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Deshalb wechselte Lijnders einen 17-Jährigen gegen Kiew ein

Oliver Lukic schaffte es beim Champions-League-Playoff-Hinspiel erstmals in einen Salzburger Profi-Kader - und gab völlig überraschend gleich sein Debüt.

Deshalb wechselte Lijnders einen 17-Jährigen gegen Kiew ein Foto: © GEPA

Erstmals seit fast acht Jahren durfte am vergangenen Mittwoch wieder ein nicht volljähriger Spieler für den FC Salzburg im Europacup auflaufen.

Oliver Lukic wurde durchaus überraschend in den "Bullen"-Kader für das Champions-League-Playoff gegen Dynamo Kiew aufgenommen. Zuvor stand der 17-Jährige noch nie in einem Spieltagskader des Profiteams, normalerweise spielt er für den FC Liefering.

Noch viel überraschender war schließlich jener Moment in der zweiten Halbzeit des Playoff-Hinspiels gegen Dynamo, als Lukic plötzlich sein Aufwärmleiberl abstreifte und sich für einen Einsatz bereit machte.

Der gelernte Achter wurde in der 69. Minute anstelle von Moussa Yeo eingewechselt - und das auch noch als Mittelstürmer. Speziell gegen den Ball gelangen dem Wiener dabei ein paar gute Aktionen, er konnte definitiv ein Empfehlungsschreiben für mehr Einsatzminuten abgeben.

Qualität sticht Alter aus

Nach Spielende wurde Lukic in der Kabine abgefeiert, bei den Medienterminen danach von allen Seiten gelobt.

"Wenn du Qualität hast, ist dein Alter nicht so wichtig. Und Oli hat wirklich viel Qualität. Wir haben ihn heute gebraucht und er hat es gut gemacht", sagt etwa Mads Bidstrup über seinen Mitspieler.

Lukic bei seinem Salzburg-Debüt
Foto: © GEPA

Und Coach Pep Lijnders begründet die Einwechslung Lukics so: "Er hat sein Debüt gegeben, weil er ein wirklich guter Spieler ist. Er ist einer von den Jungs, die aus der Akademie kommen. Wir vertrauen ihm, wir sehen viel Potenzial in ihm."

Nun sei es für den technisch beschlagenen Rechtsfuß wichtig, auf dem Boden zu bleiben und jeden Tag genau so hart weiter zu arbeiten wie zuvor. Die Einwechslung sei ein Vertrauensbeweis seitens des Trainerstabs ihm gegenüber gewesen.

"Man muss diese jungen Spieler in den schwierigsten Momenten bringen"

Dass Lukic sein Salzburg-Debüt ausgerechnet gegen Dynamo Kiew, dem entscheidendsten und wohl auch schwierigstem Spiel der bisherigen Saison gab, sei nämlich kein Zufall, so Lijnders: "Wenn man diese jungen Spieler ins Spiel bringt, muss man das in den schwierigsten Momenten tun, weil das zeigt, dass wir ihnen wirklich vertrauen. Das war für mich wirklich wichtig, und ich bin wirklich stolz, dass wir einem weiteren Jungen sein erstes Spiel in der Champions League ermöglichen konnten."

Bei anderen Mannschaften wäre ob einer solchen Einwechslung womöglich von unnötigem Risiko die Rede gewesen. Freilich aber nicht bei Salzburg, wo es zur Klubphilosophie gehört, Spieler so früh in ihrer Karriere und auf einer so großen Bühne wie möglich Einsatzminuten und auch Erfahrungen sammeln zu lassen.

"Ich finde das brillant, wie der Pep das macht. Er rotiert durch, und das in den entscheidenden Phasen, und gibt den Spielern das Selbstvertrauen. Man sieht, was dann möglich ist", steht Geschäftsführer Stephan Reiter voll und ganz hinter Lijnders' Entscheidung, den Teenager zu debütieren lassen.

Lukic wechselte 2022 aus der Akademie der Wiener Austria nach Salzburg und gilt seither als einer der größten Nachwuchshoffnungen in der Mozartstadt. Auf Nationalebene vertrat der gebürtige Wiener zuletzt die ÖFB-U18, soll sich mittlerweile aber dazu entschieden haben, künftig für Kroatien aufzulaufen.

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