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Tuchel: "Das ist unmenschlich"

Dortmund-Coach Tuchel ist nach Bomben-Anschlag und UCL-Verschiebung richtig sauer.

Tuchel:

Kurz vor dem Anpfiff des wegen des Bomben-Anschlags verschobenen Viertelfinal-Hinspiels in der Champions League zwischen Borussia Dortmund und dem AS Monaco lässt BVB-Coach Thomas Tuchel mit harter Kritik an der Spielansetzung aufhorchen.

"Wir hätten uns gewünscht, dass wir mehr Zeit bekommen hätten, um die Sache zu verarbeiten. Wir haben das als sehr unmenschlich empfunden, dass in Nyon (Anm.: Sitz der UEFA) entschieden wird, dass am nächsten Tag gespielt wird", ärgert sich der Deutsche.

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(Text wird unterhalb fortgesetzt)


"Machen das Beste daraus"

"Ich finde nicht, dass es mit Professionalität zu tun hat, dass wir heute auf dem Platz stehen. Was uns gestern widerfahren ist, ist uns als Menschen widerfahren. Wir sind als Mannschaft und als Gemeinschaft stark genug, dass wir uns sagen trauen, dass wir das nicht in dieser Kürze verarbeiten können", findet Tuchel klare Worte.

"Deshalb versuchen wir, uns abzulenken und das Beste daraus zu machen."

"Manche sind sehr mitgenommen"

Dortmund-Verteidiger Marc Bartra wurde bei dem Anschlag verletzt und musste operiert werden. Der Spanier wird voraussichtlich drei bis vier Wochen ausfallen. Seine Teamkollegen blieben unverletzt. Ihnen wurde allerdings freigestellt, ob sie am Mittwoch gegen Monaco auflaufen wollen oder nicht.

Den Spielern gehe es laut Tuchel recht unterschiedlich: "Jedem geht es anders, aber jedem geht es 'gut'. Diese Situation muss jeder für sich selbst verarbeiten. Manche Spieler - wie zum Beispiel einige Familienväter - hat es natürlich sehr mitgenommen und sie sind sehr nachdenklich geworden."

Dementsprechend gehe Dortmund auch mit niedrigen Erwartungen in die Partie. "Man muss den Spielern zugestehen, dass sie mit einem mulmigen Gefühl in den Bus steigen. Es fühlt sich heute nicht wie ein richtiger Champions-League-Abend an."

UEFA reagiert auf Kritik

Die UEFA hatte am Dienstagabend von einer gemeinsamen Entscheidung mit den Klubs und Behörden gesprochen.

"Die Anstoßzeit wurde aus logistischen Gründen gewählt, auch damit der AS Monaco noch am selben Abend nach Hause reisen kann, um die Vorbereitung auf sein Ligaspiel am Wochenende nicht zu beeinträchtigen", sagte ein Sprecher am Mittwoch der "Rheinischen Post" als Reaktion auf Tuchels Kritik.

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