidler könnte frühestens am Samstag im Cup-Viertelfinale gegen die Wiener Austria zum Einsatz kommen.

"Natürlich haben wir Lösungen und versucht, Lösungen einzutrainieren", sagte Säumel angesprochen auf den Biereth-Abgang. Sturm habe auch andere Spieler im Kader, denen man aber eine gewisse Zeit geben müsse, betonte der 40-Jährige.

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Rekordkulisse winkt

In Klagenfurt winkt den Grazern eine Rekordkulisse in einem Europacup-Heimspiel, mehr als 26.500 Tickets wurden bereits verkauft.

"Die Spieler brennen darauf. Auch unseren Zuschauern sind wir es schuldig, noch einmal einen richtig guten Auftritt hinzulegen", sagte Säumel. "Wir haben alle gemerkt, was der Sieg gegen Girona an Gefühlen ausgelöst hat, das muss Ansporn genug sein."

Gregory Wüthrich hofft ebenfalls auf einen positiven Abschied von der großen Bühne. "Es ist sehr wichtig, dass wir zum Abschluss alles rausholen und eine gute Leistung zeigen, die dann hoffentlich mit einem Punkt oder Punkten belohnt wird", sagte der Abwehrchef des Bundesliga-Tabellenführers.

Die Leipziger von Trainer Marco Rose feierten zuletzt zwei Erfolgserlebnisse: In der Champions League holten die Sachsen mit den beiden ÖFB-Legionären Nicolas Seiwald und Christoph Baumgartner in der Startelf - der lange verletzte Xaver Schlager wurde für die Königsklasse nicht gemeldet - mit einem 2:1 gegen Sporting Lissabon nach sechs Niederlagen erstmals Punkte.

In der Liga jubelten die Bullen am Samstag über ein 2:2 gegen Meister Bayer Leverkusen nach 0:2-Rückstand. Rose muss in Klagenfurt allerdings auf den Ex-Salzburger Kevin Kampl wegen Wadenproblemen verzichten, auch Stürmer Andre Silva ist nicht einsatzbereit.

Rose verlor bereits in Klagenfurt gegen Sturm

Im Europacup spielte Leipzig erst zwei Partien gegen einen österreichischen Verein, im Herbst 2018 gab es in der Europa League zwei Niederlagen gegen Schwesterklub Salzburg. Im Kader befinden sich mehrere Spieler mit Österreich-Bezug.

Torjäger Benjamin Sesko, Seiwald, Schlager, Amadou Haidara und Schlussmann Peter Gulacsi kickten allesamt schon für Salzburg. Rose kam als Salzburg-Coach in neun Spielen gegen Sturm auf sechs Siege, ein Remis und zwei Niederlagen - davon eine in Klagenfurt im ÖFB-Cupfinale 2018 (0:1).

In der Königsklasse blieb die Rose-Truppe bisher deutlich hinter den eigenen Erwartungen, auch wenn die Auslosung mit Gegnern wie Liverpool, Atletico Madrid, Juventus oder Inter Mailand keine einfache war.

In den vergangenen beiden Spielzeiten war für Leipzig jeweils im Achtelfinale gegen Real Madrid bzw. Manchester City Endstation. Nun steht wieder die Liga im Fokus, wo sich RB mitten im Kampf um die Champions-League-Fixplätze befindet.

Seiwald: "Die Luft ist super"

"Man weiß, was man von Graz bekommt. Es ist eine Mannschaft, die auch nach Christian Ilzer ihren Spielstil nicht zwingend verändert hat. Sie spielt sehr gut und stark gegen den Ball. Sie sind sehr fleißig, es wird schwer, Räume zu finden", betonte RB-Coach Marco Rose am Dienstag.

"Sie haben ein hervorragendes Umschalten mit dem ein oder anderen richtig guten Kicker in ihren Reihen. Wir brauchen eine hervorragende Leistung."

Seiwald, der gegen Sturm laut Rose so wie Baumgartner von Beginn an am Platz stehen wird, blickte dem Duell mit großer Freude entgegen. "Es ist schön. Die Luft ist super, und das Stadion ist cool", betonte der ÖFB-Teamkicker.

"Es ist immer schön, in Österreich zu spielen. Und auch noch gegen Sturm Graz, gegen den größten Rivalen von Red Bull Salzburg, meinem vorherigen Verein. Es ist das Ziel, zu gewinnen."



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