news

Die Krönung einer Mission? Pep mit ManCity kurz vor dem Ziel

Der spanische Meistertrainer hat es erneut in das Finale der Champions League geschafft. Nun will er mit den "Citizens" erstmals auf den Thron Europas klettern.

Die Krönung einer Mission? Pep mit ManCity kurz vor dem Ziel Foto: © getty

Pep Guardiola ist mit Manchester City momentan voll auf Kurs, um den langersehnten Premierentitel für die "Skyblues" in der Königsklasse einzufahren.

Der Finalgegner ist für die "Citizens" aber kein alter Bekannter, so hat man sich in der langen Klubhistorie noch nie mit Inter Mailand duelliert und steht sich ausgerechnet erstmals im Endspiel um die europäische Fußballkrone (Samstag, ab 21:00 Uhr im LIVE-Ticker) gegenüber.

Vor dem Showdown in Istanbul ist für den 52-Jährigen ganz klar: "Wir müssen die Champions League gewinnen."

LAOLA1 hat das anstehende Gipfeltreffen zum Anlass genommen, um Guardiolas Bilanzen in der Champions League unter die Lupe zu nehmen und den wohl wichtigsten Tag in Peps jüngerer Trainervergangenheit genauer zu beleuchten. 

CL-Finale auf Augenhöhe? ManCity und Inter im Head-to-Head

Pep und der Halbfinal-Fluch

Trotz seiner generellen Erfolge als Cheftrainer von Weltformat läuft Guardiola seit geraumer Zeit dem Gewinn der Königsklasse hinterher.

Dabei begann das Abenteuer Champions League für den 52-Jährigen sehr harmonisch und wurde gleich in seinem ersten Jahr als Cheftrainer des FC Barcelona, dank eines klaren 2:0-Erfolgs über Manchester United, mit dem Titel gekrönt. 

Seit seinem zweiten Champions-League-Triumph mit den Katalanen im Jahr 2011 liegt jedoch ein regelrechter Fluch auf Peps Bilanz in der Königsklasse, bei dem bittere Niederlagen gegen Erzfeind Real eine entscheidende Rolle spielen sollten. 

In den zehn darauffolgenden Saisons war dem 52-Jährigen nur einmal ein Finaleinzug vergönnt, gleich fünf Mal scheiterte er hingegen im Semifinale, davon zwei Mal an den Königlichen.

Um diese Misere zu beenden und den "letzten" Titel zu holen, sind alle Beteiligten der Citizens bereit, über jegliche Grenzen zu gehen. "Ich werde daran gemessen, sie zu gewinnen", weiß der 52-Jährige und meint weiter: "Früher oder später musst du in Europa gewinnen, um das nächste Level zu erreichen".

Wie sehr die "Citizens" den Titel wollen, wird auch im Hinblick auf die getätigten Transferausgaben deutlich. 

Guardiolas Champions League-Abschneiden im Überblick: 

Verein Abschneiden Saison
FC Barcelona Sieg 08/09
FC Barcelona Halbfinale 09/10
FC Barcelona Sieg 10/11
FC Barcelona Halbfinale 11/12
FC Bayern München Halbfinale 13/14
FC Bayern München Halbfinale 14/15
FC Bayern München Halbfinale 15/16
Manchester City Achtelfinale 16/17
Manchester City Viertelfinale 17/18
Manchester City Viertelfinale 18/19
Manchester City Viertelfinale 19/20
Manchester City Finale 20/21
Manchester City Halbfinale 21/22

Pep und die 1,2 Milliarden 

Denn wirft man einen Blick auf die Transferbilanz der "Citizens" seit dem Amtsantritt von Guardiola in der Saison 2016/17, dann wird die Erwartungshaltung der Vereinsverantwortlichen gegenüber dem Projekt Champions League klar: Der Titel muss her!

Seit der Spielzeit 2016/17 packten die "Skyblues" durch die Verpflichtungen von Superstars wie Erling Haaland, Jack Grealish, Ruben Dias und Joao Cancelo, einen Transfer-Hammer nach dem anderen aus, in der Hoffnung, endlich den Triumph in der Königsklasse einzufahren. 

"Ich träume mein ganzes Leben davon, die Champions League zu gewinnen", sagte der 1,94-Meter-Große Haaland, der schon bei seiner Zeit bei Red Bull Salzburg von großen europäischen Titeln träumte. 

Diese Transferstrategie ließ sich die Guardiola-Elf so einiges kosten, wodurch man seit Peps Antritt als Cheftrainer insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro für Spielerkäufe ausgab.

Damit liegen die "Skyblues" jedoch noch nicht einmal an der Spitze, denn der FC Chelsea setzte vergangenen Winter mit einer Rekordsumme von rund 600 Millionen Euro nochmals einen drauf (mehr dazu HIER: RANKED: Die Fünfjahres-Transferbilanzen der CL-Viertelfinalisten). 

Umso wichtiger ist es wohl nun für Pep, dass man im bevorstehenden Finale gegen die "Nerazzurri" besteht und in weiterer Folge den ersten Champions League-Titel der Vereinsgeschichte einfährt.

Die Transferbilanzen der Citizens: 

Saison Transfereinnahmen Transferausgaben Gesamtbilanz
16/17 35,35 Mio. 216,25 Mio. -180,90 Mio.
17/18 91,35 Mio. 317,50 Mio. -226,15 Mio.
18/19 57,60 Mio. 78,59 Mio. -20,99 Mio.
19/20 71,00 Mio. 166,82 Mio. -95,82 Mio.
20/21 64,00 Mio. 173,40 Mio. -109,4 Mio.
21/22 93,80 Mio. 138,90 Mio. -45,10 Mio.
22/23 162,17 Mio. 150,50 Mio. 11,67 Mio.
Gesamt 575,27 Mio. 1,24 Mrd. -666,69 Mio.

Die wertvollsten Spieler im Champions-League-Finale

Peps Bilanz als Spieler gegen Inter durchwachsen 

Zu guter Letzt sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Guardiola zu aktiven Zeiten gegen die Nerazzurri kein Land gesehen hat.

In vier möglichen Pflichtspielen gegen die Modestädter stand Pep zwei Mal bei Brescia nicht im Kader, davon einmal aufgrund einer Dopingsperre und sah einmal nur von der Bank aus zu. 

Bei seinem einzigen Einsatz gegen Inter gelang ihm aber tatsächlich ein Treffer, der bei der 1:2-Niederlage zwar nicht mehr als Ergebniskosmetik bedeutete, aber hier dennoch zu erwähnen ist.

Alles in allem fehlt Pep nach wie vor der große Wurf gegen Inter. Ob ihm dieser im bevorstehenden Champions-League-Finale am Samstag (ab 21 Uhr im LIVE-Ticker >>>) gelingt und er sich damit zum dritten Mal als Trainer Europas Fußball-Krone aufsetzen kann, wird sich weisen. 

Inzaghi: Guardiola "bester Trainer der Welt"

Die "Nerazzurri" zeigen sich jedenfalls, ob ihrer Außenseiterrolle, selbstbewusst. "In wichtigen Spielen haben es meine Männer immer geschafft, Energien freizusetzen, von denen wir dachten, sie nicht zu haben", sagte Simone Inzaghi.

"Das Schöne am Fußball ist, dass nicht immer die Favoriten gewinnen. Wir müssen da sein, um die entscheidenden Momente für uns zu entscheiden." Dennoch weiß auch er: "Guardiolas Mannschaft ist wie das finale Monster im letzten Level eines Videospiels."

Der Inter-Trainer glaubt an die Chance, wenngleich der Ex-Stürmer seinen Trainerkollegen für den "besten Trainer der Welt" hält. Den modernen Fußball habe er in zwei Epochen eingeteilt: "Vor und nach Guardiola."


Kommentare