Die Seuchensaison von Real Madrid hat ihren Tiefpunkt erreicht.
Nach dem 1:4 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Ajax Amsterdam und dem damit verbundenen Aus in der "Königsklasse" sind bereits Anfang März sämtliche Titelträume zerplatzt.
Innerhalb von einer Woche hat die Mannschaft von Trainer Solari all ihre Chancen verspielt – und das jeweils daheim.
Nach dem Aus in der Copa del Rey durch ein 0:3 im Rückspiel gegen den FC Barcelona folgte vier Tage später erneut eine 0:1-Heimniederlage gegen die Katalanen, die den Rückstand in La Liga auf 12 Punkte anwachsen ließ.
Und am Dienstagabend folgte eben das blamable Out in jenem Bewerb, den Real zuletzt drei Mal in Serie gewinnen konnte.
"Mein schlimmstes Spiel als Profi"
"Wir müssen jetzt unser Gesicht zeigen und begreifen, dass wir eine Scheiß-Saison erleben", sagte Daniel Carvajal nach der Partie, die mit 1:4 als die höchste Heimniederlage in einem K.o.-Duell in die Real-Geschichte eingehen wird. Weiterer Negativ-Rekord: Noch nie kassierte der spanische Rekordmeister im eigenen Bernabeu zwei Gegentore in den ersten 18 Minuten.
"Ich glaube, das war mein schlimmstes Spiel als Profi. Ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt", gestand der Verteidiger, der wusste, was es für Real geschlagen hat: "Dass die Saison für uns beendet ist, ist klar. Innerhalb von einer Woche haben wir alle Wettbewerbe verloren."
Nacho, der in der Nachspielzeit mit Rot vom Platz flog, plagten "Schuldgefühle, denn wir hatten nicht erwartet, so früh auszuscheiden." Für den Verteidiger sei in diesem Spiel einfach alles zusammengekommen: "Die schlechte Saison, das fehlende Selbstvertrauen aller Spieler. Es ist nicht der Moment, um sich auf jemanden einzuschießen, aber wir fühlen uns alle schlecht."
Butragueno will "Ruhe bewahren"
Dass Real nach dieser Saison einen radikalen Umbruch einläuten muss, wird seit Wochen medial gefordert.
Klub-Legende Emilio Butragueno warnte davor, voreilige Schlüsse zu ziehen: "Es ist ein trauriger Abend für uns alle, ein harter Schlag. Aber wir müssen Ruhe bewahren. Wir sind uns alle bewusst, was uns diese Spieler gegeben haben. Man gewinnt nicht immer, so ist der Sport."